Eupatorium perfoliatum // Stengelumfassender Wasserdost
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Eupatorium perfoliatum
Der Stengelumfassende Wasserdost kommt in der gesamten Osthälfte der USA von den Südstaaten bis in den Süd-Osten Kanadas vor.
Er besiedelt feuchte bis nasse, selten gemähte Wiesen, Prärien und Savannen, Gewässerufer aller Art, Lichtungen und Ränder von Feuchtwäldern und auch halbruderale Standorte entlang von Straßengräben.
Die Standorte sind (voll-)sonnig bis tief halbschattig bzw. absonnig.

Eupatorium perfoliatum entwicklet mit der Zeit dicht-buschige Bestände.
Beschreibung
Eupatorium perfoliatum ist eine sommergrüne Staude und erreicht Wuchshöhen zwischen 70 cm und 130 cm. Sie bildet breitwüchsige Horste mit gegenständigen, breit-lanzettlichen Blättern. Durch kurze Wurzelausläufer entwickeln etablierte Exemplare auf optimalen Standorten mit der Zeit kleine Kolonien.
Die weißen Blüten erscheinen in dichten, schirmartigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht ungewöhnlich ausdauernd von etwa Mitte Juli bis Mitte Oktober über drei Monate und erfreut sich einiger Beliebtheit bei Insekten. Die hell-grau-braunen Pappusfrüchte sind über den Winter strukturstabil und zierend.
In der traditionellen amerikanischen Medizin spielte die Art eine Rolle bei Erkältungs- und Fiebererkrankungen. Es gibt zudem neuere Hinweise darauf, dass sie allgemein stärkende Wirkung auf das Immunsystem hat. Sie ist allerdings in allen Teilen giftig und kann in größeren Mengen aufgenommen Leberschäden hervorrufen. Aufgrund von Bitterstoffen ist sie aber weitgehend ungenießbar.

Ein altes, mit den Jahren ansehnlich in die Breite gewachsenes Exemplar im Samenschmuck.
Verwendungshinweise
Eupatorium perfoliatum ist eine erstaunliche und ungemein gartenwürdige Staude. Insbesondere der zwitlich ausgedehnte Blütenflor ist bemerkenswert. Der Blütenstand bringt es dabei auch noch fertig, gleichermaßen präsent wie unaufdringlich zu sein. Danach übernehmen die Samenstände den Winter hindurch annähernd die gleiche Funktion.
Erstaunlicherweise spielt die Art bislang keine prominente Rolle in der mitteleuropäischen Gartenwelt. Bekannter ist z.B. der nahe Verwandte Nesselblättrige Wasserdost, dessen Wildform es aber in der Wirkung nicht mit ihr aufnehmen kann.
Die Art ist insbesondere hervorragend geeignet, als Leitpflanze für den Mittelgrund dauerhaft frischer Staudenbeete oder naturalistischer Nachbildungen von Gewässerufern zu dienen.
Sie lässt sich vielfältig kombinieren. Sehr schön und standörtlich stimmig sind Verbindungen mit niedrigeren Auslesen des Gefleckten Wasserdosts und der Ruten-Hirse.

Auch wild-naturhafte, halbschattige Hochstaudenfluren sind ein guter Einsatzort.
Kultur/Pflege von Eupatorium perfoliatum
Eupatorium perfoliatum funktioniert zuverlässig auf allen Böden, solange sie keinen Trockenstress erleiden muss. In Kultur sind auch dauerhaft frische Standorte vollkommen ausreichen.
Wenn sie unter eigentlich günstigen Kulturbedingungen versagt, sind mit höchster Wahrscheinlichkeit Nacktschnecken daran schuld.
Deutlich verschattete Situationen führen oft zu nicht ganz befriedigenden Ergebnissen. Wenigstens ein bis zwei Stunden direktes Sonnenlicht - nur auf feuchten Standorten allerdings pralle Mittagssonne - sollte man der Art gerne gönnen. Sie entwickelt sich dann zügig und kommt schon im ersten Vegetationsjahr zu kräftiger Entfaltung.
Die Vermehrung aus Samen erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Zwar werden enorme Mengen an Samen produziert, die Keimrate ist aber gering. Hilfreich ist der Einfluss kalter Temperaturen zur Unterbrechung der Keimruhe. Am Besten verfährt man nach der Kulturtechnik für Kaltkeimer.
Die vegetative Vermehrung ist neben der einfachen Teilung während der Ruhephase auch durch Weichholzstecklinge im Frühsommer möglich.
An sonnigen Standorten kann stumpf-rötliches Herbstlaub auftreten.
Sorten:
JS Witte Wolken: wie beschrieben, aber etwas kompakter im Wuchs und mit 70-100 cm Höhe niedriger bleibend, Blätter vor der Blüte oft etwas rötlich überlaufen