Sideritis congesta // Goldener Bergtee

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Sideritis congesta
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sideritis congesta: Der Goldene Bergtee ist in den Hochebenen des östlichen Anatoliens heimisch. Man findet ihn an der Südgrenze des Verbreitungsgebiet im Taurus-Gebirge ab etwa 700 m üNN.

Das Klima ist kontinental geprägt mit kalten Wintern und sehr warmen Sommern. In Höhenlagen von 1.000 m üNN fallen die Wintertemperaturen regelmäßig und auch anhaltend zweistellig unter den Gefierpunkt. 

Die Niederschlagsraten sind ganzjährig mit ca. 350 - 500 mm gering, allerdings mit ausgeprägt trockenen, fast niederschlagsfreien Hochsommern.

Sideritis congesta wächst auf trocken-warmen, basen-/kalkreichen Schotterhängen in Felssteppen, auf flachgründigen Felsbändern und Felsköpfen.

Die humusarmen, schottrigen Rohböden sind stickstoffarm.



Sideritis congesta harmoniert farblich ganz interessant mir dem grauen Laub des Curry-Krauts.

Beschreibung: Sideritis congesta ist eine wintergrüne, horstige Staude bzw. ein am Grunde etwas verholzender Halbstrauch. Die Triebe wachsen halb niederliegend mit bogig aufgerichteten Triebenden. Es werden Wuchshöhen von etwa 20 bis 40 cm erreicht.

Ab Anfang Juni erscheinen sehr kleine Lippenblüten versteckt zwischen relativ großen, becherförmigen, tragblattartigen Stengelblättern. Die Blüten sind blass-gelb mit einer fast weißen, violett gestreiften Oberlippe. Der Blütenstand wirkt aber durch die dominanten "Tragblätter" mehr oder weniger grün.

Die lanzettlichen Laubblätter sind erstaunlich groß und kurz-rauh behaart. Die Färbung ist ein etwas lichter Grünton. Bei Berührung verströmen sie einen angenehmen, würzigen Geruch. Sie werden frisch oder getrocknet aufgebrüht als Tee verwendet. Der Geschmack ist aromatisch mit Anklängen an Salbei und Thymian. Anders als andere Bergtee-Arten wird Sideritis congesta nicht abgekühlt als Erfrischungsgetränk verwendet.

Der deutsche Name "Goldener Bergtee" ist ein Marketing-Konstrukt, das auf die rasche Gelb-Färbung von aufgebrühten Wasser durch Sideritis congesta Bezug nimmt.

Verwendungshinweise: Der Goldene Bergteee bleibt optisch deutlich hinter anderen Sideritis-Arten wie der silber-grau-laubigen Sideritis syriaca oder der ebenfalls grün-laubigen, blühstarken Sideritis hyssopifolia zurück. Wenn es um ästhetische Gartengestaltung geht, ist Sideritis congesta nicht die erste und auch nicht die zweite Wahl.

In Kräutergärten, die tatsächlich in erster Linie der Kräuterernte dienen und in denen eine breite Palette an Geschmacksrichtungen angeboten werden soll, ist er dagen sinnvoll eingesetzt.

Man platziert ihn zusammen mit anderen niedrigen Kräutern wie Thymian oder Italienische Strohblume im besonnten Vordergrund der Kräuterbeete, damit er nicht von Lavendel, Rosmarin und Co. ausgedunkelt wird.



Die Blüten sind im Detail hübsch, aber so klein und teil-verdeckt, dass sie keinen nennenswerten Effekt haben

Kultur: Sideritis congesta ist in (voll-)sonnigen, warmen, gerne hitzeanfälligen Situationen auf durchlässigen Sand- bzw. Schottersubstraten zuverlässig und robust.

Die Winterhärte ist ebenfalls ausreichend, in winterrauhen Klimaten sollten vor kalten Ostwinden geschützte Lagen und die Frühjahrspflanzung gewählt werden.

Wichtig ist ein ganzjährig guter Wasserabzug. Es ist auch keine schlechte Idee, das humose Einheitssubstrat vor der Pflanzung vorsichtig aus dem Wurzelballen zu spülen.

Die Vermehrung ist leicht über Saatgut oder Stecklinge von halb-verholzten, nicht blühenden Trieben möglich.

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