Molopospermum peleponnesiacum // Striemen-Dolde

Familie Apiaceae, Doldenblütler
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Molopospermum peleponnesiacum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Molopospermum peleponnesiacum

Die Striemen-Dolde kommt von den spanischen und französischen Pyrenäen bis zu den französischen Südalpen vor. Sie tritt hier vorrangig in den kühleren Hochlagen bis etwas oberhalb von 2.000 m auf. In den tieferen Lagen tritt sie in lichten, aber z.B. durch Windeinflüsse vor zu starker Erwärmung geschützten Situationen auf.



Blühende Striemen-Dolden zu entdecken ist aufgrund der kurzen Blütezeit nicht so einfach. Dennoch erfreuen sich zahlreiche Insekten am kurzzeitigen Angebot.

Molopospermum peleponnesiacum stellt sich vorrangig in extensiven, subalpinen Weidelandschaften in einem Mmosaik aus Wiesen und Gehölzrändern ein. Neben dem oft aspektbildenden Calamagrostis arundinacea spielen Lilium martagon gartenbekannte Stauden wie Lilium martagon. Die sonnigen (in Hochlagen) bis licht absonnigen Standorte sind mäßig trocken bis frisch. Die tiefgründigen, feinerdereicheren Schottersubstrate halten die winterliche Feuchte recht lange, in der Regel treten während der sommerlich niederschlagsarmen Phase aber Trockenstress auf. Durch den frühen Blatteinzug entzieht sich die Striemen-Dolde diesem Problem aber weitgehend.

An die Bodenreaktion werden geringe Anforderungen gestellt und sowohl saure wie basenreiche Substrate toleriert. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis günstig.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (3)  Kontinentalität (6)  Feuchte (4)  Reaktion (58)  Stickstoff (6)



Es dauert auch einige Jahre, bis überhaupt erstmalig ein Blütenstand entwickelt wird." target="_blank">Glatthafer-Wiese heraus.

Beschreibung
Molopospermum peleponnesiacum ist eine langlebige, sommergrüne, streng horstige Staude. Ihr glänzende dunkel-grünes Laub ist farnartig gefiedert und erreicht im Alter Wuchshöhen von etwa 60-100 cm. Schon im Laufe des August - etwas in Abhängigkeit von der Ausprägung des hochsommerlichen Trockenstress - zieht das Blattwerk ein.

Die creme-weißen bis blass-gelben Blütendolden überragen das Laubwerk und können bis zu 150 cm hoch aufragen. Die kugeligen Teildolden blühen nur wenige Tage, der gesamte Blütenstand ist nach etwa 10 Tagen abgeblüht. Die Blütezeit liegt Ende Mai/Anfang Juni.

Alledrings sind die längs-ovalen, gefurchten Samen noch eine zeitlang von hell-grüner Färbung und erfreuen aufgeschlossene Augen mit dezenter Zierstruktur.



Immerhin sind die zunächst frisch-grünen, später dunkel-braunen Samenstände nicht ganz ohne Zierwert.

Verwendungshinweise
Auml;ltere, kräftig-vitale Striemen-Dolden sind mit farnartigem Laub, gut kombinierbare creme-weißen bis blass-gelben Blütenständen und winterzierenden Samenständen ein eindrucksvoller Anblick, den man zudem nur selten geboten bekommt. Das liegt vermutlich daran, dass man mit ihr keine schnellen Erfolge erzielen kann, sondern einige Jahre Geduld aufbringen muss.

Zudem ist sie in der Prachtrabatte deplaziert und geht trotz ihrer mit der Zeit eindrucksvollen Größe optisch unter.

Dafür ist sie eine attraktive, neugierig machende Option für naturalistische Staudensäume auf eher nahrhaften, sommertrockenen Standorten ohne pralle Mittagshitze.

Idealerweise kombiniert man sie mit einer Reihe bekannter Gartenstauden von den Naturstandorten wie z.B. Allium victorialis, Astrantia major, Digitalis grandiflora, Luzula luzuloides, Hieracium aurantiacum oder Rhaponticum scariosum.

Im Versandhanel ist der Bezug unproblematisch möglich und auch Saatgut kann bezogen werden.



Detailansicht junger Samen.

Kultur
Molopospermum peloponnesiacum entwickelt sich - das darf man ungestraft so benennen - träge und braucht je nach Standortgunst mindestens drei bis fünf Jahre bis zur ersten Blüte. Und ihre wahre Wuchskraft schöpft sie oft erst nach 8-10 Jahren aus. Dafür ist die Art - für Doldenblütler eher ungewöhnlich - langlebig.

Günstig sind tiefgründige, relativ nahrhafte und nicht zu grobe Schottersubstrate. Bis sich das tiefreichende Wurzelwerk ausgebildet hat, wirken sich v.a. frühsommerliche Trockenphasen negativ auf die Entwicklung aus.
Etablierte Exemplare verhalten sich dagegen auch auf mäßig trockenen Standorten klaglos, zumal sie die Hochsommerdeprerssion ohnehin einfach durch Rückzug unter die Erde aussitzen.

Die Vermehrung erfolgt entweder vegetatif durch die Abtrennung von Staudenteilen bei sehr gut entwickelten Exemplaren oder über die Aussaat frischer Samen. Auch das Saatgut überrascht nicht mit spontaner Keimfreude, sondern liegt oft über einen längeren Zeitraum, gerne auch unter Einfluss wechselhafter Temperaturen apatisch herum und keimmt ungleichmäßig. Man macht wenig falsch, wenn man sich grob an den Kulturhinweisen für Kaltkeimer orientiert.

Bilder