Artemisia armeniaca (Artemisia alba 'Canescens') // Armenischer Wermut

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Artemisia armeniaca (Artemisia alba 'Canescens')
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Artemisia armeniaca (Artemisia alba 'Canescens')

Der Armenische Wermut ist vom Osten der Ukraine über den Kaukasus, dem Osten Anatoliens bis in den Norden Iraks verbreitet. Das eigentliche Verbreitungszentrum liegt allerdings im westlichen bis zentralen Russland. Im Osten Spaniens gibt es einige isolieres, eiszeitliche Reliktpopulationen in der Sierra de Gudar auf 1.600 bis 1.900 m üNN.

 : Stimmungsvolles Arrangement in einer Felsheide auf reinem Sand.

Der Armenische Wermut besiedelt insbesondere sonnige Ränder und Lichtungen von Trockenwäldern und Wachholderheiden. Die Vorkommen in Spanien sind insbesondere an montane, oft extensiv beweidete Trockengebüsche mit Gemeiner Berberitze (Berberis vulgaris) und Stink-Wachholder (Juniperus sabina) als strukturbestimmender Gehölze oder an gehölzfreie Felsrasen gebunden.

Der schöne, wenig bekannte Bergfenchel (Seseli montanum) oder das auch in Mitteleuropa verbreitete Echte Labkraut (Galium verum) sind stetige Begleiter in der Krautschicht.

Das Dunkel-Grün von Thymus vulgaris 'Faustini' erzeugt hier einen schönen Kontrast.

Die Standorte sind (voll-)sonnig und werden regelmäßig von ernsthaftem Trockenstress beeinflusst. Die feinerdereichen Felsgesteinsböden können aufgrund der trockenheitsbedingt eingeschränkten Mineraliserung organischer Masse mehr oder weniger nennenswerte Anteil an Rohumus im oberen Bodenhorizont aufweisen.

Dies gilt insbesondere für die Standorte in lichten Trockengebüschen. Die Stickstoffversorgung ist grundsätzlich gering.

Tiefgründige Sandböden sind dem Armenischen Wermut angenehm.

Beschreibung
Artemisia armeniaca ist ein wintergrüner Halbstrauch. Durch niederliegend-kriechende, sich dann vertikal aufrichtende Seitentriebe geht er langsam in die Breite, ist aber funktionell eher horstig denn bodendeckend. Die Art erreicht Wuchshöhen von etwa 30 cm und kann mit der Zeit mehr als doppelt so breit werden.

Charakteristisch ist das silber-graue, fein gefiederte Laub, dem in (voll-)sonnigen Lagen im Sommer Grüntöne weitgehend fehlen. Das Laub duftet aromatisch und ist von mild-würzigem Geschmack. Es kann gut als Gewürz für herzhafte Speisen oder Kräuterquarks verwendet werden.

Die unscheinbaren, gelblich-grünen Blüten stehen in aufrechten Trauben an den Triebspitzen. Die Blütezeit liegt im Spätsommer. Blüten entwickeln sich aber nur in wärmebegünstigen Regionen oder in ungewöhnlich warmen Sommern.

Im Handel wird die Art oft auch als Artemisia alba 'Canescens' geführt, die Ähnlichkeit mit der Stammform von Artemisia alba ist aber eher gering.

Verwendungshinweise
Unter den Beifüßen stehen ja durchaus einige niedrige, silbrige Vertreter mit nennenswertem Gartenwert zur Verfügung. Der Armenische Beifuß hat mit seiner drahtig anmutenden Laubstruktur aber durchaus ein ansprechendes Alleinstellungsmerkmal.

Außerdem bietet er eine wenig angebotene Zwischengröße, die die Lücke zwischen der zwergigen, konkurrenzsschwachen Silber-Raute (Artemisia schmidtiana) und dem höheren Wermut (Artemisia absinthium) bzw. dem expansiven Ludwigs-Beifuß (Artemisia ludoviciana) elegant füllt.

Absterbende Triebe sind das einzige Manko des Armenischen Wermuts. Die herbstliche Krokus-Blüte gehört zu Crocus pulchellus.

Artemisia armeniaca ist vielseitg verwendbar und sollte eine große Garten-Karriere vor sich haben. Derzeit fristet er noch ein unverdientes Schattendasein und wird gelegentlich als ungewöhnliche Bereicherung von Kräuterbeeten wahrgenommen.

Ideale Einsatzorte sind aber auch Felssteppen und das sonnig-warme, trockene Alpinarium oder mediterrane Pflanzungen zusammen mit anderen mittelhohen Halbsträuchern. Der Armenische Wermutbildet hier eine schöne, ganzjährig ansprechende Matrix z.B. zusammen mit Gemeinem Thymian (Thymus vulgaris) oder Heiligenkräutern wie Santolina pinnata.

Er bietet sich auch für die Bepflanzung von Töpfen und Trögen an, gerne in Mischpflanzungen mit mittelhohen Ziergräsern.

Blüten werden nur unzuverlässig entwickelt, was kein echter Verlust ist.

Kultur/Pflege von Artemisia armeniaca
Artemisia armeniaca lässt sich auf allen möglichst sonnigen, warmen Standorten mit durchlässigen, besser nicht so nahrhaften Böden zuverlässig kultivieren.

Lange Trockenphasen führen zum Absterben von einzelnen Trieben, so dass mäßig trockene Bedingungen besser geeignet sind, als harte Trockenstandorte.

Die Winterhärte ist auf gut drainierenden Böden hoch und nur in ausgesprochen winterkalten Regionen mit häufigen Barfrostperioden ohne Schneedecke sind etwas geschützte Lagen zu erwägen.

Die Vermehrung kann ab Mitte August über halb-verholzte Triebstecklinge erfolgen. Die horizontalen Grundtriebe neigen außerdem als Abesenker etwas zum Bewurzeln, so dass hier auch fertige Pflanzen abgetrennt werden können.

Bilder





















Artemisia alba



Artemisia alba