Filipendula rubra // Rosa Spierstaude, Königin der Prärie

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Filipendula rubra
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Filipendula rubra

Die Rosa Spierstaude stammt aus der Ost-Hälfte der USA. Die Vorkommen im Nord-Osten der USA und im Süd-Osten Kanadas gelten als verwilderte Kulturbestände.

Filipendula rubra steigt von den Tiefebenen bis in etwa 1.000 m üNN auf. Sie ist ein Element der feuchten Hochstaudenfluren entlang von Fließgewässern, an Entwässerungsgräben, in Niedermooren und am Rande von Feuchtwäldern. Sie nimmt damit eine ähnliche ökologische Nische wie die europäische, zierlichere Echte Mädesüß ein.

Sekundär tritt sie auch an leicht ruderalisierten Stellen z.B. an feuchten Böschungen von Straßen oder als Relikt früherer Nutzungen in alten Gartenbrachen auf.

Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig. Die tiefgründigen Böden können auch staufeucht sein und sind in der Regel basen- und stickstoffreich.


Etwas kümmerliche Filipendula rubra am Teichrand.

Beschreibung
Die Rosa Spierstaude ist eine durch Rhizome in die Fläche drängende, sommergrüne Staude. Ältere Individuen erreichen Durchmesser von gut zwei Metern, sodass mehrere Exemplare oft flächige Bestände bilden.

Zur Blütezeit von Ende Juni bis Ende Juli erreichen voll etablierte Exemplare Wuchshöhen von gut 200 cm. Die wolkigen Blüten sind zart- bis kräftig-rosa. Die nachfolgenden Samenstände sind bis in den Winter hinein strukturstabil und nicht ohne Zierwert.

Die Blütenstiele sind bis zum Blütenansatz belaubt. Die handförmig geteilten Blätter sind bis zu 20 cm breit und sorgen für eine interessante Textur.

Aus den Wurzeln werden Tannine gewonnen, die bei Durchfallerkrankungen stopfend wirken.

Verwendungshinweise
Eine voll entwickelte Rosa Spierstaude mit ihren an Zuckerwatte erinnernden Blütenständen macht ohne Frage Eindruck. Das süßliche Rosa der Blüten irritiert eine wenig und steht in Kontrast zum eigentlichen Wildstaudencharakter der Art. Wer damit unglücklich ist, kann auf das ähnliche, creme-weiß blühende Kamschatka Mädesüß zurückgreifen, das aber leider nicht ganz einfach zu beziehen ist.

Wer viel Platz hat, verwendet sie in einem flächigen Dominanzbestand, aufgelockert mit einem hohen Gras wie der Ruten-Hirse. In dieser Form wirkt sie am natürlichsten. Es dauert allerdings einige Jahre, bis Filipendula rubra ihre Wuchskraft zu entfalten beginnt.

Gleichzeitig ist sie aber auch im dauerhaft frischen bis feuchten Prachtstaudenbeet bestens aufgehoben. Hier sind die üblichen Verdächtigen wie Gefleckter Wasserdost, Vernonien oder Virginischer Ehrenpreis die idealen Ergänzungen.


In licht schattigen Situationen wie hier am Ufer eines kleinen Waldweihers funktioniert die Rosa Spierstaude noch gut.

Kultur
Filipendula rubra hat es gerne von allem üppig, d.h. tiefgründige, nahrhafte Böden mit dauerhaft frischer bis feuchter Wasserversorgung und viel Sonne.

Wobei sie auch im lichten Schatten luftiger Baumkronen noch vollkommen befriedigend gedeiht und blüht.

In den ersten Jahren mach der Pflanzung darf man keine Wunder erwarten. Es dauert Jahre, bis sie genug Kraft für den großen Auftritt gesammelt hat. Immerhin ist sie aber schon in den ersten Jahren robust genug, sich nicht so einfach verdrängen zu lassen.

Der Ausbreitungsdrang ist auch langfristig beherrschbar und sehr kräftige Hochstauden werden nicht verdrängt.

Die Winterhärte ist in Mitteleuropa praktisch überall vollkommen befriedigend. In Regionen mit regelmäßig auftretenden Tieffrostphasen ohne schützende Schneedecke kann man vorsichtshalber mit etwas Laubmulch Schäden verhindern.

Gelegentlich wird man selbstversamte Sämlinge begrüßen können, lästig wird das aber nicht. Die Anzucht aus Saatgut erfolgt nach den Erfordernissen der Kaltkeimer und ist für ungeduldige Gemüter nicht ganz das Richtige.

Sorten:
  • Venusta(=Magnifica): blass-rosa Blüten, 100 bis 130 cm hoch (handelsüblich)
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