Saxifraga cymbalaria // Zymbelkraut-Steinbrech

Familie Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Saxifraga cymbalaria
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Saxifraga cymbalaria: Der Zymbelkraut-Steinbrech hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den montanen bis alpinen Stufen des Kaukasus. In den türkischen Schwarzmeer-Küstengebirgen dringt er ostwärts zunehmend ausdünnend bis an das Marmarameer und in isolierten Populationen sogar bis zur Ägäis vor. Möglicherweise finden sich auch in den Karparten urwüchsige Reliktvorkommen.

Das Verbreitungsgebiet zeichnet sich durch kalte Winter mit strengen Frostphasen und warme Sommer aus.

In Großbritannien ist er als Gartenflüchtling weit verbreitet neophytisch eingebürgert und auch in Deutschland zeigen sich Einbürgerungstendenzen im Erzgebirge.

Saxifraga cymbalaria besiedelt Felshänge und felsige Abbruchkanten in oft sonnenabgewandten Expositionen bzw. unter dem Schirm von Gehölzen. Die Standorte sind durch Sickerwasserströme oder offene Rinnsale  in der Regel dauerhaft frisch bis feucht.

Auch zeitweise überrieselte Kalk-Felsen an Quellaustritten sind häufige Wuchsorte. Nicht selten fehlt es hier gänzlich an Bodenauflagen und die Pflanzen wurzeln in feuchten Moosrasen oder nur in den Gesteinsporen.

Die basenreichen Substrate sind relativ stickstoffarm.

Saxifraga cymbalaria var. huetiana ist der Kulturstandard in Europa:



Beschreibung

Saxifraga cymbalaria ist eine sommergrüne, ein- bis zweijährige krautige Pflanze. Sie bildet durch bis zu 30 cm lange Ausläufer mattenartige Bestände. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm.

In Europa wird überwiegend Saxifraga cymbalaria var. huetiana kultiviert. Sie hat rundlich-nierenförmige Blätter mit sanfte gebuchtetem Rand. Seltener findet sich Saxifraga cymbalaria var. cymbalaria mit gezacktem Blattrand und trapezförmiger Blattspreite.

Die Blätter insbesondere von Saxifraga cymbalaria var. huetiana und die langtriebige Wuchsform erinnern tatsächlich stark an das Mauer-Zymbelkraut (Cymbalaria muralis).

Die gelben, etwas grünstichig wirkenden Blüten sind klein aber zahlreich. Die Blütezeit erstreckt sich recht ausdauernd von Mitte Mai bis Ende Juni. In größeren Beständen finden sich meist auch Spätzünder, die erst im Hochsommer oder sogar erst im Spätsommer blühen.

Verwendungshinweise

Der Zymbelkraut-Steinbrech wird nur selten kultiviert, ist im Versandhandel aber zu beziehen. Er gehört nicht zu den Spektakulären Steingartenpflanzen, die grünlich-gelben Polsterrasen sind aber ansehnlich, wenn sie sich in größeren Gruppen in Fugen zwängen und Felsen umspielen.

Außerdem ist die Auswahl für schattigere, frische bis feuchte Bereiche der Alpinarien vergleichsweise überschaubar. Schöne Bilder ergeben sich z.B. zusammen mit Farnen wie der Hirschzunge oder Frauenhaarfarn sowie niedrige Blütenstauden wie dem Rundblättrigen Steinbrech (Saxifraga rotundifolia), dem Herbststeinbrech (Saxifraga cortusifolia) oder der Rhodopen-Haberlea.

Kultur

Die Kurzlebigkeit des Zymbelkraut-Steinbrechs beschränkt seine Verwendung auf konkurrenzarme Bereiche des dauerhaft frischen bis feuchten Alpinariums. Er sollte nicht mit ausdauernden, expansiven Stauden vergemeinschaftet werden, da er zur Selbstversamung jedes Jahr aufs neue ausreichend offene Bodenstellen zum Keimen benötigt. Wo dies gewährleistet wird, hält er sich zuverlässig.

Hilfreich ist seine Schattenverträglichkeit.Zur Not hält er es auch eine Weile unter wüchsigeren Konkurrenten aus.

Trockenstress sollte man möglichst vermeiden. Die zarten Triebe nehmen rasch Schaden. Dauerhaft frische Bedingungen sind in Kultur aber völlig ausreichend, sickerfeuchte Standorte sind nicht erforderlich.

Die Winterhärte ist kein Standortkriterium, da die meisten Exemplare ohnehin zum Jahresende absterben und den Samen und heftige Fröste nichts anhaben können.

Bilder






var. huetiana



var. huetiana