Nymphaea-Hybriden // Taggblühende Tropische Seerose
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Familie |
Nymphaeaceae, Seerosengewächse
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Pflanzen pro qm |
1.00
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft der Nymphaea-Hybriden
Diese Seerosen-Klasse setzt sich aus Hybriden diverser Wildarten aus dem tropischen Afrika und Asien und daraus abgeleiteter Sorten zusammen. Elternarten wie Nymphaea caerulea, Nymphaea capensis oder Nymphaea colorata besiedeln in Afrika Altarme von Flüssen und Strömen, ruhige, flache Buchten von Seen und Weiher.
Sie waren bereits im Agypten der Pharaone Zierpflanze und Nymphaea caerulea war wegen ihrer psychoaktiven Substanzen von kultischer Bedeutung. Sie haben den Weg auch in die tropischen Regionen der Neuen Welt gefunden und sind z.B. in Südamerika stellenweise neophytisch eingebürgert.
Die Verbreitungsgebiete sind ganzjährig warm und zeichnen sich durch eine geringe jahreszeitliche Schwankung der Sonnenscheindauer und -intensität aus. Die besiedelten Flachwasserbereiche liegen (voll-)sonnig, erwärmen sich stark und sind gut bis sehr gut nährstoffversorgt.
An lang anhaltende Überschwemmungen und auch an das Abtrocknen der Wuchsorte in Trockenzeiten sind diese Seerosen durch die Fähigkeit angepasst, eine robuste Überdauerungsknolle anzulegen.

Tropische Seerose im Gewächshaus
Beschreibung
Tropische Seerosen sind nicht frostharte Schwimmblattpflanzen. Je nach Nährstoffversorgung nehmen die Blattflächen auf der Wasseroberfläche 1-4 m² Fläche ein. In ungedüngten Wassertrögen sind auch deutlich kleinere Ausmaße zu erzielen.
Anders als die heimischen Seerosen wie z.B. die Weiße Seerose stehen die Blüten an Stielen etwa 10-15 cm über der Wasseroberfläche. Blaue Blüten bilden die Kernfarbe des Sortiments und stellen damit die einzige Farbe in den Mittelpunkt, die die winterharten Nymphaea-Hybriden bislang nicht im Programm haben. Die Blütezeit reicht in Abhängigkeit vom Sommerverlauf ausdauernd von Mitte Juni bis Anfang September.
Einge Sorten verströmen einen dezenten bis starken, angenehmen Blütenduft. In den Nachmittagsstunden beginnen die Blüten sich zu schließen und öffnen sich mit den ersten Sonnenstrahlen am nächsten morgen wieder. Die Blüten können als Schnittblumen verwendet werden, sie sind nicht auf den Wurzeldruck der lebenden Pflanze angewiesen.
An den Schwimmblättern sind bei einigen Sorten gelegentlich Adventivpflanzen zu beobachten, die noch an die Mutterpflanze angedockt zur Blüte kommen können.
Tropische Seerosen bilden keine kriechenden Rhizome aus, sondern wachsen horstig.
Verwendungshinweise
Tropische Seerosen unterscheiden sich in ihrer grazilen Anmutung deutlich von den bodenständigeren winterharten Seerosen. Neben der elfenhaften Blütenform trägt v.a. die über den Wassern schwebende Position der Blüten entscheidend dazu bei. Insbesondere blaue Blüten vervollkommnen die bezaubernd-exotische Note dieser Seerosen-Spielart.
Wer den erforderlichen Sachverstand und Betreuungskapazitäten aufbringen kann, bekommt mit Tropischen Seerosen eine hervorragende Möglichkeit, den tropischen Sommer in Gewächshaus, Wintergarten und auch freie Gartenräume zu zaubern. Die ansprüchliche Kulturführung hat hierbei auch ästhetische Vorteile, bleibt doch die Exklusivität des Anblicks erhalten und wird sich sicher auch nicht sobald durch übermäßige Verwendung weginflationieren.
Der Sommer-Einsatz in flachen Gartenteichen ist in Mitteleuropa möglich und führt unter Berücksichtigung des Sonnen- und Wärmeanspruchs zu befriedigenden Blühergebnissen. Es macht hier Sinn, bei der Begleitflora ebenfalls auf betont Fremdartiges wie Zyperngras, Hechtkraut oder artifizielles wie Kalmus 'Variegatus' zu setzen. Im Naturteich wirken Tropische Seerosen befremdlich und verschenken ihr Potenzial.
Konsequenter ist im Grunde die Präsentation als Solitär in reduzierten, von der Architektur geprägten Situationen. Erhöhte Wasserbecken mit Mauer-, Sichtbeton- oder auch Stahleinfassungen erzeugen zusammen mit einer solchen Seerose den ganzen Sommer über pure Noblesse.
Auch große, hochwertige Pflanzschalen mit mindestens 60 cm Durchmesser werden zu ungewöhnlichen, kunstvollen Gartenobjekten.
