Ranunculus bulbosus // Knolliger Hahnenfuß
Beschreibung
Naturstandort von Ranunculus bulbosus
Der Knollige Hahnenfuß ist in Europa nahezu flächendeckend verbreitet. In den USA und Kanada ist er weiträumig eingebürgert.
In Deutschland ist Ranunculus bulbosus nur im westlichen Niedersachsen relativ selten. Auch in der Schweiz ist er fast überall bis in die subalpine Stufe häufig.

Ranunculus bulbosus in einer Salbei-Glatthafer-Wiesen
Ranunculus bulbosus gilt als Kennart der mageren, basenreichen Halbtrockenrasen. Er kann sich aber auch noch in den trockeneren Ausprägungen der Glatthafer-Wiesen behaupten.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und etwas wärmebegünstigt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (3) Reaktion (7) Stickstoff (3)

Massenbestand in einer extensiven Magerweide
Beschreibung
Ranunculus bulbosus ist eine sommergrüne, horstige Staude. Auf ausgeprägten Trockenstandorten zieht sie bereits im Hochsommer ein. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 25 cm, unter optimalen Bedingungen auch bis zu 40 cm.
Die eiförmigen, meist stark behaarten Blätter entspringen einer verdickten Sprossknolle, die als Speicherorgan dient.
Die gelben Kronblütenblätter sind leuchtend gelb und auffällig glänzend. Sie erscheinen im Vollfrühling etwa von Anfang Mai bis Anfang Juni. Die Kronblätter sind zurückgebogen, was ein sicheres Unterscheidungsmerkmal zu anderen gelben Hahnenfüßen wie den beiden häufigsten Vertretern Ranunculus acris und dem zudem ausläufertreibenden Ranunculus repens ist.
Der Knollige Hahnenfuß spielt eine bedeutende Rolle in der Homöopathie und in der Volksmedizin, ist aber frisch in allen Teilen giftig. Hautkontakt mit dem Pflanzensaft führt zu Brennen und Rötungen.

Kräftiges Exemplar in der Nachbildung eines Schwingelrasens mit Acker-Hornkraut
Verwendungshinweise
Ranunculus bulbosus gehört nicht zu der Art Pflanze, die Gartenenthusiasten zum Träumen animiert. Kleine, gelbe Hahnefüße prägen im Frühling und Frühsommer die Wiesen und Weiden allerorten. Mit etwas Engagement findet man aber Topfballenware im Versandhandel.
In der Gartenverwendung spielt der Knollige Hahnenfuß im Grunde nur in naturalistischen Nachbildungen von Magerrasen eine gewisse Rolle und wird hier auch nur dem Kenner als stimmiges Detail auffallen.
Natürliche Halbtrockenrasen sind reich an reizenden Partnern wie Warzen-Wolfsmilch, Esparsette, Kriechender Hauhechel, Knäuel-Glockenblume, Silberdistel oder die Tauben-Skabiose, die dem Knolligen Hahnenfuß leicht die Show stehlen.

Im mageren HAlbtrockenrasen zusammen mit Kleinem Wiesenknopf
Kultur
Ranunculus bulbosus benötigt sonnige, magere und regelmäßig von Trockenstress heimgesuchte Standorte. Dazu empfiehlt sich eine eine unaufdringliche, niedrige Begleitvegetation.
Unter diesen Voraussetzungen lässt sich die Art zuverlässig kultivieren. Allerdings ist es insbesondere gar nicht so einfach, im Garten hinreichend stickstoffarme Böden zu bieten. Am besten gelingt dies mit mehr oder weniger reinem Sand aus der nächstgelegenen Kiesgrube.