Crepis rubra // Roter Pippau

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 50.00
Wikipedia Crepis rubra
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Crepis rubra

Der Rote Pippau ist im Mittelmeerraum von Süd-Italien im Westen bis zur Türkei im Osten verbreitet. In Frankreich gilt Crepis rubra als neophytisch eingebürgert.

Crepis rubra tritt von den Tieflagen bis in etwa 1.000 m üNN auf. Das Verbreitungsgebiet ist klimatisch dem subtropischen, sommertrockenen Mittelmeerklima zuzurechnen. Auch die höher in den Bergen gelegenen Vorkommen erleben im Winter kaum Frostgrade.

Crepis rubra in einer "Mittelmeer-Ruderalflur" u.a. zusammen mit Großer Knorpelmöhre, dem silber-grauen Strauch-Wermut und Acker-Hundskamille.

Die Art besiedelt feinerdereiche, basenreiche Schotterfluren auf regelmäßig gestörten Standorten. Lückigen Rasen und kurzlebige Pionierfluren bestimmen das Bild. Auch Ackerrandstreifen, Ackerbrachen und ruderale Stellen entlang von Straßen, Wegen oder Stadtbrachen werden eingenommen.

Im mediterranen Frühling sind die (voll-)sonnigen bis licht halbschattigen Standorte frisch und trocknen erst im Sommer ab. Als Einjährige überdauert sie die Sommerdepression aber als Samen und ist davon entsprechend nicht weiter tangiert.

Die frühe Blüte macht die Rote Pippau zu einer wertvollen Ergänzung in Rabatten und zwischen mediterranen Halbsträuchern.

Beschreibung
Crepis rubra bildet im Herbst mit den einsetzenden Regenphasen eine wintergrüne, löwenzahnartige Grundrosette und eine eher kurze Pfahlwurzel. 

Diese Winterrosetten entwickeln ab Anfang Mai lange, blattlose Blütenstiele mit je einer entständigen, stark gefüllte Korbblüte. Sie schweben etwa 20 bis 30 cm über der Rosette. Die Zungenblüten sind zart rosa. Abends und bei ungünstiger Witterung schließen sich die Blüten.

In größeren Beständen treten regelmäßig auch rein weiß blühende Exemplare auf.

Die Blütezeit der einzelnen Pflanze erstreckt sich über etwa vier Wochen. Exemplare, die im zeitigen Frühling zur Keimung gelangen, blühen ab Anfang Juni. Winterkeimlinge kommen etwa vier Wochen früher zur Blüte und spät im Frühling ausgesääte Exemplare blühen von etwa Ende Juni bis Ende Juli.

Die kugelrunden, weißen Fruchtständen sind nicht ohne Zierwert, verfliegen aber rasch. Manche Exemplare entwickeln aber auch schopfartige Samenstände, die nicht vom Winde verweht werden. Diese zieren dann über Wochen. Mit der Samenreife sterben die Pflanzen ab.

Silbrige Partner wie hier Artemisia ludoviciana 'Valerie Finnis' sind sehr wirkungsvoll.

Verwendungshinweise
Der Rote Pippau ist als Gartenbegleiter unüblich. Als Einjährige sind die Ansprüche an die Kulturführung etwas höher, was die Verwendung zweifellos limitiert.

Die Blüte selbst ist ganz hübsch und im Vordergrund von Pflanzungen auch ganz gut wahrnehmbar. Selbstversamende Bestände decken durch versetzte Keimzeitpunkte außerdem einen angemessen langen Blütenzeitraum ab, der durch die interessanten Samenstände ergänzt wird.

Sie macht sich entsprechend als später Frühlingsaspekt bzw. Frühsommeraspekt in Wechselflorrabatten sehr ordentlich.

Man kann sie auch stimmig in lückige Steppenanlagen zwischen niedrigere, kampfschwache Gräser wie Nassella tenuissima oder Koeleria glauca integrieren. Den sommerlichen Trockenstress erlebt sie hier ja nicht mehr.

Die Samenstände sind hübsch, halten sich aber nur wenige Tage.

Kultur
Crepis rubra ist keimfreudig und kann in Neuanlagen zuverlässig durch Direktsaat etabliert werden. Eine Vorkultur ist nicht nötig und auch nicht effektiv, weil die Keimlinge sich nicht gerne verpflanzen lassen.

In bestehenden Anlagen versamt sie sich selbst, wenn offene, wenig durchwurzelte Bodenstellen bereit stehen. Das Sämlingsaufkommen ist dann meist so hoch, dass sie sich zwei bis drei Jahre halten kann. In kräftigeren Winterverläufen können die Herbstkeimlinge aber ausfallen. Dann dünnen die Bestände doch merklich aus bzw. können sogar erlöschen.

Faktisch wird eine dauerhafte Kultur nur möglich sein, wenn man Samen für die gezielte Nachsaat im Frühling ab Ende März beiseite legt. Selbst, wenn alle Jungpflänzchen gut über den Winter gekommen sind, verlängert man mit der Frühjahrssaat den Blütenflor um gut vier Wochen. Man kann bis Anfang Mai erfolgreich sääen und erzeilt dann einen Blütenflor bis Ende Juli.

Möglichst sonnige Standorte auf (lehmigen) Sand- und feinen Schottersubstraten sind ideal. An die Bodeneigenschaften werden aber wenig Ansprüche gestellt. Grundvoraussetzung ist die fehlende Wurzelkonkurrenz, die man ggf. vor der Aussaat mit dem Spaten herstellen muss. Trockensteress in der Hauptentwicklungsphase sorgt für Kümmerwuchs.

Wo die Selbstversamung gut funktioniert, können mitunter Massenbestände auftreten.

Bilder





















nur halb aufgehende Samenstände