Naturstandort von Iris ensata:
Die Japanische Sumpf-Schwertlilie hat Vorkommen in Afghanistan, der Verbreitungsschwerpunkt liegt jedoch in den Gebirgsregionen im Osten Asiens von China über Korea und Japan bis Ost-Sibirien. Sie steigt von submontanen bis in montane Höhenstufen auf.
Im Nordosten Nordamerikas ist sie stellenweise aus Gartenkulturen verwildert.
Iris ensata besiedelt (voll-)sonnige Feuchtwiesen in Fluss- und Bachauen oder am Rande von Seen. Der Wasserstand kann hier zwischen frischen und nassen Bedingungen schwanken. Überstauung tritt aber höchstens kurzzeitig auf.
Die humosen bis anmoorigen Böden sind sauer bis neutral und kalkarm. Die Stickstoffversorgung ist mäßig.
Gut entwickelte Wildform am frischen "Uferrand"
Beschreibung: Die Japanische Sumpf-Schwertlilie ist eine sommergrüne Staude und erreicht Wuchshöhen zwischen 50 und 100 cm. Sie entwickelt durch Rhizome mit der Zeit breite Horste.
Die Blütezeit beginnt gegen Ende Juni und reicht bis Ende Juli. Die Wildform hat in der Regel violette Blüten, es kommen aber auch weiße und Zwischenformen vor. Im Handel befinden sich einige Auslesen mit größeren oder "gefüllten" Blütenformen und weiteren Farbvarianten.
Mit der
Gelbe Schwertlilie wird eine vitale Hybride als "Iris 'Chance Beauty'" mit grünlich-gelben Blüten gehandelt.
Verwendungshinweise: Iris ensata vermittelt optisch zwischen der selten verwendeten
Salzwiesen-Schwertlilie und der beliebten
Sibirischen Schwertlilie. Sie hat einen eleganten Habitus, der sie klar als Besonderheit ausweist.
Sie ist eine Schwertlilie für basenarme Wiesen und den feuchten, etwas höheren Rand von Gewässerufern. Sehr erhaben wirkt sie im naturalistischen Umfeld z.B. in einer Matrix aus
Rasen-Schmielen.
Für den dauerhaft nassen oder gar flach überstauten Bereich ist sie nicht die richtige Wahl, da sie hier schlicht nicht gedeiht. Bei den einschlägigen Bildern von prächtig blühenden Iris-Ensata-Beständen im Wasser wird der Wasserspiegel nur für die Zeit der Blüte angehoben, um die optische Wirkung durch Spiegeleffekte zu verstärken.
Standörtlich viel besser geeignet ist dafür eigentlich
Iris x robusta, deren Blüten aber etwas zierlicher bleiben.
Kultur: Wildformen von Iris ensata gelten als einigermaßen zuverlässig zu kultivieren und ertragen auch ein ganz klein wenig Kalk im Substrat/Gießwasser. Die Auslesen reagieren hierauf empfindlich und chlorotisch.
Bei der Standortwahl sollte man keine Kompromisse eingehen. Mehr oder weniger feuchte, basenarme Böden in möglichst sonnigen Lagen bieten die besten Aussichten auf Kulturerfolge - aber keine Garantie. Zumindest um die Winterhärte muss man sich in Mitteleuropa nur in ausgesprochen rauhen und gleichzeitig schneearmen Regionen Gedanken machen.
Die Vermehrung aus Saatgut ist etwas aufwändiger. Die großen Samen mit der harten Schale sollten zunächst mit Schmirgelpapier angerauht und dann als
Kaltkeimer behandelt werden.
Viele Auslesen wie hier 'Sensation' setzen auf übergroße Blüten, was aber zu Lasten der Eleganz und der Vitalität geht.
Sorten:
Amethyst: rötlich-violette Blüte mit schmalem orange-gelben/hell-blauen Grund
Crystal Halo: voluminöse, violette Blüte mit sehr hell abgesetzter Aderung
Diamant: rein weiße Blüte mit schmalem orange-gelben Grund
Lady in Waiting: weiße, blass violett gerandete Blüte mit sehr voluminösen Blütenblättern
Lilofee: weiß mit violetten Sprenkeln mit schmalem orange-gelbenGrund
Moorgeist: violett mit weißen Sprenkeln mit kleinem orange-gelbenGrund
Sensation: "voluminös-gefüllte", violette Blüte mit gelb/hellblauem Grund
Topas: zart lila-rosa Blüte mit schmalem orange-gelben Grund
Variegata: blau-violette Blüte wie die Wildform, weiß gerandetes Laub, etwas zierliche rund nur bis 60 cm hoch
Auch diese Wildform steht nicht unmittelbar am Gewässerufer.