Clerodendrum bungei // Chinesischer Losbaum
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
1.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Clerodendrum bungei
Der Chinesische Losbaum ist im zentralen und östlichen China sowie im Norden Vietnams heimisch. Er wächst in Gebirgsregionen in Höhenlagen zwischen 1.000 und 2.500 m.
Die klimatischen Verhältnisse sind hier warm-gemäßigt mit relativ milden Wintern.
In den US-Südstaaten, in Mittelamerika, Bolivien und im Süden Brasiliens ist die Art neophytisch eingebürgert.
'Pink Diamond' zusammen mit Rodgersia sambucifolia, Darmera peltata und Fargesia dracocephala.
Clerodendrum bungei besiedelt halbschattige bis licht absonnige Waldränder, Waldlichtungen und Gebüschformationen. Außerdem stellt sie sich gerne auf etwas gestörten Plätzen z.B. auf frischen, luftfeuchten Stadtbrachen oder an entsprechenden Straßenböschungen ein.
Die Standorte sind luftfeucht und gleichmäßig frisch bis sickerfeucht wasserversorgt. Die alkalischen bis bodensauren Substrate sind humose, feinerdereiche Mineralböden mit mehr oder weniger guter Stickstoffversorgung.
'Pink Diamond' wird hier von Wurzelschößlingen der Wildform bedrängt, die der wuchsschwächeren Sorte ohne Gegenmaßnahmen rasch den Gar ausmachen wird.
Beschreibung
Clerodendrum bungei ist ein 150 bis 200 cm hoher, sommergrüner Strauch. Die Wildform entwickelt insbesondere an wintermilden Standorten in sehr ausgeprägter Weise weitstreichenden Ausläufern. In kurzer Zeit entstehen so nennenswerte Gebüsche.
Die großen, kräftig grünen Blätter sind herzförmig mit tief gesägtem Blattrand. Bei Verletzung verströmen sie einen unangenehmen Geruch.
Die lavendel-rosafarbenen Blüten stehen in halbkugeligen Blütenständen von etwa 10 cm Durchmesser an den Enden der wenig verzweigten Triebe. Sie verströmen einen aus der Nähe gut wahrnehmbaren, lieblichen Duft. Die relativ ausgedehnte Blütezeit reicht von Ende August bis Mitte Oktober.
Wenn Früchte angesetzt werden, sind diese sehr zierend metallisch blau, umgeben von fleischroten Kelchblättern. Die Pflanzen sind einhäusig zweigeschlechtlich, können also auch im Einzelstand fruchten.
Etwas bekannter ist der Japanische Losbaum, der in Blatt und Frucht klare Ähnlichkeiten aufweist, in der Gesamterscheinung aber doch deutlich abweicht.
Der Blütenstand ist bei genauer Betrachtung einige Zeit zweifarbig mit purpur-roten Knospen und rosa öffnenden Blüten.
Verwendungshinweise
Clerodendrum bungei ist eine rundum aparte Erscheinung. Selbst die Wildform hat - neben der Blüte - eindeutig Blattschmuckqualitäten, von der variegaten Sorte 'Pink Diamond' ganz zu schweigen.
Dazu kommt der attraktive, späte Blütenflor, der zu dieser Jahreszeit eine wertvolle Bereicherung ist. Wenn Füchte angesetzt werden, sind diese ein Highlight im herbstlichen Garten. Auch die Wildform fruchtet unzuverlässig, 'Pink Diamont' praktisch gar nicht.
Wenn sich der Strauch dennoch nicht auf breiter Front durchgesetzt hat, so liegt dies an der eingeschränkten Winterhärte und dem Bedürfnis nach hoher Luftfeuchte (s.u.). Die wuchernde Tendenzen der Wildform schreckt vermutlich ebenfalls eher ab. Wo jedoch günstige Bedingungen und eine effektive Rhizomsperre geboten werden können, ist Clerodendrum bungei eine hervorragende Alternative z.B. zu den üblichen Teller-Hortensien.
