Cenchrus caudatus (Pennisetum macrourum) // Afrikanisches Lampenputzergras
Beschreibung
Naturstandort von Cenchrus caudatus (Pennisetum macrourum)
Das Afrikanische Lampenputzergras kommt von der Arabischen Halbinsel über Zentralafrika bis Südafrika vor.
Im Süden Englands, auf den Kanaren, in Teilen Australiens, Neuseelands sowie in Kalifornien und Texas verwildert es aus Gartenkulturen.
Das Afrikanische Lampenputzergras in einem wechselfeuchten Straßengraben bei Frenchhoek (Südafrika).
Cenchrus caudatus kommt im tropischen und subtropischen Afrika in Höhenlagen zwischen 100 und 2.600 m üNN vor. In den höheren Lagen treten in Winternächten Fröste auf. Die Tagestemperaturen sind aber mild.
Es besiedelt frische bis feuchte Senken in Savannen und Grasland sowie die höhergelegenen Uferzonen und die Kiesbänke von Flüssen. Beliebte Sekundärstandorte sind wechselfeuchte Straßengräben. Insgesamt ist die Art aber hinsichtlich des Wasserhaushaltes flexibel und dringt auch in sommertrockene Wiesen und ausdauernde Ruderalfluren vor. Es ähnelt in dieser Hinsicht stark dem Verhalten des heimischen Land-Reitgras.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und mäßig nahrhaft bis nahrhaft.
Die Art kommt aber auch auf sommertrockenen Standorten wie hier am Rande einer Weide vor.
Beschreibung
Cenchrus caudatus ist im Verbreitungsgebiet ein immergrünes Hochgras, dass durch weitstreifende unterirdische Ausläufer dominant-wuchernde Landröhrichte aufbauen kann. Die Wuchshöhe variiert sehr stark und reicht von knapp 100 cm hohen bis zu 500 cm hohen Beständen. Die in Europa kultivierten Formen werden in Blüte zwischen 120 und 200 cm hoch.
In Mitteleuropa ist die Art sommergrün und übersteht die Winterverläufe meist nicht.
Auffallend und sehr zierend sind die an langen, hoch aufstrebenden, blattlosen Stengeln stehenden Bütenstände. Sie haben eine schlanke, 20 bis 30 cm lange Walzenform und sind zur Hauptblüte einige Tage lang fast weiß. Vorher und danach sind sie hell ocker-strohig und immer noch sehr auffallend. Die Blüte beginnt Anfang August und endet erst im Laufe des Oktober. Wobei die Samenstände bis zum Winteranfang attraktiv bleiben.
Dramatische Eleganz auf der Rückseite des Tafelbergs von Kapstadt.
Verwendungshinweise
Cenchrus caudatus ist eine sehr attraktive, zur Hauptblüte fast schon spektakuläre Erscheinung. Die leuchtend weißen, enorm langen Blütenwalzen schießen dann elegant in den Himmel und verleihen Pflanzungen einen erhebenden, aufstrebenden Anstrich. Auch die Samenstände sind attraktiv hell gefärbt und zudem lange strukturstabil.
Für die mitteleuropäische Gartenkultur ist dieses Gras dennoch kein einfacher Partner. Übersteht es einen Winter nicht, muss man es wie eine Einjährige aufwändig vorkultivieren/nachkaufen und nachpflanzen, kommt es über einen milden Winter, kann es im nächstne Jahr lästig werden. Zumindest hält es sich dann keineswegs an das angedachte Pflanzschema.
Dennoch: es ist so attraktiv, dass sich ein Einsatz in intensiv betreuten Anlagen absolut rechtfertigen lässt. Es passt z.B. gut in Rabatten aller Art, auch solche mit ohnehin hohen Anteilen von Einjährigen.
Man kann es aber auch auf frischen, sonnigen Standorten in Staudenbeete zusammen mit kräftigen Stauden wie Vernonia noveboracensis,
Eupatorium perfoliatum,
Ageratina altissima 'Chocolate' und der durchsetzungsfähigen Einjährigen Erigeron annuus gut zur Geltung bringen.
Zu erwägen wäre auch die Kultur als Einjährige in großen Pflanzgefäßen. Vor einer dunklen Wand platziert entstehen stilvolle Arrangements.
Im Versandhandel sind Topfballen und Saatgut erhältlich.
'White Lancer' Ton in Ton mit Schmuckkörbchen und Agastache rugosa 'Alabaster'
Kultur
Das Afrikanische Lampenputzergras ist frosthart und übersteht milde Winter in Mitteleuropa durchaus. V.a. in süd.westlichen Weinbauregionen in geschützten Lagen sollte man die Art vorsichtshalber mit Rhizomsperren verwenden. Andernfalls läuft man Gefahr, dass in manchen Jahren allerorten aus überlebenden Rhizomen regenerierte Triebe auftauchen und lästig werden können.
Kübelexemplare frostfrei und hell zu überwintern ist möglich. Allerdings entwickeln sich frische Sämlinge bis zur Blüte im Hochsommer gleichermaßen üppig, sodass der Aufwand nicht erforderlich ist.
Ansonsten sind möglichst sonnig-warme Lagen auf tiefgründigen, frischen Böden aller Art erwünscht. Kurzzeitiger Trockenstress wirft die Pflanze aber auch nicht gleich um. Winterliche Staufeuchte ist dagegen kritisch.
Die Vermehrung aus Saatgut ist zuverlässig möglich. Die Keimlinge laufen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad nach ein bis zwei Wochen auf. Selbstversamung ist dagegen nicht oder nur in Sonderfällen zu beobachten.
Farbe und Form der Blüten-/Samenstände verleihen jeder Pflanzung Eleganz.
Sorten:
White Lancet: 120 bis 150 cm hoch
Die Farbkombinationsmöglichkeiten sind unendlich: hier sind es orange-aprikotfarbene Kaktusdahlien.