Glebionis segetum // Saat-Wucherblume
Beschreibung
Naturstandort von Glebionis segetum
Die Saat-Wucherblume ist rund um das Mittelmeer bis Mittel- und Osteuropa verbreitet. In den USA, dem südlichen Afrika und in Australien gibt es stellenweise neophytische Populationen.
In Deutschland hat Glebionis segetum Schwerpunktvorkommen in der nordwestlichen Tiefebene, kommt aber auch im mecklenburgischen Ostseeraum, in Taunus und Hunsrück sowie im Thüringer Wald häufiger vor. In den südlichen Mittelgebirgen, dem Alpenvorland und dem Alpenraum ist sie nicht urwüchsig und nur vereinzelt verschleppt.
In der Schweiz ist die Art selten im Mittelland und sehr selten im Tessin anzutreffen.
Glebionis segetum als Blender in einer neu angelegten Staudenflur zwischen Indianernesseln und Ludwigs-Beifuß 'Valerie Fiennis'.
Die Saat-Wucherblume ist ein typisches Element der basenärmeren Hackfrucht-Begleitfluren z.B. von Rüben-, Kartoffel- oder Kohläckern. Sie stellt sich aber auch am Rande von Getreideäckern sowie in kurzlebigen Ruderalfluren z.B. auf Schuttplätzen ein. Im 19. Jahrhundert galt sie als gefährliche Geißel der Landwirtschaft.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und frisch. Die tiefgründigen Ackerböden sind mäßig stickstoffreich.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (5) Stickstoff (5)
Die Blüten sind von einem ausgesprochen intensiven, reinen und leuchtenden Gelb.
Beschreibung
Glebionis segetum ist eine horstig wachsende Einjährige. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 50 cm.
Die leicht verdickten Laubblätter sind bläulich-grün und fiederspaltig bis tief gezähnt.
Die Korbblüten mit der tief-gelben Röhren- und Zungenblüten stehen einzeln und erscheinen ausdauernd von Ende Mai/Anfang Juni bis Ende Oktober.
Der heranrückende Pontische Beifuß wird der Saat-Wucherblume im nächsten Jahr kaum noch Entwicklungsoptionen übrig gelassen haben
Verwendungshinweise
Es gibt keinen echten Mangel an gelb blühenden Korbblütlern und bei einer Vielzahl der zur Verfügung stehenden Alternativen handelt es sich auch noch um ausdauernde, d.h. pflegeleichtere Stauden.
In der Regel ist man mit Arten wie z.B. der Färber-Hundskamille oder dem Quirlblättrigen Mädchenauge entsprechend besser bedient.
Glebionis segetum kann eine gewisse Rolle spielen als Blender in neugepflanzten Staudenrabatten mit einem gelben Farbthema. Es wird nämlich dank williger Selbstversamung das eine oder andere Jahr dauern, bis die Art sich wieder aus der Pflanzung verabschiedet.
Saat-Wucherblume mit der Strahlen-Breitsame., die ebenfalls in Ackerbegleitfluren vorkommt.
Kultur
Die Saat-Wucherblume ist auf allen nicht zu leichten Böden sehr keimfreudig und kann in Neuanlagen zuverlässig und reichlich mittels Direktaussaat im Herbst oder Frühling etabliert werden. Eine Vorkultur ist nicht sinnvoll.
An die Standorte werden geringe Anforderungen gestellt. Die Art ist lichtliebend und bevorzugt dauerhaft frische Bedingungen. Sie leidet aber auch nicht, wenn sich im Laufe des Sommers mäßiger Trockenstress einstellt. Lediglich in der Hauptwachstumspahse vor der Blüte kümmern die Exemplare bei wiederkehrendem Wassermangel.
In Pflanzflächen, in denen die eine oder andere kleine offene Bodenstelle vorzufinden ist, erhält sich der Bestand ohne dass man ihm gesonderte Aufmerksamkeit schenken müsste.
Glebionis segetum funktioniert auch auf basen-/kalkreichen Substraten tadellos.