Naturstandort von Ceratotheca triloba: Der Afrikanische Fingerhut hat ein überschaubares Verbreitungsgebiet entlang der Nord-Ost-Küste Süd-Afrikas und der bergigen Grenzregionen zu Mosambik, Botswana und Zimbabwe.
Ceratotheca triloba steigt bis in etwa 1.500 m Höhe auf. In den Wintermonaten treten hier Fröste auf, die kurzlebige Art hat bis dahin aber ihren kompletten Lebenszyklus bereits abgeschlossen. Besiedelt werden (voll-)sonnige Standorte auf vorwiegend sandigen, aber mehr oder weniger nahrhaften Böden.
In der Regel findet sie sich als Pionierpflanze im Busch- und Grasland auf Bodenanrissen z.B. nach Berg- oder Hangrutschungen oder in gestörten Ruderalflächenm entlang von Verkehrswegen oder Brachflächen ein. Sie kann hier Massenbestände bilden.
Die Standorte liegen in Regionen mit regelmäßigen Sommerniederschlägen, so dass die Wasserversorgung vergleichsweise gut, d.h. höchstens mäßig trocken bis frisch ist.
Rosa und weiß blühende Varianten treten gleichermaßen auf.
Beschreibung
Ceratotheca triloba ist eine nicht frostharte Einjährige. Im natürlichen Verbreitungsgebiet ist sie gelegentlich auch eine kurzlebige Staude.
Der Wuchs ist aufrecht und horstig. Am Naturstandort können Exemplare von mitunter mehr als 200 cm Wuchshöhe beobachtet werden. In Mitteleuropa sind Individuen mit 100-130 cm Höhe schon stattlich.
Die großen, zart-rosa bis weißen Glockenblüten erinnern entfernt an die des Roten Fingerhutes. Sie erscheinen ausdauernd ab Ende Juli bis etwa Mitte Oktober. Sie sind dicht behhart und bei Bienen bzw. Hummeln beliebt. Die gehörnten Fruchtkapseln sind ein interessantes Schmuck-Detail im herbstlichen Garten für den genauen Blick.
Die dreilappigen Laubblätter sind ebenfalls drüsig behaart und verströmen bei Verletzungen einen unangenehmen Geruch.
Blätter und Wurzeln von Ceratotheca triloba spielen in der traditionellen afrikanischen Medizin eine vielseitige Rolle.
Verwendungshinweise
Ceratotheca triloba hatte Ende des 19. Jahrhundert schon mal eine gewisse Bekanntheit unter den Gärtnern Englands erreicht, ist dann aber für einige Jahrzehnte wieder in Vergessenheit geraten. In Mitteleuropa ist sie weithin unbekannt geblieben.
Ambitionierten Privatgärtner bietet sie sich als ungewöhnliches Element in Rabatten an. Sie hat einen romantischen Duktus und fügt sich entsprechend geschmeidig in ländliche Gartensituationen ein.
Gut entwickelter Bestand in der zweiten Septemberhälfte.
Kultur
Die Art keimt willig und lässt sich entsprechend zuverlässig aus Samen fortpflanzen, wie es für eine Einjährige auch ratsam ist.
Die Aussaat der innerhalb einer guten Woche keimenden Art kann in Vorkultur ab Ende April erfolgen. Die Sämlinge werden dann nach den Eisheiligen an Ort und Stelle ins Freiland verpflanzt.
Während der ersten Etablierungswochen sollte Trockenstress vermieden werden. Später werden kurze Trockenphasen überstanden. Üppiger werden die Pflanzen aber auf dauerhaft frischen, dabei gut drainierten Böden.
Sandige, kiesige oder schottrige Böden mit hohem Feinerdeanteil und guter Stickstoffversorgung sind gut geeignet. Aber auch auf leichten Lehmböden, mit oder ohne Humusanteile, wächst sie anstandslos.
Je sonniger und wärmer die Standorte sind, desto vitaler ist die Entwicklung und der Blütenansatz.