Solanum sisymbriifolium // Raukenblättrige Nachtschatten, Litschi-Tomate

Familie Solanaceae, Nachtschattengewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Solanum sisymbriifolium
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Solanum sisymbriifolium: Der Raukenblättrige Nachtschatten stammt ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Regionen Südamerikas.

Über die ursprünglichen, natürlichen Habitate ist wenig bekannt. Die keimfreudige, durch Vogelverbreitung sehr mobile Art findet sich heute überwiegend auf sekundären Standorten und wird durch menschliche Störungen und Eingriffe deutlich gefördert.

Sie stellt sich rasch auf allerlei gestörten Ruderalflächen z.B. entlang von Verkehrswegen, auf Stadtbrachen und Schutzplätzen oder auf Ackerbrachen ein.

Die Standorte sind immer sonnig und meistens stickstoffreich, ansonsten ist Solanum sisymbriifolium wenig wählerisch.



Beschreibung

Solanum sisymbriifolium ist ein horstiger, nicht frostharter Halbstrauch. Er ist raschwüchsig und erreicht Wuchshöhen von 60 bis 150 cm. Die Stengel und die Blattstiele sind von einr Vielzahl matt orangefarbenen Stacheln bewehrt.

Die Wuchsform ist halb-spreizklimmend. Die kaum verzweigten Langtriebe haken sich gerne mit den Stacheln in der Begleitvegetation ein.

Die kurz-filzig bis leicht samitg behaarten Blätter sind gelappt und leicht gekräuselt.

Die weißen, manchmal auch zart-bläulichen, pergamentartigen Blütenkronen mit den auffälligen, gelben Staubgefäßen weisen die typische Form der Nachtschattengewächse auf. Sie erscheinen ausdauernd von etwa Ende Juni bis Mitte Oktober. Sie setzen rötliche, zwei bis drei Zentimeter durchmessende Früchte an. Diese sind ähnlich wie Tomaten essbar. Die Erntezeit beginnt ab Anfang August und endet gegen Anfang Oktober.


Verwendungshinweise

Der  Raukenblättrige Nachtschatten ist optisch keine einzigartige Augenweide, aber in jedem Falle eine bizarre, interessante Erscheinung. Dazu trägt weniger der ziemlich unstrukturierte, "unordentliche "Habitus als vielmehr das Zusammenwirken der zarten Blüten mit dem krausen Laub und der widerspenstigen Bestachelung bei.

Wenn der Einsatz in erster Linie ästhetisch motiviert sein soll, passter am Ehesten in den Rahmen einer mediterranen Pflanzung. Idealerweise darf er zwischen anderen Halb- und Kleinsträuchern stehen und sich hier einweben. Große Lavendel und  Salbei-Formen oder der nicht hinreichend winterharte, aber sehr ansprechende Strauch-Wermut wären dafür gut geeignet.

Im Gemüse- und Kräutergarten stellt man sie lieber isoliert, damit man nicht beim Ernten der Nachbarn ständig schmerzliche Bekanntschaft mit der Bestachelung machen muss.

Im Versandhandel ist Saatgut zuverlässig erhältlich.



Kultur

Solanum sisymbriifolium entwickelt sich aus Samen rasch und zuverlässig. Man kann im Gemüsebeet auch direkt im Mai ins Freiland sääen. Allerdings macht eine Vorkultur bei Zimmertemperatur ab Ende Februar durchaus Sinn. Dadurch verlängert sich der Blütenflor und die Erntezeit um etwa zwei Monate. Die Jungpflanzen werden nach den Eisheiligen ausgepflanzt.

Wo ausreichend freie Bodenstellen vorhanden sind, darf man auch mit Selbstversamung rechnen.

Die wärmsten Standorte sind gerade die richtigen. Sonnige, windgeschützte Standorte, vielleicht sogar vor einer Südwand sind der Vitalität sehr zuträglich.

Es werden alle Mineralböden toleriert. Dazu gehöhren auch kräftige Gartenböden, solange sie nicht zu stauender Feuchte neigen. Gelegentlicher Trockenstress ist unproblematisch.

Eine Überwinterung ist in Anbetracht der raschen Entwicklung der Sämlinge eigentlich unverhältnismäßig aufwändig. Das würde die Topfkultur voraussetzen und einen kühlen, frostfreien, lichten Standplatz verlangen.

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