Naturstandort von Onosma bourgaei: Onosma bourgaei stammt aus Anatolien und der zentralen Kaukasusregion. Hier herrscht ein ausgeprägtes Kontinentalklima mit kalten Wintern und warmen Sommern. Die Niederschlagsraten sind ganzjährig, zumindest aber im Sommer gering.
Wie die meisten Lotwurze besiedelt sie trocken-warme, natürlicherweise baumfreie Felsrasen und Dornenpolsterfluren an steilen Hängen.
Die basenreichen Fels-, Geröll- und Schotterböden sind humus- und stickstoffarm.
Onosma bourgaei mit Nachblüte Ende September in einer Felssteppe
Beschreibung: Onosma bourgaei ist eine horstige, sommer- bis wintergrüne Staude. Sie erreicht in Blüte Wuchshöhen von gut 20 cm.
Sie treibt aus einer lockeren Rosette borstig behaarter, tief-grüner, schmaler Blätter mehrere unverzweigte Blütentriebe. Die gold-gelben, glockig-hängenden Einzelblüten stehen in dicht gedrängten Zymen.
Die Hauptblüte reicht von Mitte/Ende Mai bis Ende Juni. Oft ist aber auch nach der trockenheitsbedingten Sommerdepression eine nennenswerte Nachblüte von Mitte September bis Mitte Oktober zu beobachten. Diese kommt besser zur Geltung, wenn man die unansehnlich gewordenen Samenstände der Hauptblüte entfernt.
Verwendungshinweise: Onosma bourgaei ist nur mit viel Mühe im Versandhandel als Saatgut zu beziehen. Es gibt einige sehr ähnliche Verwandte, die aber ebenfalls kaum Verwendung finden.
Entsprechend neugierig machen die charakteristischen Blütenstände jeden versierten Betrachter. Sie entwickeln mit ihren tatsächlich an Goldtropfen erinnernden Blüten eine ganz reizende Anmut.
Eine Verwendung macht sowohl unter Pflegeaspekten als auch aus ästhetischen Gründen nur in sonnig-warmen, trockenen Felslandschaften wirklichen Sinn. In schütteren Vegetationsdecken zwischen Felsen und Geröll wirken Lotwurze besonders stimmig.
Naturalistische Partner wären z.B. Igelpolster wie
Acantholimon glumaceum, Elfenbeindisteln wie
Ptilostemon echinocephalus,
Silberblatt-Salbei oder auch Mannstreu-Arten wie
Eryngium bourgatii.
Sehr schön naturalistischer Einsatz in einem Felsrasen
Kultur: Onosma bourgaei ist auf trocken-warmen, stickstoffarmen Schotterböden in möglichst voller Sonne mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren. Die Trockenheitsresistenz ist auch vom tiefreichenden Wurzelwerk abhängig, insofern sind flachgründige Standorte nicht ideal. Sobald günstigere Bedingungen der Konkurrenz zum Durchbruch verhelfen, ist es mit der Freude aber schnell vorüber.
Die Winterhärte ist auf gut drainierenden Standorten überall in Mitteleuropa vollkommen befriedigend.
Da die Art nicht als Topfware gehandelt wird, ist die Anzucht aus Saatgut erforderlich. Bei den Samen handelt es sich um
Kaltkeimer.