Naturstandort von Narcissus x odorus: Bei Narcissus x odorus handelt es sich um eine vermutlich in Spanien entstandene natürliche Hybride. In der Einteilung der Narzissen wird sie daher als Wildart (Sektion 13) behandelt. Im Zuge ihrer Gartenkarriere ist sie in Frankreich, Italien, dem Süden Englands und den US-Südstaaaten verwildert.
Elternarten sind
Narcissus jonquilla und die auch in Eifel und Hunsrück heimische Osterglocke
(Narcissus pseudonarcissus).
Die Osterglocke besiedelt dauerhaft frische, relativ basen- und stickstoffarme Borstgrasrasen in sonnigen Expositionen. Die ursprünglich von der Iberischen Halbinsel stammende Jonquille hat sehr ähnliche Standortansprüche, die allerdings im Sommer meist trockener sind.
Narcissus x odorus malerisch im Gegenlicht
Beschreibung: Narcissus x odorus ist einevorsommergrüner Ziebelgeophyt. Durch Tochterzwiebeln entwickeln sich mit der Zeit horstartige Strukturen. Die grasartigen Blätter erreichen etwa 40 cm Wuchshöhe und werden von den gelben Blüten nur wenig überragt.
Die Blütenform vermittelt zwischen den flachen Blüten der Jonquille und den stärker trompetenartigen Blüten der Osterglocke. Die Blütezeit fällt meist in die Mitte des Aprils. Die Blüten verströmen einen angenehmen Duft.
Verwendungshinweise: Dem Kenner fällt der eigenständige Blütenhabitus der Duft-Narzisse angenehm ins Auge. Für den unbedarften Betrachter ist sie vermutlich eine der von April bis Mai unzähligen "Osterglocken" in allerlei Beeten, auf Parkwiesen oder gerne auch einmal in den rasigen Mittelstreifen breiter Straßenzüge.
Sonderlich aufregende Gartensituationen sind mithin auch mit der Duft-Narzisse nicht leicht zu erzielen. Aber wenn es schon gelbe Narzissen sein sollen, dann bietet sich ein Versuch mit der selten eingesetzten Duft-Narzisse an.
Auch für Alpinarien mit naturhafterem Duktus ist sie die deutlich bessere Wahl, als die beliebten
Großkronigen Narzisse.
In Pflanzgefäßen für Terrassen, Balkone oder an der Lieblings-Gartenbank kommt ihr Duft besonders gut zur Geltung.
Kultur: Narcissus x odorus ist in Mitteleuropa recht zuverlässig winterhart. In Ungunstlagen sollte man sich vorsichtshalber auf geschütztere Lagen beschränken.
Ansonsten ist v.a. auf ausreichend Sonnenlicht im Frühling und Frühsommer zu achten. Wird sie in Wiesen oer Rasenflächen verwendet, darf der erste Schnitt nicht vor der Laubwelke gegen Mitte/Ende Juni erfolgen.
Während der Wachstums- und Blütenphase sollte Trockenstress vermieden werden. Sommertrockenheit schadet dagegen nicht.
Während die Naturstandorte eher stickstoffarm sind, entwickelt sie sich in Kultur üppiger und ansehnlicher auf nahrhafteren Böden. Des Gärtners helfende Hand sorgt hier dafür, dass die Duft-Narzisse nicht von wüchsigen Konkurrenten unnötig verschattet wird.
Sorten:
Plenus: gefüllte, eher unförmig anmutende Blüten