Patrinia monandra // Chinesischer Goldbaldrian

Familie Valerianaceae, Baldriangewächse
Pflanzen pro qm 9.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Patrinia monandra

Der Chinesische Goldbaldrian stammt aus dem östlichen Himalaya und den Gebirgsregionen im Osten Chinas. Er steigt hier von den Hügelstufen bis in die montanen Höhenlagen knapp oberhalb von 3.000 m auf.

Das Klima ist sommerfeucht und wintertrocken mit ernsthaften Winterverläufen in den höheren Gebirgslagen. In den Tieflagen herrschen subtropische Bedingungen.



Die Samenstandsphase ist attraktiver als die Blütenphase. Hier tritt die silbrig-graue Samenreife in Teilen der Scheindoldde bereits ein. Im Hintergrund erkennt man den Hohen Indianer-Wegerich.

Patrinia monandra besiedelt frische bis feuchte Bergwiesen, Waldränder und Waldlichtungen sowie Sekundärstandorte an leicht ruderalisierten Böschungen von Verkehrswegen.

Die Standorte sind sonnig bis licht schattig und gut wasser- basen- und stickstoffversorgt.

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Im Detail erkennt man die winzigen Kronblätter, die die zurückhaltende Blütenschmuckwirkung erklärlich machen.

Beschreibung
Patrinia monandra ist eine kurzlebige, sommergrüne Staude. Nach dem zweiten oer dritten Standjahr lässt die Vitalität nach und das Ableben kündigt sich an. Der Wuchs ist streng horstig und erreicht Höhen zwischen 100 und 150 cm.

Die frisch-grünen, gegenständigen Blätter sind einfach gefiedert. Die basalen Blätter haben vier (fünf) Fiederpaare, die oberen Stengelblätter nur noch zwei (ein) Fiederpaar.

Ab Mitte Juli entwickeln sich die wolkenartigen Blütenstände. Bis Mitte August werden die sehr kleinen, grünlich-gelben Einzelblüten gebildet. Der Übergang in die Fruchtphase erfolgt gleitend, weil die jungen, geflügelten Samen gelblich-grün sind und sich die Gesamterscheinung bei oberflächlicher Betrachtung bis Ende August nicht merklich wandelt.

Erst mit der Reifung der Samen ab Anfang September nimmt der Samenstand eine silbrig-graue, ebenfalls sehr attraktive Färbung an. Im Laufe des Frühwinters verfällt die Struktur.



Naturalistische Situation auf einer Waldlichtung. Die Nachmittagssonne verursacht hier erkennbar leichten Trockenstress.

Im Handel wird gelegentlich auch die Bezeichnung "Patrinia micrantha" oder das Synonym "Patrinia punctiflora" verwendet.

Ähnlich ist die grünlich-weiß blühende Patrinia villosa. Sie ist ausdauernder und wächst stärker in die Breite, hat aber ansonsten identische Standortvorlieben und gestalterische Qualitäten.

Verwendungshinweise
Der Chinesische Goldbaldrian gehört nicht zu der Art von Hochstauden, die die Welt in atemlose Bewunderung versetzt. Er wird nur selten verwendet und umso häufiger unterschätzt.

Die grünlich-gelben Blütenschleier bzw. Samenwolken sind über mehr als zwei Monate eine vielseitig kombinierbare Struktur, die eine hervorragende Einbettung bzw. Verbindung zwischen spektakuläreren Blütenstauden herstellt. Damit übernimmt sie eine ähnliche Funktion wie die Samenstände der Gräser.

Die reifen, silbrig-strohigen Samenstände setzen diese verbindende Wirkung auf edle Weise für die echten Herbstblüher fort, bevor sie sich im Frühwinter auflösen.

Patrinia monandra lässt sich mit allen höheren Stauden und Gräsern der feuchten Freiflächen bzw. lichten Gehölzränder gut kombinieren. Sie eignet sich für traditionellere wie betont naturalistische Anlagen gleichermaßen. Für klassischere Arrangements sind z.B. Garten-Eisenhut, Garten-Eisenhut, Traubige Silberkerze, Elfenraute, Kerzen-Knöterich oder Ostasiatischer Wiesenknopf gute Partner.

Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen.



Je schattiger die Standorte, desto lockerer ist der Wuchs und desto kleiner bleiben die Blütenstände.

Kultur
Patrinia monandra ist gut winterhart, aber kurzlebig. Sie neigt zwar zur willigen Versamung, ohne eine Betreuung, die ein Augenmerk auf den Fortbestand der Art legt, wird sie dennoch nach einiger Zeit aus einer Pflanzung verschwinden. Der positive Aspekt dieser Erkenntnis ist, dass die Selbstversamung keine lästigen Ausmaße annimmt.

Sie benötigt dauerhaft frische bis feuchte Standorte mit guter Nährstoffversorgung. Trockenstress führt zu kümmerlichen Ergebnissen. In direkter Wurzelkonkurrenz zu Großgehölzen fühlt sie sich selbst auf bewässerten Standorten nur mäßig wohl.

Gut geeignet sind tiefgründige, humose, auch schwere Lehmböden mit schwach saurer bis alkalischer Reaktion. Stauende Feuchte am Rande von Gewässerufern ist unproblematisch.



Diese Exemplare sind bereits in der frischen Samenstandsphase, die deutlich voluminöser ist als die Blütenphase. Linkerhand steht der ungewöhnliche Arnoglossum atriplicifolium.

Auf sonnigen Standorten steigt der Wasserbedarf weiter an, günstiger sind licht halbschattige Situationen. Auch absonnige Lagen werden gut vertragen, der Wuchs wird hier luftiger und höher bei abnehmender Größe der Blütenstände. Im tiefen Schatten ist die Entwicklung suboptimal.

Kurzlebigkeit in Kombination mit hohem Wasser-, Licht- und Nährstoffbedarf ist in der Gartenkultur eine Aufforderung zu einer intensiveren Betreuung.

Die Vermehrung aus Saatgut ist einfach und effizient. Die Samen können frisch bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad innerhalb von zwei Wochen zur Keimung gebracht werden. Ältere Samen verfallen oft in Keimruhe und werden dann am Besten wie Kaltkeimer behandelt.

Bei Herbstsämlingen erfolgt die erste Blüte meist schon im nächsten Hochsommer.



Naturhafter Einsatz im lichten Schatten zusammen mit Petasites japonicus .

Bilder