Persicaria capitata (Polygonum capitatum) // Köpfchen-Knöterich

Familie Polygonaceae, Knöterichgewächse
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Persicaria capitata (Polygonum capitatum)

Beschreibung

Naturstandort von Persicaria capitata: Der Köpfchen-Knöterich stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Süd-Ost-Asiens von Indien bis in den Osten Chinas.

Er wächst in Höhenlagen zwischen gut 1.000 m und knapp 2.000 m. Im südlichen Verbreitungsgebiet herrschen hier subtropische Bedingungen ohne nennenswerte Frostereignisse, im Norden sind die höheren Lagen warmgemäßigt mit milden Wintern.

In Teilen des tropischen Afrikas und Südamerikas, in den Subtropen Kaliforniens und Südeuropas ist er neophytisch v.a. in regelmäßig gestörten ruderalen Staudenfluren eingebürgert.

Auch im wintermilden England und Teilen Österreichs hat der diesen Schritt vollziehen können. In Deutschland tritt er dagegen bislang nur vorübergehend auf.



Persicaria capitata in seiner Paraderolle als Hänger, verwildert in einer Böschungsmauer auf Madeira.

Persicaria capitata besiedelt mehr oder weniger sonnige Schotter- und Felshänge bzw. Felswände. Meist sorgen leichte Sickerwasserströme trotz der starken Drainage für nur mäßig trockene bis sogar frische Bedingungen.

Die Art kann aber plastisch auf unterschiedlich stressbetonte Situationen reagieren und z.B. auf stickstoffarmen Trockenlagen kompakten Zwergwuchs zeigen.



Die kleinen Blütenköpfe erscheinen ungewöhnlich ausdauernd über den gesamten Sommer.

Beschreibung: Der Köpfchen-Knöterich ist eine auf frisch-nahrhaften Böden durch 30 bis 50 cm lange Kriechtriebe rasch teppichbildende Staude. Die Triebe können sich bei Bodenkontakt bewurzeln. Die Wuchshöhe erreicht bis zu 20 cm. Auf Stressstandorten bleibt sie viel kompakter und zierlicher.

In Mitteleuropa ist die Art sommergrün und übersteht normale Winter in der Regel nicht lebend.

Das Laub zeigt eine auffällige rot-braune Pfeilzeichnung, die stark an das Laub des gartenbekannteren Bunten Faden-Knöterichs erinnert. Die Triebstängel sind oft deutlich rot überlaufen und schon ab Anfang September verfärbt sich auch das Laub zierend rötlich.

Die zart-rosa Blütenähren sind zu annähernd kugeligen Formen gestaucht. Die Blütezeit reicht bei Vorkultur von Ende April bis Mitte Oktober. Selbstversamte Freilandexemplare blühen erst ab Mitt Juni.



Die Herbstfärbung setzt oft schon Anfang September ein.

Verwendungshinweise: Persicaria capitata ist ein seltener Gast in mitteleuropäischen Gärten. Seine eingeschränkte Winterhärte macht ihn zu einem unsteten Gesellen, was sein Einsatzspektrum auf fachmännisch betreute Anlagen beschränkt.

Seine Vorzüge sind die adrette, sehr ausdauernde Blüte, die interessante Laubzeichnung und die starke Herbstfärbung. Wenn man ihn sieht, dann meist als mehr oder weniger großflächiger Bodendecker. Er hinterlässt dann aber nackte Wintererde, weshalb er besser mit winterzierenden Gräsern kombiniert wird.

Was seiner Wuchsform aber eigentlich am Besten entspricht, sind hängende Standorte an steilen Felswänden. Deren artifizielle Variation für Balkon und Terrasse sind Hängeampeln.

Im Handel ist überwiegend Saatgut zu beziehen, mitunter findet man im Versandhandel aber auch Topfware.



Unter günstigen Wuchsbedingungen ist der Expansionsdrang unverkennbar.

Kultur: Persicaria capitata ist bis auf die eingeschränkte Winterhärte sehr anpassungsfähig und unter praktisch allen sonnigen Bedingungen zuverlässig und robust.

Üppige Wuchsformen mit kräftiger Expansion in die Breite erzielt man auf gut drainierten, dauerhaft frischen und nahrhaften Gartenböden aller Art.

Nährstoff- und Wassermangel führt zu kompakten, sehr kleinen Wuchsformen, die dabei aber nicht kümmerlich wirken.

Wo offene, konkurrenzarme Bodenstellen zur Verfügung stehen bzw. freigehalten werden, wird man in der Regel im nächsten Jahr selbstversamte Sämlinge vorfinden, die einen neuen Bestand begründen.

In Vorkultur keien die Samen ohne erforderlichen Kältereiz bei Temperaturen um 20 Grad bei gleichmäßiger Feuchte innerhalb von zwei bis vier Wochen meist zuverlässig und reich.

Bilder