Phacelia tanacetifolia // Bienenfreund, Rainfarn-Phazelie

Familie Boraginaceae, Raublattgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Phacelia tanacetifolia
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Phacelia tanacetifolia: Der Bienenfreund stammt ursprünglich vermutlich aus Kalifornien, Nevada, Arizona und dem äußersten Nord-Westen Mexikos. Es gibt aber eingeschleppte Vorkommen bis an die US-Ostküste und im Süden Kanadas.

Phacelia tanacetifolia ist u.a. als ackerbaulicher Gründünger von nahezu ganz Europa über Zentral-Asien bis nach Sibirien eingebürgert worden. Auch in Australien und Neuseeland gibt es etablierte Populationen.

In Deutschland tritt Phacelia tanacetifolia in den meisten Naturräumen als unbeständiger Neophyt in kurlebigen Ruderal- und Ackerbegleitfluren sowie in Weinbergen auf. In der Schweiz kommt die Art nur in der Hügelstufe mit Schwerpunk im mittleren bis südlichen Mittelland vor.



Phacelia tanacetifolia in einem ruderalisierten Queckenrasen am Straßenrand mit Jakobs-Greiskraut.

Im ursprünglichen Verbreitungsgebiet kommt der Bienenfreund von den Küstenlinien bis in über 2.000 m Höhe vor. Er besiedelt lückige Trockengebüsche, Beifuß-Steppen, Küsten- und Binnendünen sowie sonnige Stellen in Eichen- oder Kiefern-Wachholder-Wäldern an der Trockengrenze des Waldes.

Im Süd-Westen der USA und Mexiko, wo die Temperaturen nicht unter -7 Grad Celsius fallen, keimen die Samen mit den ersten Herbstniederschlägen und nutzen die günstige Winterwitterung für das Wachstum. Im Frühling erfolgt dann die Blüte, so dass die nachfolgende Sommerdürre den ohnehin abgestorbenen Pflanzen nicht mehr schaden kann.

In winterkalten Regionen ist die Art dagegen eine Sommerannuelle, keimt also im Frühling und blüht im Spätfrühling. Sie bevorzugt hier frischere, weniger von Trockenheit geplagte Standorte und ist auf regelmäßige Störungen der Vegetationsdecke angewiesen.



Bienenfreund als Teil der Ackerbegleitflora zusammen mit Kornblumen

Beschreibung: Phacelia tanacetifolia ist ein einjähriges, horstiges Kraut. Es erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 60 cm. Unter optimalen Bedingungen sind auch gut 100 cm Höhe möglich.

Die blass violett-blauen Blüten stehen in ungewöhnlichen Blütenständen und fallen auch durch die langen Staubgefäße auf. In Mitteleuropa erscheint die erste Blütengeneration schon von Anfang Mai bis Mitte Juni. In niederschlagsreicheren Sommern treten im September oft erneut blühende Exemplare auf.

Die Blüten sind außerordentlich reich an Pollen und Nektar und werden von diversen Hautflüglern intensivst beflogen.

Amerikanische Populationen rufen bei Kontakt mitunter heftige Hautreizungen hervor, eine Eigenschaft, die in Europa weitestgehend verloren gegangen ist.



Die Blütenstände sind unverwechselbar.

Verwendungshinweise: Phacelia tanacetifolia wird im Garten in erster Linie als Tribut an die Insektenwelt eingesetzt.

Blühende Exemplare sind zweifellos auch attraktive Erscheinungen. Für eine Einjährige ist die Blütenphase mit etwa 6 Wochen aber sehr kurz und entschädigt nicht recht für den erhöhten Kulturaufwand, den Einjährige im Vergleich zu ausdauernden Stauden erzeugen. Zudem sind abgeblühte Exemplare unansehnlich.

Insofern wundert es nicht weiter, dass die Art in Sommerrabatten kaum noch eingesetzt wird, stehen doch diverse dauerblühende Alternativen zur Verfügung.



In Gemüsebeeten hält sich der Bienenfreund meist von alleine.

Kultur: Phacelia tanacetifolia kann in Neuanlagen per Direktaussat zuverlässig etabliert werden. Sorgt man jährlich im Frühjahr für offene Bodenstellen, erfolgt auch die Selbstversamung mit großer Sicherheit.

Erforderlich sind möglichst sonnig-warme Standorte ohne nennenswerten Trockenstress im April/Mai.

An die Bodeneigenschaften werden keine Ansprüche gestellt. Lediglich verdichtete und feuchte oder gar staufeuchte Bedingungen sind ungünstig.

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