Heterotheca villosa (Chrysopsis villosa) // Zottiges Goldauge

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Heterotheca villosa: Das Zottiges Goldauge kommt in weiten Teilen Kanadas, der USA und im Norden Mexikos vor. Es tritt vorrangig von der submontanen bis zur hochmontanen Höhenstufe auf.

Heterotheca villosa setzt sich aus neun Varietäten mit teilweise erkennbar abweichender Morphologie zusammen, die auch räumlich getrennt vorkommen. Entsprechend besiedelt die Art ein recht breites Spektrum von Habitaten, das über Prärien, Binnendünen, Wiesenbrachen zu ruderalen Standorten an Straßenböschungen und Bahndämmen reicht.

Auch sonnige Stellen in Wacholder-Kiefern-Gebüschen und Trockenwäldern, hochgelegene Schotterbänke in Gebirgsflüssen, alte Lavafelder und Felshänge werden besiedelt.



Die etwas höhere Heterotheca villosa var. villosa

Meist findet man Zottige Goldaugen auf rohen Mineralböden, die aber sowohl aus basisch wie sauer verwitternden Gesteinen, aus reinem Sand, Schotter, skelettreichen Lehm oder auch Lava bestehen können.

Entsprechend werden sowohl alkalische wie saure, stickstoffreiche wie stickstoffärmere Substrate toleriert.

Ein mehr oder weniger deutlich ausgeprägter Trockenstress und sonnige Lagen sind der gemeinsame Nenner der Habitate.



An gelben Korbblütlern besteht eigentlich kein Mangel ... .

Beschreibung: Heterotheca villosa ist eine breit-horstige, sommergrüne, langlebige Staude. Sie erreicht je nach Varietät Wuchshöhen zwischen 20 und 70 cm und entwickelt ein tiefreichendes Wurzelwerk.

Im Hochsommer werden die goldgelben Korbblüten entwickelt. Sie erscheinen ausdauernd von Mitte Juli bis Mitte/Ende September und noch während der Blüte entwickeln sich die ersten Samenstände mit dem zierenden Pappus. Dieser verfliegt allerdings bis zum Spätherbst.

Die Art ist insgesamt variabel und die Verwandschaftsverhältnisse gelten als noch nicht endgültig durchdrungen. Dreh und Angelpunkt des Komplexes ist die niedrige Form Heterotheca villosa var. minor, die mit allen anderen Varietäten hybridisiert.

Im Handel werden fast ausschließlich sehr hochwüchsige Formen angeboten (oft unter "Chrysopsis villosa" oder "Chrysopsis speciosa"), die vermutlich zu Heterotheca camporum zu rechnen sind. An den Einsatzfeldern und den Standortansprüchen ändert dies aber nichts Wesentliches.

... die zierenden Pappus-Samenstände sind aber ein interessantes Detail.

Verwendungshinweise: Das Zottige Goldauge ergänzt das breite Sortiment an gelben Korbblütlern, einen echten Mangel beseitigt es also nicht gerade. Aber im Vergleich zu den bekannteren Alternativen hat es zierlichere Dimensionen und v.a. eine zeitlang zierende Samenstände.

Im Handel wird die Art eher als gelbe Rauhblatt-Aster bzw. Glattblatt-Aster vermarktet. Der Vergleich erschließt sich aufgrund der abweichenden Blütenform und der ganz anderen Standortansprüche nicht unmittelbar.

Eher bestehen optische und funktionelle Ähnlichkeiten mit dem Schwert-Alant.

Wie dem auch sei: Heterotheca villosa ist eine interessante Option insbesondere für konsequent nordamerikanisch ausgelegte Präriepflanzungen. In einer Matrix aus niedrigeren bis mittelhohen Gräsern wie Tautropfen-Gras oder dem Zartem Moskitogras und anderen Präriearten wie Seltsamen Scheinsonnenhut, Prachtscharte oder Wilder Bergamotte entfaltet sie ihr Potenzial am Besten.

Durch die lange Blütezeit qualifiziert sie sich aber auch für prächtige Staudenrabatten. Die Standfestigkeit bleibt hier auch auf stressfreien Standorten hoch, was bei den nordamerikanischen Astern keine Selbstverständlichkeit ist.

Niedrige Formen mit stärkerem Einfluss von Heterotheca villosa var. minor oder Heterotheca villosa var. nana sind selten in Handel und Kultur.

Kultur: Das Zottige Goldauge benötigt möglichst sonnige Standorte und mag keine feuchten Füße. Ansonsten ist es anspruchslos und toleriert das gesamte Spektrum lockerer Mineralböden.

Etablierte Exemplare kommen auf tiefgründigen Böden sehr gut mit mäßigem Trockenstress zurecht. Auch echte Trockenstandorte sind möglich, hier bleibt die Entwicklung aber etwas zurück.

Heterotheca villosa lässt sich gut aus Saatgut gewinnen und neigt auch im Garten etwas zur Selbstversamung. Die besten Keimergebnisse werden bei Temperaturen von 15 bis 20 Grad erreicht bei gleichmäßiger Feuchte. Die Saat läuft innerhalb von zwei bis vier Wochen mit hoher Keimrate auf.

Sorten:

  • Golden Sunnyshine: aufrechter Wuchs, 90-130 cm hoch, gehört botanisch korrekt vermutlich eher zu Heterotheca camporum
  • Bilder