Naturstandort von Conoclinium coelestinum: Der Ageratum-Dost ist in der gesamten Osthälfte der USA von Texas bis in den Süden Kanadas heimisch und steigt von den Tiefebenen bis in submontane Höhenlagen auf. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in den süd-östlichen USA.
In den Gebirgsregionen im Norden Indiens und im südlichen China ist er stellenweise neophytisch eingebürgert.
Conoclinium coelestinum besiedelt ein breites Spektrum von Standorten, hat aber natürlicherweise eine Präferenz für feuchtere Stellen an mehr oder weniger sonnigen (Innen-)Rändern von Auwäldern, am sickerfeuchten Grund von Steilhängen oder in Staudenfluren an Gewässerufern.
Man findet die Art aber auch in den meist dauerhaft frischen Tälern von Binnendünen, in feuchten Senken von Savannen und in frischen Ruderalfluren auf Brachflächen bzw. entlang von Verkehrswegen.
An die Bodeneigenschaften werden entsprechend geringe Anforderungen gestellt.
Die Nähe zu Wasserflächen kommt dem Gemüt des Ageratum-Dosts entgegen.
Beschreibung: Conoclinium coelestinum ist eine sommergrüne, durch Rhizome stark in die Fläche drängende Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 60 cm.
Ab dem Hochsommer werden ausdauernd bis in den Frühherbst die violett-himmelblauen Blüten entwickelt. Ihnen fehlen die Strahlenblüten und die gesamte Gestalt erinnert tatsächlich an
Ageratum houstonianum, den aus der Kübelkultur vertrauten einjährigen Leberbalsam.
Die Blütenstengel sind bis zum Blütenstand mit am Grunde herzförmigen, spitz zulaufenden Blättern mit gesägtem Rand besetzt. Die Blattadern sind tief eingelassen, wodurch eine leicht runzelige Oberfläche entsteht.
Verwendungshinweise: Der Ageratum-Dost spielt noch keine größere Rolle in der europäischen Gartenkultur. Sein reicher und ausdauernder Flor und seine Robustheit könnten aber das Interesse zu Recht auf ihn lenken.
Allerdings sollte man ihn sowohl mit Rücksicht auf den eigenen Garten als auch auf die umgebenden Landschaftsräume nicht gedankenlos einsetzen. Neben der intensiven vegetativen Ausbreitung muss man auch damit rechnen, dass es zu Selbstversamungen kommen könnte. Eine Ausbreitung in Naturräume ist insbesondere entlang von Fließgewässern zu befürchten. Vielleicht sollte man bis auf Weiteres den Einsatz vorsichtshalber lieber auf isolierte Innenstadtlagen beschränken.
Feingliedrige Pflanzkonzepte lassen sich mit der Art nicht umsetzen. Auf Dauer werden nur kräftige, höherwüchsige Staudenpartner akzeptiert. Hier gibt es aber einige konkurrenzfähige Kandidaten aus den feuchten Hochstaudenfluren, die der Anforderung gerecht werden. Kombinationen von
Eupatorium maculatum,
Ruten-Hirse,
New-York Scheinaster oder dem weniger bekannten
Eupatorium perfoliatum mit einer Unterpflanzung aus Ageratum-Dost bedienen die Nordamerika-Thematik und benötigen außer ausreichender Wasserversorgung wenig Aufmerksamkeit.
Auffällig licht-grünes Laub, dass evtl. auf den kalkreichen Lehmboden am Standort zurückzuführen ist.
Kultur: Der Ageratum-Dost ist gut winterhart und auf allen frischen bis feuchten, vollsonnigen bis halbschattigen Standorten robust und zuverlässig zu kultivieren. Er hat es zudem gerne etwas stickstoffreicher.
Solange Trockenstress weitgehend ausbleibt, funktioniert er auch auf humosen Sand- oder feinerdereichen Schotterböden. Allerdings wird es hier nicht ohne Bewässerung in Trockenperioden gehen. Schwere Lehmböden werden mit etwas limitierter Vitalität ebenfalls toleriert, was aber nicht unbedingt als Nachteil zu werten ist.
Im ersten Standjahr ist von einem überbordenden Ausbreitungsdrang noch nichts zu erahnen. In den Folgejahren entwickeln sich Tendenzen, die man mitunter als wuchernd bezeichnen muss. Wo man den erforderlichen Auslauf nicht zur Verfügung stellen kann oder will, muss entsprechend mit Rhizomsperren gearbeitet werden.