Geranium procurrens // Niederliegender Storchschnabel

Familie Geraniaceae, Storchschnabelgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Geranium procurrens
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Geranium procurrens

Der Niederliegende Storchschnabel ist in Europa als reine Art nur ausnahmsweise in Kultur und kaum im Handel. Üblich sind Hybriden mit Geranium psilostemon aus der Kaukasusregion und mit dem auch in Mitteleuropa heimischen Geranium sanguineum.

Geranium procurrens als wichtige Elternart stammt aus dem östlichen Himalaya vom Nord-Osten Indiens bis Nepal und Bhutan. Er besiedelt in Höhenlagen zwischen etwa 1.500 m und 3.500 m v.a. felsige, frische bis sickerfeuchte Hänge in Mischwäldern oder absonnige Felswände und Blockhalden.



Die eigenwillige, ausläuferartige Ausbildung der Triebe findet sich derart ausgeprägt nur bei der Wildform von Geranium procurrens.

Beschreibung
Geranium procurrens ist eine sommergrüne Staude. Sie entwickelt mitunter mehr als 100 cm lange, auffallend rötliche Ausläufertriebe, die sich aber im Normalfall nicht bewurzeln. Sie dienen vielmehr zur spreizklimmenden Verankerung in aufrechten Begleitstauden bzw. Sträuchern. Die Wuchsform eignet sich auch gut für steile Hänge und zwischen Felsbrocken.

Wo vertikale Elemente zur Stützung des Höhenwachstums fehlen, können sich die Triebe im Zentrum ca. 40 bis 50 cm auftürmen und an den Rändern bodendeckend auslaufen.

Die Hybriden mit den horstigen Geranium psilostemon bzw. Geranium sanguineum zeigen entsprechend eine breit-horstige, halb spreizklimmende Wuchsform.

Die kräftig rosa bis pinken Blüten mit dem fast schwarzbraunem Zentrum und der rötlich-braunen Aderung erscheinen spärlich aber ausdauernd von Anfang Juli bis Ende September.

Im Herbst verfärbt sich das Laub v.a. an lichten Standorten häufig ansehnlich gelblich.



Einsatz der Wildform am licht schattigen Gehölzsaum.

Verwendungshinweise
Die Kulturformen des Niederliegenden Storchschnabels konnten sich bislang nicht so recht in der Gartenkultur festsetzen. Sie bieten zwar eine originelle Wuchsweise an, allerdings ist die Blütenpracht sehr zurückgenommen. Die lange Blütezeit macht es nur bedingt wett, wenn die Pflanzen immer ein wenig wie im Abblühen begriffen wirken.

Grundsätzlich kommen naturhafte Situationen an lichten Gehölzsäumen und Kombinationen mit größeren Felsen oder erhöhte Wuchsplätze an Hängen dem Erscheinungsbild entgegen.



Den meisten Formen der Geranium-Procurrens-Gruppe ist der ausdauernde, aber wenig üppige Blütenflor gemeinsam.

Kultur
Der Niederliegende Storchschnabel bzw. seine Hybriden sind bei anhaltenden Kahlfrösten empfindlich und können ausfallen. Wo ausreichend und zuverlässig mit Schneedecken zu rechnen ist, ist er dagegen gut winterhart.

Halbschattige Lagen sind für die Hybriden gut geeignet. V.a. Hybriden mit Blut von Geranium sanguineum mögen es auch sonnig. Die Wildform kann dagegen gut absonnig oder schattig stehen.

Ein Rückschnitt im Spätsommer ist nicht empfehlenswert und führt auch nicht zu einen kräftigen Neuaustrieb wie bei vielen anderen Strochschnäbeln.

Gelegentlich kann man auf konkurrenzarmen, offenen Bodenstellen Selbstversamung beobachten. Die effektivste Vermehrung erfolgt aber über halbreife Triebe, die im Spätsommer gut zur Bewurzelung gebracht werden können.



Die Kombination mit größeren Felsen bringt die Wuchsweise positiv zur Geltung.

Sorten:
  • Anne Folkard Psilostemon-Hybride, flachwüchsig (15-25 cm hoch, kräftig violett-rosa Blüte mit schwarzem Zentrum und braunroter Aderung, mäßig blühend, gelblich-grünes Laub, Liebhaberpflanze (Handelsstandard)
  • Anne Thomson Psilostemon-Hybride, flachwüchsig (15-25 cm hoch, kräftig magenta Blüte mit schwarzem Zentrum und braunroter Aderung, reich blühend, gelblich-grüner Laubaustrieb und gute Bodenbedeckung, Liebhaberpflanze
  • Dilys: Sanguinea-Hybride, 40 cm hoch, Blüten kräftig rosa mit feiner, dunkel-roter Aderung

    Light Dilys: Sanguinea-Hybride, 40 cm hoch, Blüten zart rosa mit feiner, dunkel-roter Aderung

  • Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung

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