Dahlia pinnata // Großfiedrige Dahlie, Veränderliche Dahlie
Beschreibung
Naturstandort von Dahlia pinnata
Die Großfiedrige Dahlie ist endemisch in einer relativ kleinen Gebirgsregion im zentralen bis südlichen Mexiko.
Das Klima ist hier subtropisch-mediterran mit milden, recht trockenen Sommern und sehr milden Wintern. Auch in den höheren Lagen treten nur ausnahmsweise leichte Nachtfröste auf.
Dahlia pinnata besiedelt mäßig sommertrockene Felsfluren und sonnige Stellen von Gebüschen oder Eichen-Kiefernwälder.

Echte Wildformen sind von Dahlia pinnata nicht im Handel. Dieser Bestand kommt der urform aber recht nahe.
Beschreibung
Die Großfiedrige Dahlie ist eine horstige, nicht frostharte Staude. Sie ist in der Wuchsform variabel und kommt in verschiedenen Varietäten vor. In der Regel erreicht sie Höhen zwischen 60 und 120 cm.
Das Laub ist einfach gefiedert und steht in dicht-buschigen Blattschöpfen. Die kräftig rosa-roten Blüten erscheinen ausdauernd von etwa Mitte Juli bis Anfang Oktober.
Sie bildet Speicherknollen, die der unterirdischen Überdauerung der heimischen "Winter" dienen.
Dahlia pinnata ist eine der wichtigen Elternarten der diversen Garten-Dahlien und wurde in Mittelamerika und dem Norden Südamerikas schon lange vor der Eroberung durch die Spanier gärtnerisch verwendet.
Ihre variable Erscheinung könnte auf die züchterische Bearbeitung durch die Atzteken zurückzuführen sein, lange vor der Einfuhr nach Europa Anfang des 19. Jahrhunderts. Alexander von Humboldt persönlich soll die ersten Exemplare von seiner Forschungsreisen von einem Vulkankrater in Mexiko mitgebracht haben. Kurz darauf setzte eine Dahlien-Manie ein, die zu einer Explosion der Sortenvielfalt führte.
Verwendungshinweise
Dahlia pinnata würde wohl anstandslos als eine der hybridisierten Einfachen Dahlien durchgehen. Den Charme der Wildart erahnt man nur, wenn man darum weiß.
Die "reine" Wildform ist kaum im Handel erhältlich. Sie ist recht gut standfest. In der Regel werden historische Hybriden als Dahlia pinnata angeboten, die oft sogar mehr als acht Zungenblüten aufweisen. Sie benötigen meist Stützen.
Insofern kann man sie wie die übrigen Garten-Dahlien in Wechselflorrabatten, Prachtstaudenbeeten und ähnlichen plakativen Einsätzen verwenden. Der wissende Kenner erfreut sich zusätzlich an ihrer tragenden Rolle in der Entstehungsgeschichte des Dahlienwesens.

Der Unterschied der "unreinen" Kulturformen zu Garten-Hybriden ist verwischt.
Kultur
Die Großfiedrige Dahlie bevorzugt tiefgründige, gut drainierende Böden. Feinerdereiche Schottersubstrate, skelettreiche Lehmböden oder einfach gute, lockere Gartenböden aller Art sind geeignet.
Dauerhafte Bodenfeuchte ist ungünstig, weil Fäulnis und Pilzbefall der Wurzeln und Knollen begünstigt werden. Lieber nimmt man gelegentlichen, kurzen sommerlichen Trockenstress in Kauf, der die Art nicht sonderlich beeindruckt.
Für einen üppigen Flor düngt man im Frühling und nochmals im Hochsommer, vermeidet aber übermäßige Stickstoffversorgung. Diese wird vorrangig in Blattmasse investiert und beeinträchtigt zudem die Ausbildung kräftiger Knollen.
Zur Überwinterung werden die Speicherknollen nach dem Vergehen der Blattmasse nach dem ersten Nachtfrost mit der Grabegabel bei trockenem Wetter geborgen und ohne Restfeuchte im Stengelansatz bei 5 bis 10 Grad in einem nicht zu lufttrockenen und nicht zu luftfeuchten Keller gelagert. Eine offene Holzkiste oder ein Stoffbeutel sind geeignete Aufbewahrungsbehältnisse. Die Knollen möchten nicht zu dicht bei- oder gar übereinander liegen. Eine gelegentliche Kontrolle auf Faulstellen oder Pilzbefall ist zu empfehlen. Gegebenenfalls müssen betroffene Knollen entsorgt werden.
Die Vermehrung ist einfach über die Abtrennung einzelner Knollen von der Mutterpflanze vor dem Einpflanzen im Frühling möglich. Knollen können ab Mitte April gepflanzt werden, leichte Nachtfröste schaden ihnen nicht. Es muss aber ausgeschlossen sein, dass die etwa zwei bis drei Wochen nach der Pflanzung erscheinenden Triebe Frost bekommen. Die Knollen werden etwa 5 cm unter Oberkante Erdboden gesetzt.