Ranunculus auricomus // Gold-Hahnenfuß
Beschreibung
Naturstandort von Ranunculus auricomus
Der Gold-Hahnenfuß unterteilt sich in diverse Kleinarten und Sippen mit teilweise nur regionalen Vorkommen. Der Artenschwarm insgesamt ist aber in ganz Mittel- und Nordeuropa von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen verbreitet.
In Deutschland gibt es keinen Naturraum, in dem sich nicht der eine oder andere Gold-Hahnenfuß finden ließe.
In der Schweiz liegt der eindeutige Verbreitungsschwerpunkt im Jura und im süd-östlichen Mittelland. In den Voralpen, Wallis und Tessin fehlt Ranunculus auricomus dagegen. In den Alpen gibt es nur in den Ost-Alpen verstreute Populationen.

Ranunculus auricomus am Rande eines Erlen-Bruchwaldes
Der Gold-Hahnenfuß besiedelt ein breites Spektrum von Habitaten, das von feuchten bis trockeneren Hainbuchen-Wäldern zu Hartholz-Auwäldern, feuchten Hochstaudenfluren und feuchten bis wechselfeuchten Pfeifengras-Wiesen reicht.
Die Böden sind eher basenreich als basenarm und reagieren tendenziell alkalisch. Hinsichtlich der Stickstoffversorgung sind dagegen keine Vorlieben ersichtlich und arme wie reiche Substrate werden gleichermaßen akzeptiert.
Die Standorte sind meist leicht verschattet und etwas wärmebegünstigt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5)
Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (7) Stickstoff (-)

Die verschiedenen Sippen unterscheiden sich vorrangig durch unterschiedeliche Blattformen.
Beschreibung
Bei den Gold-Hahnenfüßen handelt es sich um sommergrüne, horstige Stauden. Zur Blütezeit erreichen sie Wuchshöhen zwischen 20 und 50 cm.
Die Grundblätter sind rundlich bis nierenförmig. Die Blattspreite kann tief eingeschnitten oder ungeteilt sein und der Blattrand ist meist gekerbt. Die oberen Stängelblätter sind lineal-fingerförmig geteilt.
Die glänzend dottergelben Kronblätter sind nicht immer vollzählig, mitunter verkümmert oder auch gänzlich fehlend. Die Blütezeit beginnt in der ersten Aprilhälfte und endet Anfang Mai. Die meisten Sippen erzeugen Samen ohne Befruchtungsvorgang, die somit identische Kopien der Mutterpflanze darstellen.

Wenn die Schneeglöckchen schon einige Wochen verblüht sind, erneuert der Gold-Hahnenfuß den Frühlingsaspekt.
Verwendungshinweise
Ranunculus auricomus ist ein eigentlich ganz adretter Frühlingsaspekt für schattigere Wiesen oder Waldkrautschichten. Er wird aber praktisch nicht willentlich verwendet und ist nur selten als Saatgut im Handel zu beziehen.
In den meisten Fällen wird man eher auf das ähnliche, gartenkulturell üblichere Gelbe Buschwindröschen zurückgreifen. Es macht am Ende doch einen etwas kultivierteren Eindruck.
Ranunculus auricomus eignet sich trotzdem ebenfalls für naturalistische Situationen und neigt hier zudem zur Bildung größerer Bestände. Nach der Blütezeit fällt die Art kaum auf bzw. wird dann von der zunehmend höher werdenden Begleitvegetation verdeckt.
In der Krautschicht der Hartholzaue sind z.B. die Dünnährige Segge, Winkel-Segge, Riesen-Schachtelhalm, Buschwindröschen, Gefleckter Aronstab oder die Hohe Schlüsselblume gartenwürdige Begleiter.

Massenbestand an der Uferböschung eines kleinen Kanals
Kultur
Ranunculus auricomus ist anspruchslos und in einem breiten Standortspektrum zuverlässig zu kultivieren.
Wo sich im Frühling die Begleiter erst langsam entfalten und dem Gold-Hahnenfuß dadurch für einige Zeit Licht und Luft zur Entfaltung lassen, entstehen durch Selbstversamung mit der Zeit meist größere Bestände.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt am Besten in Anlehnung an die Kulturführung von Kaltkeimern. Die Saat läuft generell ungleichmäßig und langwierig auf. Dabei ist darauf zu achten, dass das Keimbett nicht austrocknet. Daher sind Standorte ohne längere Sonnenexposition günstiger.