Salix x simulatrix // Teppich-Weide

Familie Salicaceae, Weidengewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Salix x simulatrix: Die Teppich-Weide ist eine Hybride zwischen den Elternarten Salix arbuscula und Salix herbacea (Kraut-Weide). Wo sich die Verbreitungsgebiete der beiden überlappen, tritt sie natürlich auf. Dies ist in den Gebirgen im Norden Englands sowie in Norwegen und Schweden der Fall.



Ein altes Exemplar von Salix x simulatrix zwängt sich malerisch durch Felsblöcke.

Salix herbacea hat eine sehr weite Verbreitung in der borealen Zone Nord-Europas, Kanadas und Grönlands sowie den alpinen Stufen der europäischen Gebirge. In Deutschland ist sie in den bayerischen Alpen in alpinen Felsfluren und Borstgras-Rasen auf basen- und stickstoffarmen Urgestein verbreitet. Die Standorte sind kalt, sickerfeucht und vollsonnig bis licht halbschattig.

Salix x simulatrix kommt in vergleichbaren Habitaten vor.



Voll ausgewachsenes Exemplar mit fortgeschrittener Laubentwicklung. Der Blütenflor verliert dadurch an optischer Wirksamkeit.

Beschreibung

Salix x simulatrix ist ein sehr trägwüchsiger, sommergrüner Zwergstrauch mit kriechendem bzw. an Felsblöcken hängenden oder spalierartig aufgerichtetem Wuchs. Niederliegend erreicht er nur 10-15 cm Wuchshöhe. Alte Exemplare können mit den Jahren gut 100 cm breit werden und sich mit einigen Zweigen bis zu 25 cm in die Höhe entwickeln.

Ab Mitte April bis etwa Ende Mai erscheinen die ersten Kätzchenblüten zusammen mit dem Blattaustrieb. Die männlichen Blüten sind mit ihren gold-gelbem Staubgefäßen auffälliger als die gelblich-grünen weiblichen Blüten.

Verwendungshinweise

Die Teppich-Weide ist aufgrund der ungewöhnlichen Wuchsform eine nicht uninteressante Option für das sonnige, frische bis feuchte Alpinum. Neben der reizenden Blüte im Frühling überzeugt v.a. die netzartige Winterstruktur der Zweige auf oder zwischen größern Felsen. Der Sommerhabitus ist demgegenüber unscheinbar.

In kleinen Steingärten wird man in der Regel auf die Art verzichten wollen, gibt es doch viele andere Kleinode der alpinen Felsfluren zu bewundern. In weitläufigen Anlagen stellt Salix x simulatrix dagegen eine gute Alternative bzw. Ergänzung zu zierlichen Horst-Gräsern dar, um naturalistische Situationen zu kreieren.

Im Handel ist sie nur mit Mühe zu beziehen und nicht selten bekommt man lediglich Miniaturbäumchen, für die Salix x simulatrix auf eine Weiden-Unterlage aufgepfropft wurde.

Auf frischen bis feuchten Kalk-Felsfluren ist die blattschöne Salix reticulata zu bevorzugen.



Besonders flachwüchsiges Exemplar mit nur wenigen etwas aufgerichteten Trieben.

Kultur

Salix x simulatrix ist ausgesprochen trägwüchsig und gleichzeitig nicht sonderlich schattentolerant. Auf den gewünscht dauerhaft frischen bis feuchten Substraten ist sie damit außerhalb alpiner Lagen einem starken Konkurrenzdruck ausgesetzt.

Eine Kultur ist daher durchaus pflegeaufwändig und umfasst neben der regelmäßigen Wildkrautbeseitigung auch die Bewässerung in sommerlichen Trockenphasen.

Für einen alpinen Kälteliebhaber kommt Salix x simulatrix gut mit den viel wärmeren Flachlandbedingungen zurecht. Man tut aber gut daran, Standorte mit guter Belüftung ohne Wärmestaugefahr zu wählen. Auch der prallen Mittagssonne muss der Strauch nicht unbedingt ausgesetzt werden.

 

Bilder