Jacobaea maritima (Senecio cineraria) // Weißfilziges Greiskraut, Silberblatt

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Jacobaea maritima (Senecio cineraria)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Jacobaea maritima: Das Weißfilzige Greiskraut hat seinen Verbreitungsschwerpunkt entlang der Küstenregionen des westlichen bis zentralen Mittelmeerraumes. Es kommt von Nordafrika über die Iberische Halbinsel bis Frankreich und die Adriaregion vor. Entlang der Atlantikküste dringt es bis zum Ärmelkanal vor. Es gibt aber auch Populationen im Binnenland.

An den Küsten Großbritanniens und Benelux sowie im Ostseeraum in Südschweden und Polen ist Jacobaea maritima neophytisch eingebürgert. Auch auf der Krim, in Griechenland, Indien und in Teilen Mittelamerikas gibt es verwilderte Populationen.



Tatsächlich, ein Silberblatt: im naturalistischen Kontext ist es kaum wiederzuerkennen.

Das Weißfilzige Greiskraut besiedelt die festgelegten Graudünen sowie Felsfluren entlang der Meeresküsten sowie Binnendünen.

Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig und stark wärmebegünstigt. Die humusarmen Sand- und Felsgesteinsböden reagieren neutral bis alkalisch und sind eher stickstoffreich denn arm. Vielfach sorgt der Einfluss der Meeresgischt für nennenswerte Salzgehalte.

Die Substrate sind stark drainierend, fallen aber selten ernsthaft oder für längere Zeit trocken.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (9)  Kontinentalität (1)  Feuchte (4)  Reaktion (6)  Stickstoff (6)
 


Im klassischen Einsatzfeld als Einfassung einer Rabatte ist das Weißfilzige Greiskraut deutlich vertrauter.

Beschreibung: Jacobaea maritima ist ein wintergrüner Halbstrauch. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 40 und 60 cm.

Die gelappten Grundblätter bzw. die ein- bis zweifach gefiederten Stängelblätter sind durch eine weißfilzige Behaarung silbergrau und weisen praktisch keine Grünanteile auf.

Von etwa Mitte Juni bis Mitte/Ende September erscheinen dottergelbe Korbblüten, die in kleinen Trugdolgen angeordnet sind.

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.



Jacobaea maritima im mediterran angehauchten Kontext.

Verwendungshinweise: Jacobaea maritima wird nahezu zwangsläufig mit Wechselflorbepflanzungen in Prachtbeeten oder als "Strukturpflanze" in Balkonkästen in Verbindung gebracht. Diese Verwendungsweise ist vor dem Hintergrund der etwas eingeschränkten Winterhärte nachvollziehber.

Im Zuge der fortschreitenden Erderwärmung übersteht sie aber immer öfter die mitteleuropäischen Winter und rückt damit in das Blickfeld für alternative, ausdauernde Einsätze. Ihre Stärke ist in erster Linie das nahezu unerreichte Silber der Blätter. Für eine Blattschmuckpflanze sind aber auch die Blüten nicht zu unterschätzen.

Erstaunlicherweise löst sie sich mühelos von ihrem Image als biedere Einwegpflanze, wenn sie zusammen mit Ziergräsern in Kiesgärten und steppenartigen Anlagen oder mit anderen mediterranen Halbsträuchern kombiniert wird. Wo man z.B. ein Curry-Kraut oder einen Silber-Lavendel sicher über den Winter bringt, stehen die Chancen auch für Jacobaea maritima sehr gut.

Die etwas winterhärtere Alternative für silbernen Blattschmuck mit ähnlicher Wirkung wäre Artemisia absinthium 'Silver Frost'.

Im Handel findet man Jacobaea maritima vorwiegend als Gelegenheitsangebote in Baumärkten, seltener im Versandhandel.



Das Laub kommt fast ohne jeden Grünanteil aus.

Kultur: Wer das Silberblatt nur als temporären Sommerflor nutzen möchte, muss sich um die Kulturbedingungen wenig Gedanken machen. Möglichst sonnig und nicht zu trocken sind die einzigen ernstzunehmenden Wünsche.

Eine ausdauernde Freilandkultur sollte man nur in geschützten Lagen vornehmen.

Für die Verbesserung der Winterhärte ist es hilfreich, humusarme, gut drainierende Substrate zu wählen. Auch mit Stickstoffgaben sollte man nicht allzu verschwenderisch umgehen, damit das Triebwachstum im Spätsommer rechtzeitig für eine ausreichende Ausreifung der Triebe eingestellt wird. Dann werden erstaunlicherweise Temperaturen von -18 Grad ohne erkennbare Blattschäden überstanden.

Gegenüber Trockenstress ist Jacobaea maritima wenig wehleidig und kommt auf tiefgründigen Lockersubstraten gut ohne zusätzliche Bewässerung aus.

Bilder