Generell passt der Chinesische Losbaum gut in exotischere Pflanzkonzepte. Interessante Partner sind z.B. Reispapierbaum, Zimmer-Aralie, große Farne und horstige Bambusarten.
'Pink Diamond' in einem licht-absonnigen, luftfeuchten Innenhof.
Auch in größen Pflanzkübeln ist die Art eine schöne Alternative. Allerdings darf der Wurzelballen keinesfalls durchfrieren. In der Regel wird eine kalte, aber frostfreie Überwinterung erforderlich sein. Da das Laub im Herbst fällt, reicht aber z.B. ein kalter Keller oder eine Garage aus. Man darf nur im Frühling den Austrieb nicht übersehen, dieser vergeilt in dunklen Räumen sofort und Totalverluste sind möglich.
Im Versandhandel ist 'Pink Diamond' handelsüblich, die Wildform ist aber ebenfalls erhältlich und etwas preisgünstiger.
Kultur/Pflege von Clerodendrum bungei
Clerodendrum bungei ist in Mitteleuropa bedingt winterhart. Idealerweise erhält er einen ganzjährig windstillen Platz in der direkten Nähe zu wärmeabstrahlenden Gebäuden.
An exponierteren Standorten friert der Strauch oberirdisch zurück, wenn die Temmperaturen zwei, drei Tage unterhalb von etwa -8 Grad verweilen und treibt dann - meistens - im Frühling aus dem Wurzelteller wieder aus. Wer hierbei kein Verlustrisiko eingehen möchte, versieht den Wurzelbereich im Herbst mit einer Laubmulchschicht. Da die Blüte ohnehin an den neuen Jahrestrieben erfolgt, ist der oberirdische Verlust zumindest bei der Wildart meist gut zu verschmerzen.
'Pink Diamond' ist dagegen trägwüchsig und bildet leider praktisch keine Wurzelschößlinge aus. Sie hat nach oberirdischen Frostschäden auch Schwierigkeiten, aus dem Wurzelteller wieder auszutreiben und sollte daher nur an besodners wintermilden Sonderstandorten eingesetzt werden. Die Sorte neigt auch etwas zum unterseitigen Verkahlen. Da man aufgrund der geringen Jahreszuwüchse nur ungern Rückschnitte vornehmen mag, lässt sich das nicht recht verhindern. Man muss das als Manko aber auch nicht überbewerten.
Eine hohe Luftfeuchte ist dem Wohlbefinden sehr dienlich. Wo dies gewährleistet ist, sind auch sonnige Standorte geeignet. Generell wird eine Verschattung über die Mittagszeit aber klar bevorzugt. Ideal sind licht absonnige Situationen. Dann entwickelt v.a. die Wildform exotisch-große Blätter.
Die Wildform entwickelt durch heftige und erstaunlich weitstreichende Ausläuferbildung rasch dichte Gebüsche.
And die Bodeneigenschaften werden keine übermäßigen Anforderungen gestellt. Ideal sind mehr oder weniger neutrale, humose, tiefgründige und luftige Lehmböden. Solange kein längerer Trockenstress oder Staunässe auftritt, werden aber auch weniger optimale Substrate gut toleriert. Gut etablierte Exemplare kommen auf tiefgründigen, guten Böden in absonnigen Lagen auch ohne Bewässerung über die Sommmermonate.
Die Vermehrung kann zumindest bei der Wildform sehr effektiv über Wurzelschößlinge erfolgen. 'Pink Diamond' setzt kaum Früchte an, muss aber natürlich ohnehin vegetativ über Stecklinge vermehrt werden.
Sorten:
Pink Diamond: creme-weiß gerandete und marmorierte Blätter, deutlich trägwüchsiger als die Art, kaum Ausläuferneigung (Handelsstandard).