Naturstandort von Farfugium japonicum:
Der Japanische Scheingoldkolben kommt in Süd- und Zentral-China, Korea und Japan in den Tiefebenen bis in die höhere Hügelstufe vor.
Das Verbreitungsgebiet ist durch milde Winter gekennzeichnet, in denen die Temperaturen nur ausnahmsweise und nur kurzzeitig unter -10 Grad fallen.
Farfugium japonicum besiedelt v.a. dauerhaft frische bis feuchte, auch luftfeuchte Standorte in Laub- und Mischwäldern. Man findet sie auch entlang von Waldbächen und in feuchten Wiesen.
Farfugium japonicum erinnert an eine zu groß geratene Haselwurz.
Beschreibung: Der Japanische Scheingoldkolben ist eine im Prinzip wintergrüne Staude mit horstigem Wuchs. Sie erreicht unter optimalen Bedingungen bis zu 70 cm Höhe, bleibt mit 30-50 cm aber in der Regel niedriger. Bei Frost unterhalb von -3 bis -5 Grad stirbt das Laub ab.
Die glänzend grünen, etwas fleischigen Blätter sind nahezu kreisrund und schirmförmig. V.a. junge Blätter zeigen einen vieleckigen Umriss, der stark an einen Huflattich erinnert.
Die gelben Kobblüten ähneln dagegen denen der Greiskräuter bzw. der Ligularien, mit denen die Art auch näher verwandt ist. Sie erscheinen meist nicht sonderlich zahlreich gegen Mitte August bis Anfang Oktober.
Lange Zeit war das Synonym "Ligularia tussilaginea" die gängige wissenschaftliche Bezeichnung.
Die Blüte ist nicht der vornehmste Verwendungsgrund .
Verwendungshinweise: In Mitteleuropa ist Farfugium japonicum weitgehend unbekannt, kann im Versandhandel aber bezogen werden. In subtropischen Regionen wird die Art häufiger in gepflegten repräsentativen Parkanlagen als Flächenbegrünung unter Baumbeständen oder im Schlagschatten von Gebäuden verwendet.
Nördlich der Alpen ist die Freilandkultur im Weinbauklima, in Wärmeinseln von Großstädten oder unmittelbar an der Nordseeküste in windgeschützten, luftfeuchten Innenhöfen möglich.
Sie ist in erster Linie als Blattschmuckstaude zu betrachten, deren exotischer Anblick für Aufmerksamkeit und Neugierde sorgt. Größere Gruppen oder gar flächige Bestände können einem Ort einen fremdartigen Duktus verleihen. Die etwas banalen Blüten stören dabei eigentlich eher. Entfernt man sie vor dem Aufblühen, bleibt das Laub zudem ansehnlicher.
Tropisch anmutende Kombination mit Farnen auf Madeira.
Passende Partner sind niedrige Bambusse in Rhizomsperren wie den
Mäusedornbambus. Auch kräftige Farne wie der
Kronenfarn oder der
Mond-Sichelfarn sowie klassische Waldgräser wie
Carex morrowii in allen ihren Formen bieten sich an. Schöne Situationen lassen sich auch an verschatteten Gewässerufern gestalten.
Die interessante Laubstruktur bietet sich ansonsten auch für größere Kübel auf nördlich ausgerichteten Balkonen und Terrassen an. Die Überwinterung erfolgt dann sehr kühl aber weitgehend frostfrei, hell und frisch.
'Aureomaculatum' ist in Mitteleuropa vermutlich die beliebteste Auslese.
Kultur: Experimente im Freiland bieten sich nur in geschützten Sondersituationen an. Da es der Vitalität sehr zuträglich ist, wenn das Laub grün über den Winter kommt, sollte man zusätzlich unter das Blätterdach eine dicke Schicht herbstliches Fallaub platzieren.
Trockenstress behagt der Art weder im Wurzel- noch im Luftbereich. Mittagssonne ist daher generell zu vermeiden und windgeschützte Situationen sind immer zu bevorzugen.
Kräftige, tiefgründige und humose Böden kommen den Interessen der Art entgegen. Hier fühlen sich aber auch viele kräftige Konkurrenten wohl, so dass eine Verwendung auch unter diesem Aspekt nur in intensiv gepflegten Anlagen dauerhaft möglich ist.
Sorten:
Argentea Variegata: grau-grüne, unregelmäßig creme-weiß marmorierte Blätter (schwer erhältlich)
Aureomaculatum: zierlichere Form mit unregelmäßigen gelben Punkten, auch im Alter vieleckige Blätter (handelsüblich)
Crispatum: Auslese mit stark gekrausten Blatträndern, die die Pflanze an eine kräftige krause Petersilie erinnern lassen (schwer erhältlich)
var. giganteum: wie die Art, aber mit größeren Blättern (schwer erhältlich)