Teucrium hircanicum (Teucrium hyrcanicum) // Hykranischer Gamander, Persischer Gamander
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
6.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Teucrium hircanicum
Der Hykranische Gamander stammt aus den sub- bis hochmontanen Gebirgslagen des Transkaukaus westlich und südlich des Kaspischen Meeres.
Die Region ist niederschlagsreich und wird von gemäßigten Regenwäldern aus Orientalischer Buche, verschiedenen Eichen und Hainbuchen sowie Esskastanien geprägt.
Sehr schöne, sonnige Waldrandsituation.
Teucrium hircanicum besiedelt licht-schattige Stellen innerhalb dieser Wälder, sonnige Waldränder und Fels-Habitate.
Die Standorte sind frisch, wobei im Hochsommer unter dem Einfluss des Wurzeldrucks der Waldbäume oder auf gut drainierenden Felsstandorten auch kurze Wassermangelphasen auftreten können.
Die skelettreichen Böden sind meist tiefgründig, humos und relativ nahrhaft bei alkalischer bis schwach saurer Bodenreaktion.
Teucrium hircanicum im Halbschatten mit Ludwigs-Beifuß, den man aber nur in der Sonne einsetzen sollte
Beschreibung
Teucrium hircanicum ist ein sommergrüner bzw. mit einer grünen Grundrosette überwinternde Staude. Der Wuchs ist streng horstig und erreicht bis zu 60 cm Höhe. Das leicht behaarte Laub verströmt bei Verletzungen einen aromatischen Duft.
Die walzenförmigen, rot-violetten Blütenähren wachsen von Ende Juni bis Mitte August fortwährend bis zu 20 cm in die Länge und setzen dabei unterhalb der blühenden Spitze die grünlichen Samen an. Ein tiefer Rückschnitt kurz vor dem Ende der Blütenphase erzeugt bei ausreichender Wasserversorgung zuverlässig einen kräftigen zweiten Blütenflor ab Ende September bis Ende Oktober. Ohne Rückschnitt remontiert die Art ebenfalls, allerdings kümmerlicher und durch die Samenstände weniger gut wahrnehmbar.
Die bräunlichen Samenstände sind über den Winter strukturstabil und für den aufgeschlossenen Betrachter nicht ohne einen gewissen Zierwert.
Ein halbschattiger Standort, überragt vom Riesen-Haarstrang.
Verwendungshinweise
Das Erscheinungsbild des Persischen Gamanders ist zur Hauptblüte interessant und ansprechend, auch wenn die Blütenfarbe recht matt und von geringer Fernwirkung ist.
Wenn gegen Ende der Blütezeit nur noch das obere Drittel des Blütenstandes blüht, leidet das Erscheinungsbild und wirkt etwas unkultiviert. Ein Rückschnitt um ein- bis zwei Drittel sorgt bei ausreichender Wasserversorgung rasch für ordentliche, erneut blühende Verhältnisse.
Insofern ist der Hykranische Gamander für naturhafte Staudensäume insbesondere im Umfeld von Gehölzen keine schlechte Wahl. Zumal man ihn in Gärten nicht so häufig zu sehen bekommt.
Für sonnige Staudenanlagen auf guten, frischen Böden finden sich sehr viele Staudenalternativen, die unter dem Strich einen noch ansehnlicheren Eindruck hinterlassen.
Insofern ist der Einsatz in Problemzonen wie etwas verschatteten (oder auch sonnigen) Lagen im Wurzelbereich von Großgehölzen die eigentliche Stärke der Art.
Hier sind Ziergräser wie Calamagrostis arundinacea oder Flattergras 'Aureum' und andere Stauden mit Wildarten-Charme wie Wald-Bergminze oder Herzblatt-Aster passende Begleiter.
Die Winterstruktur ist sehr haltbar und hinreichend reizvoll
Kultur
Teucrium hircanicum ist auf einer ungewöhnlich breiten Standortamplitude robust und zuverlässig, auch wenn die einzelne Pflanze nicht sonderlich langlebig ist und sich nach etwa fünf Jahren zu verabschieden beginnt.
Unter stressfreien Bedingungen neigt die Art dafür zur Selbstversamung und kann mancherorts durchaus lästig werden. Eigentlich ist es verwunderlich, dass ihm bislang in Mitteleuropa die Flucht aus den Gärten in Naturstandorte noch nicht geglückt ist.
Dagegen ist er an etwas verschatteten, gelegentlich abtrocknenden und weniger nahrhaften Standorten zivilisierter und weniger expansiv. Selbst unter alten Großgehälzen findet immer mal wieder ein Sämling seinen Weg und trägt zur Bestandssicherung bei.
Gepflanzte Exemplare benötigen auf mäßig trockenen Standorten dennoch Etablierungshilfe in der ersten Vegetationsperiode durch gelegentliche Bewässerung. Sobald sich der Bestand aus Selbstversamung erhält, ist dies nicht mehr nötig.
In Neuanlagen kann man auch gut mit Direktaussaat im Herbst oder im zeitigen Frühling arbeiten. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad rasch und zahlreich, ohne dass es eines vorherigen Kälteimpulses bedürfte.
Am Ende der Hauptblüte empfiehlt sich ein Rückschnitt um etwa ein Drittel bis zur Hälfte. Dadurch wird umgehend eine durchaus nennenswerte Nachblüte angeregt. Wo die Selbstversamung unangenehme Ausmaße annimmt, ist diese Maßnahme auch unter diesem Aspekt hilfreich.
Blütendetail während der attraktivsten Blühphase.
Sorten:
Paradise Delight: kompakte Sorte, 30-40 cm hoch, kräftig rosa-rote Blüten, nicht samenecht