Im Spezial-Versandhandel sind Tropische Seerosen in einer großen Sortenvielfalt zuverlässig erhältlich.
In den Subtropen ist die Freilandkultur gut möglich.
Kultur/Pflege von Nymphaea-Hybriden
Die sommerliche Kulturführung ist im Grunde denkbar einfach. Tropische Seerosen wünschen sich einen vollsonnigen Platz mit 10-30 cm Wassersäule über ihrer Basis. Je nach gewünschter Wuchsgröße düngt man einmal wöchentlich bis einmal monatlich mit handelsüblichen Düngerstäbchen.
Die Wurzelballen stehen in einem beliebigen Topf mit ca. 1-3 Liter Volumen. Größer geht natürlich immer. Der Topf wird mit sandiger Gartenerde befüllt.
Problematisch ist dagegen die Überwinterung und auch das Wiedererwecken der Seerosen im Frühling. Auch wenn man kein Freund von Einweg-Pflanzen ist, ist in diesem Falle der Gedanke nicht verwerflich, sich jedes Jahr Ende Mai eine neue Pflanze liefern zu lassen.
Die Überwinterung im beheizten Wintergarten/Gewächshaus ist unter energetischen Gesichtspunkten sehr fragwürdig. Die Temperaturen müssen oberhalb von 15 Grad gehalten werden und es ist eine intensive Zusatzbeleuchtung erforderlich. Die Ausfallraten sind auch unter solchen Bedingungen leider hoch.
Erfolgversprechender ist es, die Pflanzen ab Anfang/Mitte Oktober in einen Ruhezustand zu versetzen. Dabei helfen sinkende Temperaturen, ein sinkender Wasserstand und die Einstellung der Düngung gegen Mitte August. Unter diesen Stressfaktoren wird in der Regel eine kleine Überdauerungsknolle gebildet, die recht unkompliziert überwintert werden kann. Sie wird in ein Schraubglas oder eine Plastiktüte mit feuchtem Sand bedeckt und kann bei 10-15 Grad z.B. im Keller verweilen.
Ähnlich aufwändig wie das Herunterfahren der Pflanzen ist es allerdings, sie im Frühling wieder zu aktivieren. Dies erfolgt zur Wintersonnenwende Mitte/Ende März. Die Knollen werden in kleine Pflanzgefäße gesetzt, so dass die obere Hälfte aus dem Substrat herausragt und in ein beheiztes, gut beleuchtetes Aquarium gesetzt. Die Wassertemperatur sollte zwischen 25 und 28 Grad liegen und die Knollen dürfen nur flach überstaut sein. Gegen Mitte April topft man in größere Pflanzgefäße um und passt den Wasserstand an die Größenentwicklung an. Ab Ende Mai können die Seerosen dann ins Freiland gesetzt werden.
Sorten:
blaue Sorten
Blue Aster: kräftig violett-blau, halb gefüllte Blüte, braun-rot marmoriertes Laub, wüchsig
Blue Beauty: reines Mittelblau, mittelwüchsig bis wüchsig
Director George T. Moore: kräftiges Violett-Blau, starker Duft, Wuchsgröße gut variabel
Leopardess: reines Himmelblau, halb gefüllte Blüte, braun-rot marmoriertes Laub, wüchsig
Star of Siam: mittelblaue Spitzen, zum Zentrum hin zart hellblau verlaufend, intensiv dunkel-braun marmorierte Blätter
violette Sorten
Islamorda: zart blau-violett, reagiert auf kühlere Sommerphasen wenig sensibel, braun-rot marmoriertes Laub, wüchsig
Tina: zart blau-violett, einfache Blütenform, duftend, reagiert auf kühlere Sommerphasen wenig sensibel, Wuchsgröße gut variabel
Ultra Violet: kräftig blau-violett, gefüllt, rötlich-braune Blätter, mittelwüchsig
rosa Sorten
Bull's Eye: rötlich-rosa Blüte, gefüllt, mittelwüchsig
Ruby: kräftig Rosa, mittelwüchsig
Tropic Sunset: kräftig rosa Außenseite und zart-rosa bis weiße Innenseite, halb-gefüllt, braun-rot marmoriertes Laub, wüchsig
weiße Sorten
Innocence: rein Weiß, ungefüllt, braun-rot marmoriertes Laub, mittelwüchsig
Josephine: zart creme-weiß, reagiert auf kühlere Sommerphasen wenig sensibel, kleinwüchsig
Moonbeam: creme-weiß mit zart hellblau überlaufenden Spitzen, mittelwüchsig
Rachel Presnell: rein-weiße, gefüllte Sternenblüte, braun-rot marmoriertes Laub, kleinwüchsig
gelbe Sorten
Carla's Sonshine: blass-gelb, ungefüllt, braun-rot marmoriertes Laub, mittelwüchsig
Stan Skinger: helles orange-gelb, rötlich-braun überlaufene Blätter