Phegopteris connectilis // Buchenfarn
Beschreibung
Naturstandort von Phegopteris connectilis
Der Buchenfarn ist zirkumpolar in ganz Europa, der gesamten Nordhälfte Asiens, in weiten Teilen Chinas und vom nördlichen Nordamerika bis Grönland verbreitet.
In Deutschland fehlt er in kaum einem Naturraum, weist aber Verbreitungslücken auf. V.a. im Osten der Norddeutschen Tiefebene ist er nur zerstreut bis selten. Im Tiefland sind die Bestände generell rückläufig. In der Schweiz liegen die Verbreitungsschwerpunkte im Mittelland und Voralpen sowie im Tessin.
Naturstandort an einer absonnigen Böschung in Süd-Tirol.
Phegopteris connectilis kommt vorrangig in montanen Tannen-Buchen- und Tannen-Fichtenwäldern vor. Er kann sich aber auch in frischen bis feuchten Ausprägungen von beerstrauchreichen Kiefernwäldern und in montanen Staudenfluren einstellen. In der subalpinen Krummholzzone erreicht er seine Höhenverbreitungsgrenze.
Die Standorte sind in der Regel tief schattig bis licht schattig, luftfeucht und eher kühl. Die Wasserversorgung ist dauerhaft frisch bis feucht.
Die zumindest im oberen Bodenhorizont stark humosen Böden sind relativ nahrhaft aber mäßig sauer bis sauer.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (2) Temperatur (4) Kontinentalität (3) Feuchte (6) Reaktion (4) Stickstoff (6)
Alter, teppichartiger Bestand im Halbschatten.
Beschreibung
Der Buchenfarn ist ein sommergrüner, durch Rhizomausläufer mit der Zeit dichte, 15 bis 30 cm hohe Teppiche bildender Farn. Die Wedel werden meist etwa 30 cm lang und sind auffällig dreieckig geformt.
Charakteristisch ist auch die schräg nach unten abgewinkelte Stellung des erstes Fiederpaars.
In licht halbschattigen Situationen ist der Wuchs sehr dicht.
Verwendungshinweise
Phegopteris connectilis wird sehr selten gehandelt und ebenso selten kultiviert. Unter den heimischen, niedrigen, bodendeckenden Farnen leidet er unter den gärtnerischen Vorzügen des Gewöhnlichen Tüpfelfarns. Dieser ist wintergrün und gegenüber Trockenstress sehr tolerant.
Trotzdem hat der Buchenfarn eine vollkommen eigenständige optische Charakteristik und dürfte für naturhafte Waldgärten und verschattete Partien von Alpinarien häufiger berücksichtigt werden.
Er kommt am Besten dort zur Geltung, wo er sich von erhöhter Warte aus zwischen größeren Felsen ausbreiten darf. Dazu passen sehr stimmig wintergrüne Gräser vom Naturstandort wie die Wald-Marbel mit Solitären des ebenfalls wintergrünen Dornigen Schildfarns und einzelnen Büschen der Heidelbeere. Diese Partner kaschieren die winterliche Kahlstelle eines Buchenfarn-Teppichs.
Luftiger Wuchs im Schatten zusammen mit Zweiblättriger Schattenblume und Buschwindröschen im Unterstand hoher Farne
Kultur
Phegopteris connectilis ist sehr schattenverträglich, toleriert bei ausreichend Boden- und Luftfeuchte aber auch halbschattige Standorte gerne.
Trockenstress sollte vermieden werden. Dauerhaft frische bis feuchte Bedingungen sind ideal, auch zeitweise nasse Standorte sind geeignet.
In Kultur werden beeinträchtigen auch basenreichere Substrate das Wohlbefinden nicht weiter. Generell werden aber stark humose, eher saure Oberböden bevorzugt.