Naturstandort von Polystichum polyblepharum: Der Japanische Glanz-Schildfarn kommt vom pazifischen Osten Chinas über Korea bis Japan vor. Er tritt hier in den Tälern der Gebirgsregionen bis in submontane Höhenlagen auf.
Das Verbreitungsgebiet ist sommerfeucht und von eher milden Wintern geprägt. Trotzdem fallen die Wintertemperaturen regelmäßig unter den Gefrierpunkt und können in den Nachtstunden auch zweistellige Werte erreichen.
Der Hauptteil der relativ hohen Jahresniederschläge fällt in den schwülwarmen Sommermonaten.
Polystichum polyblepharum ist Teil der Krautschicht diverser Wald- und Forstgesellschaften. Er besiedelt dauerhaft frische bis sickerfeuchte Standorte auf humos-nahrhaften, mehr oder weniger neutralen Waldböden.
Altes, ausgewachsenes Exemplar von Polystichum polyblepharum
Beschreibung: Der Japanische Glanz-Schildfarn ist ein horstiger, in milden Wintern oder geschützten Lagen gut wintergrüner Farn. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 80 cm. Alte Exemplare an optimalen Standorten können bis zu 100 cm hoch werden.
Die locker trichterförmig angeordneten Wedel sind steif-filigran und zweifach gefiedert. Sie treiben im Frühling hell- bis frisch-grün aus und nehmen später eine tief-grüne, oberseits leicht glänzende Färbung an. Die unterseitigen Sori sind klein und dunkel-grau.
Der Blattstiel ist dicht mit bräunlichen Spreuschuppen besetzt und die Mittelrippe mehr oder weniger dicht-filzig bräunlich behaart.
Ähnlich ist der etwas niedrigere, dafür deutlich stärker glänzende
Polystichum makinoi.
Verwendungshinweise: Polystichum polyblepharum ist ein wirklich überzeugender Farn, der mit seiner feinen Grafik ganzjährig eine starke Struktur in Wald- und Schattengärten aller Art einbringt.
Er eignet sich hervorragend für meditativ-naturalistische Situationen zusammen mit wintergrünen Gräsern wie
Carex morrowii oder auch für dynamisch-exotische Arrangements z.B. mit
Japan-Schiefblatt,
Japanischer Wachsglocke,
Platanenblättriger Ramie oder dem
Holunderblättrigem Schaublatt.
Polystichum polyblepharum ist aber auch ausreichend aussagekräftig, um in minimalistischen Situationen im Umfeld hochwertiger Architektur eine solitäre Rolle zu spielen. Hier bietet sich auch der Einsatz in Pflanzkübeln an, die aber im Winter so geschützt stehen müssen, dass sie nicht durchfrieren.
Im Versandhandel ist die Art ohne Weiteres erhältlich.
Im Gegenlicht oder vor ruhigen Hintergründen kommt die klare Struktur der Art besonders gut zur Geltung.
Kultur: Der Japanische Glanz-Schildfarn ist relativ winterhart. Man tut sich und ihm jedoch einen Gefallen, wenn er an so geschützten Stellen positioniert wird, dass er seine Wedel weitgehend unbeschadet über den Winter bringt.
Hierfür bieten sich windgeschützte Standorte in Gebäudenähe oder unter dem Schirm von Bäumen an. Auch eine kräftige Schicht Fallaub und die Abwesenheit von Wintersonne sind hilfreich.
Trockenstress wird möglichst vermieden, weshalb man die Möglichkeit haben sollte, sommerliche Trockenperioden mit dem einen oder anderen durchdringenden Gießvorgang überbrücken zu können.
An die Bodeneigenschaften werden keine sonderlichen Ansprüche gestellt. Humose, tiefgründig-lockere und eher nahrhafte, basenreiche wie basenarme Erden sind gut geeignet.
Da die Entwicklung wie bei den meisten Farnen träge verläuft, muss man den zarten Jungfarnen über drei bis vier Vegetationsperioden sein besonderes Augenmerk schenken. Andernfalls sorgt die raschwüchsigere Konkurrenz für den vorzeitigen Untergang. Kräftige Alt-Exemplare verlangen dafür dann bis auf die erwähnte Überbrückung von sommerlichen Dürreperioden praktisch keine Unterstützung mehr.