Trachelospermum jasminoides // Chinesischer Sternjasmin
Beschreibung
Naturstandort von Trachelospermum jasminoides
Der Chinesische Sternjasmin kommt von Tibet über die gesamte Osthälfte Chinas bis Korea und Japan vor. Auch in Vietnam ist Trachelospermum jasminoides heimisch.
Das Klima im Hauptverbreitungsgebiet ist subtropisch mit feuchtwarmen Sommern und milden Wintern. In den höheren Berglagen treten aber im Winter regelmäßig einstellige Frostgrade auf.
Die Art findet sich an sonnig-warmen Waldrändern, in entsprechenden Gebüschen und Landschaftshecken ein. Die Standorte sind durch Wurzelkonkurrenz von Gehölzen hinsichtlich der Wasser- und Nährstoffversorgung etwas stressbetont.
Trachelospermum jasminoides überdeckt auf Madeira die Krone einer Mauer.
Beschreibung
Trachelospermum jasminoides ist eine immergrüne, frostharte Kletterpflanze. Sie bildet windende, verholzende Lianen. Am Naturstandort erreicht sie kletternd in Gehölzen bis zu 10 m Höhe.In Mitteleuropa ist sie für eine Kletterpflanze fast schon als trägwüchsig zu bezeichnen.
Die Blüten sind weiße Stieltellerblüten, die an die bekanntere, ebenfalls kletternde Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata) erinnern. Sie sind auf Nachtfalter spezialisiert. Sie verströmen ab dem späten Nachmittag einen angenehmen Vanilleduft, ähnlich wie der bei der deutschen Namensgebung Pate stehende Winter-Jasmin. Die Blütezeit beginnt etwa Anfang Mai und reicht bis Mitte/Ende Juni.
Das gegenständige Laub ist kräftig grün und auffällig glänzend. Es hat eine ledrig-steife, schwach sukkulente Struktur. Ältere Blätter färben sich vor dem Abfallen rötlich. Auch im Winterhalbjahr können die kühleren Temperaturen für temporäre Rotfärbungen sorgen.
In Ost-Asien werden aus den verholzten Lianen Fasern zur Herstellung von Seilen, Gewebe und Papier gewonnen.
Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig.
Verwendungshinweise
Der Chinesische Sternjasmin spielt in Europa nur im mediterranen Raum eine gewisse Rolle in der Gartenkultur. In Mitteleuropa ist er recht unbekannt, im Versandhandel aber zuverlässig und in vielen Größen erhältlich. Dies liegt sicherlich nicht daran, dass er unattraktiv wäre. Im Gegenteil, die schneeweißen Blüten und das kräftige, glänzende Laub bilden eine starke Einheit. Auch die zurückhaltende Wuchskraft gereicht der Art zum Vorteil.
Das Problem ist eher, dass nicht winterharte Kletterpflanzen etwas eingeschränkt mobil sind bzw. mitsamt des Klettergerüstes in das Winterquartier verbracht werden müssen.
Wer in ausgesprochen wintermilden Regionen einen kleinen, windgeschützten Innenhof oder Atrium zur Verfügung hat, kann eine Freilandkultur erwägen. Wo dies möglich ist, sollte man die Chance ergreifen.
Alternativ ist Trachelospermum jasminoides natürlich eine gute Option für das kühle oder auch kalte, räumlich großzügige Gewächshaus oder Wintergarten.
Die Blütenkronblätter sind ungewöhnlich angeordnet und erinnern etwas an das Rad einer Windmühle.
Kultur
Der Chinesische Sternjasmin erträgt tief einstellige Minusgrade über einige Tage. Damit kommt er nur in Sondersituationen für die Freilandkultur in Frage.
In den meisten Fällen ist eine Topfkultur erforderlich. Die Pflanzen können zwar lange, oft bis Ende Dezember draußen verbleiben und oft schon Mitte März ihren Sommerstandort wieder einnehmen. Dazwischen ist aber eine kühle bis kalte, möglichst helle Überwinterung erforderlich. Der Wasserbedarf ist in dieser Zeit gering, aber nicht eingestellt.
Die Art ist auch im Kübel recht anspruchslos und zuverlässig zu kultivieren. Sie mag es, wenn das kräftig mit Blähton oder Lava angereicherte Substrat zwischen den Giesgängen etwas abtrocknet. Selbst wenn man im Sommer über ein verlängertes Wochenende mal nicht zum Gießen kommt, beeindruckt dies die Pflanze zumindest in ausreichend großen Pflanzgefäßen nicht. Auch der Nährstoffbedarf ist nur mäßig.
Wo die Freilandkultur möglich ist, empfehlen sich skelettreiche und gut drainierende Böden. Als Flachwurzler begrüßt es die Art, wenn sich ihrem Wurzelwerk erst in einiger Entfernung Hindernisse in den Weg stellen. Nach der Etablierung kommt die Art dann ohne weitere Bewässerung oder Düngung aus.
Die Art wächst nicht übermäßig. Dennoch ist es empfehlenswert, vor dem Neuaustrieb im Spätwinter oder nach der Blüte im Sommer einen kleinen Formschnitt vorzunehmen. Insbesondere wenn die Größe des Pflanzgefäßes nicht mehr an die Größenentwicklung angepasst werden kann, hilft dies auch, das Verhältnis von Wurzellraum und Blattmasse zu wahren.
Man sollte sonnige, möglichst warme Standorte wählen, um die Vitalität und Entwicklungskraft zu stärken. In Gewächshäusern und Wintergärten sind aber auch halbschattige Situationen gut möglich.
Die Vermehrung erfolgt über junge, aber bereits verholzte Triebstecklinge.