Seseli longifolium (Seseli elatum) // Langblättriger Bergfenchel
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Familie |
Apiaceae, Doldenblütler
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Pflanzen pro qm |
16.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Seseli longifolium (Seseli elatum)
Der Langblättriger Bergfenchel ist mediterran von Spanien über Südfrankreich bis Italien verbreitet. Er steigt von den Küstenlinien bis in etwa 1.000 m Höhe auf.

Seseli longifolium ist als Individualist nur schwer wahrnehmbar und kann sich in dieser Felsheide optisch nicht recht gegen die blühfreudige Santolina chamaecyparissus var. villosa durchsetzen.
Seseli longifolium besiedelt Trocken- und Magerrasen an (voll-)sonnigen Fels- und Steilhängen, in Schotterfluren oder über Felsbändern. Typischerweise sind eher feinkörnige, schottrige Rohböden mit geringen Humusanteilen vorherrschend.
Die Bodenreaktion ist stark alkalisch bis neutral. Die Stickstoffversorgung ist gering bis schwach mäßig.
Die Standorte sind stark wärmebegünstigt und hitzeanfällig. Trockenstress ist während der Sommermonate an der Tagesordnung.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (8) Temperatur (8) Kontinentalität (3) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Beschreibung
Seseli longifolium ist eine zweijährige Staude. In der Regel stirbt sie nach der ersten Blüte ab.
Das zweifach gefiederte Laub ist deutlich blau-grün. Eine kleine Blattrosette überwintert grün. Der Wuchs ist halb niederliegend und breit ausladend. zweifach Seseli longifolium erreicht in Blüte Wuchshöhen zwischen 40 und 70 cm.
Die zarten, rein-weißen Doldenblüten erscheinen ab Mitte Juni bis Ende Juli. Die Blütenstände sind ausgesprochen luftig angeordnet.
Im Handel ist die synonyme Bezeichnung "Seseli elatum" üblicher.
Verwendungshinweise
Der Langblättrige Bergfenchel hat einen derart lockeren Habitus und so zarte Blütendolden, dass er nur schwer wahrnehmbar ist. V.a. Einzelexemplare gehen im sommerlichen Blütenreigen der Begleiter eigentlich immer unter.
Abhilfe schafft nur die dichte Pflanzung mehrerer Exemplare, so dass diese gemeinsam eine weiße Blütenwolke bilden können. Auch das attraktiv blau-grüne Laub erzeugt dann schon vor der Blüte eine interessante Struktur.
Der richtige Einsatzort sind möglichst sonnige Steppenpflanzungen, Alpinarien und Felsheiden. Überall, wo das beliebte Schleier-Gipskraut zu wuchtig wird und feinteiligere Pflanzungen zu erschlagen droht, ist der Langblättriger Bergfenchel eine brauchbare Alternative. Der ideale Kompromis zwischen beiden wäre aber die Gewöhnliche Sichelmöhre.
Der Bezug ist v.a. als Saatgut recht zuverlässig möglich und empfehlenswert. Im Versandhandel bekommt man mit etwas Engagement auch Topfware.

Auch in dieser Matrix aus Ludwigs-Beifuß verlangt der Langblättrige Bergfenchel den Betrachtenden einiges ab.
Kultur
Seseli longifolium ist auf gut drainierenden, stickstoffarmen Sand- und Schottersubstraten zumindest im Tiefland nördlich der Alpen vollkommen winterhart.
Die Art kommt mit sehr wenig Stickstoff aus und wird auf nahrhafteren Standorten nicht nennenswert üppiger als auf Hungerböden. Letztere sind unter Konkurrenzaspekten daher eindeutig die bessere Wahl.
In schütter bepflanzten Schotterflächen darf man mit bestandserhaltender Selbstversamung rechnen. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Sorten:
ssp. osseum: wie beschrieben (Handelsstandard)