Nicotiana x sanderae // Niederer Ziertabak

Familie Solanaceae, Nachtschattengewächse
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Nicotiana x sanderae

Beschreibung

Herkunft von Nicotiana x sanderae

Die Elternarten des Niederen Ziertabaks sind Nicotiana forgetiana und Nicotiana alata. Sie stammen aus den subtropischen und tropischen, sommerfeuchten Gebirgsegionen im süd-östlichen Südamerika. In den höheren Gebirgslagen (bis 2.000 üNN) können in den Wintermonaten leichte Nachtfröste auftreten.

Nicotiana forgetiana tritt selten in Westeuropa (England/Benelux) in einjährigen Ruderalfluren als Gartenflüchtling auf. Nicotiana alata ist auch im westdeutschen Tiefland vereinzelt als Gartenflüchtling zu beobachten. Auch Nicotiana x sanderae selbst gilt hier als unbeständiger Neophyt.



Nicotiana x sanderae ist der am häufigsten kultivierte Ziertabak.

Die Elternarten besiedeln sonnige bis halbschattige, gestörte Waldlichtungen und Waldränder, Ruderalfluren entlang von Wegen und Ackerrändern oder kurzlebige ruderale Staudenfluren auf jungen Stadtbrachen.

Die Standorte sind dauerhaft frisch und mäßig bis gut stickstoffversorgt. An die Bodenart werden geringe Anforderungen gestellt, solange sie locker und gut durchlüftet sind.



Es werden zwar diverse Auslesen gehandelt, die Merkmale verschwimmen in Kultur aber meist schon nach der ersten eigenen Samengeneration

Beschreibung
Der Niedere Ziertabak ist eine horstige Einjährige mit buschig-verzweigtem Wuchs. Er erreicht je nach Auslese Wuchshöhen zwischen 30 und 100 cm.

Vorkultivierte Exemplare entwickeln aus einer relativ großblättrigen, lockeren Rosette einen verzweigten Blütenstand, der ab Anfang Juli aufblüht und bis Ende September anhält.

Die Blütenfarben spiegeln die ganze Bandbreite der ebenfalls schon variablen Elternarten von Weiß bis Limettengrün (Nicotiana alata) und von Weiß über Alt-Rosa zu Rosa-Rot (Nicotiana forgetiana) wieder. Je nach Auslese duften die Blüten in den Nachtstunden mehr oder weniger stark und angenehm.



'Merlin Weiß' in ambitionierter Kombination u.a. mit Palm-Kohl und Verbena bonariensis.

Die gesamte Pflanze ist aufgrund des Nikotingehalts giftig und ruft bei Verzehr Übelkeitserscheinung hervor. Gelegentlich können bei Berührung auch Hautirritationen auftreten.

Verwendungshinweise
Nicotiana x sanderae ist nicht nur hinsichtlich der Blütenfarben, sondern wird auch bezüglich der Wuchsgrößen, der Blütenanordnungen und der Duftwirkung in unterschiedlichsten Formen gezüchtet. Insofern sollte sich für jeden Geschmack etwas Genehmes finden lassen.

Das Erscheinungsbild steht aber immer eindeutig den Einweg-Balkonpflanzen nahe. Entsprechend wird sie auch vorwiegend in Sommerrabatten und Wechselflorbepflanzungen eingesetzt. Eine locker-voluminösere Alternative mit romantischer Wirkung wäre die selten verwendete Nicotiana mutabilis.



'Merlin Limone' gehört zu einer zwergwüchsigen Serie

Kultur
Einjährige Arten benötigen immer etwas mehr Aufmerksamkeit, zumindest wenn sie sich nicht zuverlässig in offenen Böden selbst versamen. Nicotiana x sanderae kann dies zwar durchaus, ohne das wache Auge eines kompetenten Betreuers wird sie aber eines Tages ausfallen. Die meisten Sorten erhalten sich zudem nicht echt, sondern spalten sich mit der Zeit in das genetisch angelegte Farbspektrum auf.

Bei ausreichender Boden- und Luftfeuchtigkeit ist ein vollsonniger Stand möglich. Generell ist es der Vitalität aber zuträglich, wenn während der Mittagsstunden ein lichter Schatten die Verdunstungsrate der großen Laubblätter etwas mindert.

Gut geeignet ist lockere, tiefgründige, frische Gartenerde mit guter Humus- und Stickstoffversorgung. Zu Verdichtung neigende Lehmböden müssten mit Blähton/Lava oder hilfsweise mit Sand/Kies verbessert werden. Trockenstress sollte vermieden werden, zumindest selbstversamte Exemplare kommen auf solchen Böden aber auch ohne Bewässerung gut über den Sommer.

Die Samen keimen bei Temperaturen um die 18 Grad und gleichmäßiger Feuchte reichlich und meist innerhalb von zwei bis drei Wochen. Die feinen, lichtkeimenden Samen werden im Substrat nur angedrückt und sollten von unten über einen Untersetzer feucht gehalten werden, um nicht in das Substrat eingespült zu werden. Sinnvoll ist eine transparente Glas- oder Folienabdeckung, um für gespannte Luft zu sorgen. Es wird ab Mitte Februar gesäät, nach der Keimung etwas kühler vorkultiviert und nach den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt.



Verwaschene Blütenfarben mit grünlichen Röhren entstehen bei nicht sortenecher Versamung öfter.

Sorten:
  • Domino Salmon Pink: Blütentrichter nicht hängend, sondern aufrecht, lachs-rosa Blüte, bis 35 cm hoch
  • Fragrant Cloud: creme-weiße Blüte, bis 90 cm hoch, ausgeprägter Duft
  • Lime Green: grünlich-gelbe Blüte, bis 90 cm hoch
  • Merlin Apfelblüte: weiß mit zart-rosa Spitzen, bis 30 cm hoch, F1-Hybride
  • Merlin Karminrot: karminrote Blüte, bis 30 cm hoch, F1-Hybride
  • Merlin Limone: blass grün-gelbe Blüte, bis 30 cm hoch, F1-Hybride
  • Merlin Weiß: rein-weiße Blüte, bis 30 cm hoch, F1-Hybride
  • Parfume Bright Rose: tief rötlich-alt-rosa Blüte, bis 50 cm hoch, ausgeprägter Duft, F1-Hybride
  • Parfume Deep Purple: dunkel-rote Blüte, bis 50 cm hoch, ausgeprägter Duft, F1-Hybride
  • Parfume Lime: blass gelb-grüne Blüte, bis 50 cm hoch, ausgeprägter Duft, F1-Hybride
  • Parfume Red: tief violette Blüte, bis 50 cm hoch, ausgeprägter Duft, F1-Hybride
  • Parfume White: rein-weiße Blüte, bis 50 cm hoch, ausgeprägter Duft, F1-Hybride
  • Bilder