Dracocephalum moldavica // Türkischer Drachenkopf

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Dracocephalum moldavica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Dracocephalum moldavica: Der Türkische Drachenkopf kommt ausgerechnet in der Türlei überhaupt nicht vor. Sein natürliches Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die Gebirge des nördlichen Irans nach Zentral-Asien bis zur chinesischen Pazifikküste.

Im östlichen Mitteleuropa und Osteuropa gilt der als neophytisch eingebürgert.



Dracocephalum moldavica kann sich selbst gegenüber dezenten Stauden wie hier Nizza-Wolfsmilch und Ludwigs-Beifuß kaum wirkungsvoll in Szene setzen.

Dracocephalum moldavica kommt in sonnigen Schotterfluren, die z.B. in Gebirgen von Steinschlag gehölzfrei gehalten werden, auf trockenen Kiesbänken von Gebirgsflüssen und sekundär in kurzlebigen Ruderalfluren auf regelmäßig durch Vertritt oder Befahren gestörten Brachflächen und Rändern von Fahrwegen vor.

Die durchlässigen Mineralböden sind basenreich und stickstoffarm bis mäßig stickstoffreich. In den Sommermonaten tritt meist Trockenstress auf.



Im Vordergrund von Staudenpflanzungen muss man sehr genau hinschauen, um den Reiz der Art zu erfassen.

Beschreibung: Dracocephalum moldavica ist in aller Regel einjährig, Einzelexemplare überdauern aber auch mal und blühen im zweiten Jahr dann nochmals. Sie bildet kleine, etwas verzweigte Horste und erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 40 cm.

Gegen Mitte Juli bis Mitte August erscheinen die Blütenstände mit den mittel- bis kräftig blauen, seltener weißen Lippenblüten. Nach der Blüte werden die Pflanzen unattraktiv.

Die Blätter enthalten ätherische Öle und können getrocknet zum Aromatisieren von Getränken und Speisen oder als Tee gegen Beschwerden des Magen-Darm-Trakts verwendet werden.



Die Blütenstände zeichnen sich durch hohe Grünanteile aus.

Verwendungshinweise: Für eine kurzlebige Staude ist der Blütenflor nicht sonderlich eindrucksvoll. Es wird vergleichweise viel Laub gebildet und auch im Blütenstand findet sich viel Grünes, dass zudem schon ab August anfängt zu vergilben.

Übermäßig ausdauernd ist der Flor ebenfalls nicht. Auch ein Rückschnitt zum Ende der Blüte führt in aller Regel nicht zu einer nennenswerten Nachblüte.

Für den Vordergrund von Kiesgärten oder Steppenanlagen wäre die Art standörtlich durchaus passend, allerdings finden sich hier ausdauerndere und damit zuverlässigere Alternativen mit überzeugenderen Eigenschaften. Dazu gehört natürlich auch der bekanntere Nordische Drachenkopf (Dracocephalum ruyschiana), der zwar auch kein Blütenwunder ist, aber das attraktivere Laubbild hat und ausdauernd ist.

Insofern bleibt eigentlich nur der Einsatz im Kräuterbeet zur Ernte der aromatischen Blätter.



Ton-in-Ton-Arrangement mit Garten-Duftnessel 'Blue Fortune'

Kultur: Dracocephalum moldavica benötigt sonnige Standorte ohne nennenswerten Konkurrenzdruck auf skelettreichen Mineralböden. Sommerliche Trockenphasen werden klaglos überstanden.

Selbstversamung tritt nur auf offenen, wenig durchwurzelten Bodenstellen auf. Die Art ist in der Regel zu unzuverlässig, um einen Bestand aus eigener Kraft dauerhaft zu erhalten. In Neuanlagen kann eine Etablierung aus Saatgut ab Anfang Mai ohne Vorkultur erwogen werden. Die Samen benötigen keinen Kälteimpuls und keimen rasch und reichlich bei 15 bis 20 Grad.

Sorten:
  • var. albiflorum: natürliche Varietät mit weißen Blüten

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