Laurus nobilis // Echter Lorbeer, Gewürz-Lorbeer
Beschreibung
Naturstandort von Laurus nobilis
Der ursprünglich in Vorderasien heimische Gewürzlorbeer ist seit der Antike nahezu im gesamten Mittelmeerraum verbreitet bzw. archäophytisch eingebürgert. Die nördlichsten Vorkommen reichen an der französischen Atlantikküste bis in den äußersten Norden der Bretagne. In Italien ist er flächendeckend verbreitet und steigt im Süden bis in knapp 1.000 m üNN auf.
Die Populationen auf der Iberischen Halbinsel und auf der Krim gelten als neophytisch eingebürgert. In Südkorea, Vietnam und auf den Azoren ist er ebenfalls vereinzelt verwildert.
In Deutschland zeigen sich erste, zarte Einbürgerungstendenzen am Bodensee und im Süden Bayerns. In der Schweiz ist Laurus nobilis im südlichen Tessin häufig verwildert bzw. sogar eingebürgert. Auch im Mittelland finden sich vereinzelt Verwilderungen.

Laurus nobilis kommt v.a. im Umfeld repräsentativer, historischer Gebäude würdevoll zur Geltung.
Laurus nobilis wächst in den mediterranen, immergrünen Hartlaubwäldern, meist im lichten Unterstand hochwüchsigerer Baumarten. Man findet in aber auch am sonnigen Waldrand und in offenen Gebüschen sowie in der Kulturlandschaft im vollsonnigen Freistand.
Er bevorzugt feinerdereichere, humusarme Rohböden mit (schwach) saurer bis alkalischer Reaktion. Die Stickstoffversorgung ist gering bis gut.
Die Standorte sind gut drainiert, halten die Winterniederschläge aber eine ganze Weile im Substrat. Trockenstress tritt meist erst im Sommerverlauf ein.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (5) Stickstoff (5)

Fruchtansätze sind zuverlässig zu beobachten.
Beschreibung
Laurus nobilis ist ein immergrüner Baum oder mehrstämmiger Großsstrauch. Einstämmige Baumformen können Wuchshöhen von 10 bis 15 m erreichen und dabei deutlich breiter werden. Alte Exemplare entwickeln einen malerischen Habitus mit sehr dichtem Laubwerk.
Die ledrigen Blätter sind dunkel-grün und oberseits leicht glänzend. Der Blatttrand ist charakteristisch gewellt. Die Blätter sind ein bekanntes Gewürz für deftige Speisen und dienten im antiken Rom als Lorbeerkranz der öffentlichen Belobigung großer Feldherren. Aus den Blättern gewonnene Öle werden bei stumpfen Verletzungen sowie als Duftstoff eingesetzt.
Die blass gelblich-grünliche bis weißliche Blüte im März in unscheinbar. Die gut 1 cm messenden Früchte sind reif schwarz und ebenfalls nicht weiter zierend. Sie sind ölhaltig, werden heute aber kaum noch verwertet.

Leicht chlorotisch wirkendes Exemplar in dennoch hübscher Situation.
Verwendungshinweise
Laurus nobilis ist zwar frosthart, kann nördlich der Alpen aber nur in klimatischen Sondersituationen im Freiland verwendet werden. Wer nicht unmittelbar an der Nordseeküste oder in den Tälern des Süd-Westens einen sehr geschützten Innenhof sein Eigen nennen kann, ist bis auf Weiteres auf die Kübelkultur zurückgeworfen.
Als Kübelpflanze auf geräumigen Balkonen und Terrassen profitiert die Art vorrangig von ihrer historischen, ja mythischen Bedeutung. Die Optik ist bei objektiver Betrachtung unspektakulär. Sinnvollerweise werden meist Formschnitte verwendet, die dann in hochwertigen Pflanzgefäßen eine gediegene Atmosphäre entfalten können.
Sehr ähnliche Effekte ließen sich aber auch mit Prunus lusitanica erzielen, die zudem einen zierend-roten Blattaustrieb und weiße Blütentrauben zu bieten hat. Die weitgehend winterharte Alternative ist natürlich die allseits bekannte Prunus laurocerasus.

Die Ähnlichkeit mit der Lorbeer-Kirsche ist schwer zu übersehen.
Kultur
Laurus nobilis verträgt kurzzeitig durchaus mal -15 Grad und dürfte ausgepflanzt in wintermilden Regionen Mitteleuropas ähnlich wie der Olivenbaum durchaus einige Jahre durchhalten. Irgendwann wird aber der Winter kommen, der zum Totalverlust führt.
Wer es dennoch versuchen möchte, wählt windgeschützte, sommerwarme Innenhöfe auf gut drainierenden Substraten. Die Stickstoffversorgung sollte besser geringer sein, damit die Jahrestriebe gut ausreifen können. Längere Frostperioden im Verbund mit Sonneneinstrahlung führen wie bei den meisten immergrünen Gehölzen zu unansehnlichen Trockenschäden und mindern die Vitalität.
Kübelexemplare müssen weitgehend frostfrei und möglichst hell überwintert werden. Als Pflanzsubstrat sollte man nicht auf humusbetonte Einheitserde zurückgreifen, sondern sehr gute Kübelpflanzenerde mit zusätzlich eigenhändig erhöhten Anteilen mineralischer Substanz wie Blähton oder Lava verwenden.
Zwischen den Gießvorgängen ist es günstig, wenn das Substrat oberflächlich abtrocknet und v.a. kein Wasser im Untersetzer stehen bleibt.
Sorten:
Sicilian Sunshine: leuchtend grün-gelbes Laub>