Melica altissima // Hohes Perlgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Melica altissima
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Melica altissima: Das Hohe Perlgras ist von Ost-Mitteleuropa über Kleinasien bis Zentral-Asien und Sibirien verbreitet. Es tritt urwüchsig von der Hügelstufe bis in die mittlere Montanstufe auf.

In Deutschland gilt es als in Einbürgerung befindlicher Neophyt. Verwilderte Populationen finden sich im Rheintal, am Bodensee, vereinzelt in den Mittelgebirgsregionen sowie in Berlin.



Das Hohe Perlgras hat interessante Blüten- und Samenstände.

Melica altissima wächst vorrangig in halbschattigen bis sonnigen, mäßig trocken-warmen Waldrändern und Gebüschen. Vereinzelt werden auch halbruderale Wiesen und gestörte Robinien-Gehölze besiedelt.

Bevorzugt werden feinerdereiche, gut drainierende Schotterböden.



Die einseitswenige Anordnung der Ährchen sorgt für eine gewisse Eigenart des Erscheinungsbildes.

Beschreibung: Das Hohe Perlgras ist ein sommergrünes Gras von 50 bis 120 (150) cm Höhe. Es bildet durch Rhizomausläufer lockere Bestände.

Die einseitswendigen Blüten- und Samenstände sind charakteristisch und erscheinen von Ende Juli bis Ende September. Sie sind weißlich-grün oder violett-bräunlich. Letztere Form wird als "Melica altissima var. atropurpurea" bzw. im Handel meist als "Melica altissima 'Atropurpurea'" bezeichnet und stellt die deutliche Mehrzahl der Kulturbestände.

Die Samenstände verfallen im Laufe des Herbstes und bieten keine Winterstruktur.

Die rein grünen, etwas schlaffen Laubblätter sind für ein Gras relativ breit. Die Blütenstiele sind bis zum Blütenansatz beblättert. Ohne Rückschnitt überdauert das abgestorbene, strohig-braune Blattwerk den Winter, ist aber ohne weiteren Zierwert.



Die in die Fläche drängenden Bestände wirken etwas ungeordnet.

Verwendungshinweise: Melica altissima fällt durch die ungewöhnlichen Blütenstände durchaus ins Auge und sorgt mit seiner daraus resultierenden Eigenart beim aufgeschlossenen Betrachter sicherlich für Aufmerksamkeit.

Insgesamt muss man aber sagen, dass die unklare, optisch kaum zu erfassende Form des Laubwerks eine Hypothek ist. Ein Übriges steuert die epansive Ausdehnung in die Fläche zur eingeschränkten Verwendungswürdigkeit bei.

Wer über die strukturellen Defizite hinwegsehen kann, mag an einen Einsatz als Wiesenmatrix für kräftige mittelhohe bis hohe Stauden wie z.B. Hohe Schafgarbe, Leberbalsam-Aster, Großköpfige Flockenblume, Schönaster oder die Großblättrige Wucherblume denken.



Auch die Winterstruktur kann nicht recht überzeugen.

Kultur: Melica altissima ist winterhart sowie robust und zuverlässig auf tiefgründigen, lockeren Mineralböden in vollsonnigen bis halbschattigen Lagen einsetzbar.

Nach der zügigen Etablierung werden die in Mitteleuropa üblichen Trockenphasen klaglos überstanden.

Auf stickstoffreichen Substraten wirkt der Habitus mastiger und noch unruhiger.

Selbstversamung tritt an vegetationsärmeren Standorten durchaus auf. Samen sind ohne Kältereiz keimfreudig.

Sorten:

  • Atropurpurea: Form mit matt violett-rötlichen Deckspelzen (Handelsstandard)
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