Sphaeralcea incana // Aschgraue Kugelmalve
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Familie |
Malvaceae, Malvengewächse
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Pflanzen pro qm |
3.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Sphaeralcea incana
Die Aschgraue Kugelmalve kommt im Süd-Westen der USA in Arizona und New Mexiko sowie im Norden Mexikos vor. Sie wächst in Bergregionen zwischen etwa 1.000 und 2.000 m üNN.
Das nördliche Verbreitungsgebiet wird klimatisch von wintermilden, ganzjährig niederschlagsarmen Steppenklima bzw. wintermilden Halbwüsten- und Wüstenklima mit ganzjährig sehr geringen Niederschlägen geprägt.
Die Sommer sind heiß und im Winter treten regelmäßig Frostgrade auf, die kurzzeitig auch zweistellig ausfallen können. Die südlichen Populationen sind einem im frostfreien Winter fast niederschlagsfreien Dornensavannenklima mit geringen Niederschlägen in den Sommermonaten ausgesetzt.

Sphaeralcea incana ist schwierig zu kultivieren aber staunend zu betrachten.
Sphaeralcea incana besiedelt ein relativ breites Spektrum sonnig-trockener Habitate. Sie findet sich in Beifuß-Steppen, in Trockengebüschen, auf trockenen Ruderalstellen z.B. entlang von Straßen und Wegen, auf Binnendünen und Felshängen.
Die Substrate sind immer tiefgründige sowie humusarme Sand- oder Schotterböden. Die Bodenreaktion ist stark alkalisch bis schwach sauer. Trocken- und Hitzestress sind die bestimmende Parameter.
Beschreibung
Die Aschgraue Kugelmalve ist eine horstige, sommergrüne Staude. Sie entwickelt eine sehr kräftige, tiefreichende Pfahlwurzel mit einer verholzenden Kopfplatte, aus der die Stengel entspringen. Streng genommen kann man sie auch den Halbsträuchern zuordnen.
Die hartgummiartigen Blütenstengel erreichen Wuchshöhen von 100 bis 180 (200) cm. Sie tragen becherartige Malvenblüten in kräftigem Rot-Orange. Die Blütezeit reicht ausdauernd von Mitte Juli bis Ende September.
Die Laubblätter sind ebenfalls von gummiartiger Struktur und durch kurze Sternhaare von grünlich-grauer Färbung. Die Blattspreite ist schwach gebuchtet bis angedeutet dreilappig. Das Laub haftet im Herbst sehr lange und zeigt sich von den ersten Frostnächten keineswegs beeindruckt.
Die Stengel-Köpfe werden in Salaten verzehrt oder zur Aromatisierung von Kaltgetränken verwendet. Aus den Blättern werden Tees und Aufgüsse zur Linderung von Entzündungen der oberen Atemwege angefertigt. Frisch gehackte Blätter werden zudem bei Verbrennungen und Hautreizungen aufgelegt.
Verwendungshinweise
Sphaeralcea incana ist eine Rarität in mitteleuropäischen Gärten und im Handel nur mit Engagement zu beziehen. Das hat sicherlich nichts mit der einigermaßen spektakulären Erscheinung zu tun, sondern viel mit ihrer Aversion gegen Bodenfeuchte (s.u.).
Ein Einsatz kommt nur in Trockensteppen und wüstenartigen Anlagen in den niederschlagsärmsten Regionen ernsthaft in Frage. Wer an seinem Standort gute Erfahrungen mit Palmlilien wie Yucca gloriosa oder gar Yucca elata, mit Kakteen wie Opuntia engelmannii oder Opuntia polyacantha gemacht hat, kann solchen Halbwüsten mit Sphaeralcea incana einen aufregenden, neuen Spin geben. Dazu passen bewährte Nordamerikaner wie Kalifornischer Mohn oder Goldbartgras.
Wer einen unbeheizten Wintergarten oder ein Kalt-Gewächshaus zur Verfügung hat, hat es in der Hand, der Aschgraue Kugelmalve optimale Kulturbedingungen zu verschaffen.
Die Blütenstände sind sehr auffällige Erscheinungen.
Kultur/Pflege von Sphaeralcea incana
Die Aschgraue Kugelmalve erträgt es nicht, wenn ihre Wurzeln längere Zeit dauerhaft mit frischen, schon gar nicht feuchten Bodensubstraten in Berührung kommen. Der gesamte Wurzelraum, also bis in über 100 cm Tiefe, muss regelmäßig abtrocknen, sonst fault die Pfahlwurzel und die Pflanze stirbt ab.
Im Winterhalbjahr ist dies in Mitteleuropa nur auf humusfreien, stark drainierenden Kies- und Schottersubstraten zu gewährleisten. Idealerweise werden erhöhte Standorte auf Hügeln oder an Steilhängen gewählt. Helfen kann ansonsten auch ein Regenschutz, der auch in Form einer möglichst großen Bodenplatte z.B. aus Plexiglas vorgenommen werden kann.
Jedenfalls sind es nicht tiefe Frostphasen, die die Art an Grenzen bringen. Selbst Temperaturen unter -20 Grad werden auf gut drainierten Standorten überstanden.
Für die Vitalität empfehlen sich generell die wärmsten, möglichst hitzeanfälligsten Standorte z.B. an windgeschützten, steilen Südhängen oder vor dunklen Südfassaden der Vitalität am Förderlichsten.
Relativ nahrhafte Standorte schaden nicht und werden in eindrucksvolles Höhenwachstum umgesetzt.
Das Laub zeigt sich auch nach den ersten herbstlichen Nachtfrösten noch vollkommen intakt.