Bougainvillea spectabilis // Schöne Drillingsblume
Beschreibung
Naturstandort von Bougainvillea spectabilis
Die Schöne Drillingsblume ist urwüchsig in einem breiten Streifen entlang der brasilianischen Atlantikküste. Als beliebte und anfänglich bedeutendste Garten-Bougainvillea ist sie aber in weiten Teilen des tropischen Süd-Amerikas, auf den Karibischen Inseln, in Teilen Zentral-Afrikas und in Indien eingebürgert.
Bougainvillea spectabilis besiedelt sonnige Waldränder, Gebüsche und (sicker-)frische Felswände auf sauren bis leicht alkalischen, mehr oder weniger nahrhaften Böden. Wo sie in unmittelbarer Meeresnähe gedeiht, toleriert sie auch leichte Salzgehalte des Bodens.
Die Wasserversorgung ist aufgrund der hohen Niederschlagsraten dauerhaft frisch.
Auch Orange-Rot gehört zum Farbrepertoire der Schönen Drillingsblume.
Beschreibung
Bougainvillea spectabilis ist ein nicht frostharter, mit Hilfe von Dornen an den Trieben spreizklimmender Strauch. Er kann bis zu 12 m in die Höhe wachsen.
Charakteristisch sind die üppigen Blütenstände, deren Zierfunktion Hochblätter übernehmen. Das Farbspektrum reicht von rosa-violetten bis hin zu orangenen und orange-roten Tönen. Auch weiß blühende Varianten treten auf. Die Blüte setzt rasch mit dem Blattaustrieb ab Anfang/Mitte Mai ein und setzt sich in Schüben fort bis in den Herbst.
Sehr ähnlich ist Bougainvillea glabra mit kahlen Blättern, mit der auch natürliche Hybriden gebildet werden. Viele der als angebotenen Farbvariationen dürften hybridisiert sein.
Verwendungshinweise
Mittlerweile ist die hinsichtlich der Wärmeversorgung etwas weniger ansprüchliche Bougainvillea glabra die wichtigere der beiden Drillingsblumen. Unter rein ästhetischen Gesichtspunkten gibt es keinen Unterschied zwischen den beiden Arten.
Der Einsatz in Mitteleuropa ist nur in Topfkultur möglich. In großen Trögen an Südwänden werden ohne Schnittmaßnahmen rasch zwei oder drei Meter Wuchshöhe an Kletterhilfen erreicht. Ein solcher Anblick ist spektakulär und ruft vermutlich bei jedem Betrachter Urlaubserinnerungen hervor. Erstaunlicherweise wirken die kräftigen Farben relativ unaufdringlich, zumindest haben sie nichts Ordinäres an sich.
Sehr schön sind aber auch selbsttragende Strauchformen. Sie werden durch konsequenten, mehrmaligen Rückschnitt der Langtriebe pro Jahr erzielt. Talentierte Schnittmeister erreichen edle, bonsaiartige Formen. Sobald der Erziehungsschnitt ausbleibt, geht die Form aber umgehend verloren.
'Raspery Ice'
Kultur
Bougainvillea spectabilis braucht es warm und möglichst sonnig. Dazu sollten Trockenphasen vermieden werden und von Mai bis Ende August wöchentlich bis vierzehntägig mit einem handelsüblichen Dünger für Nachschub an Nährstoffen gesorgt werden.
Dauerhaft frische Bedingungen sind ideal. Stauende Feuchte kann dagegen rasch zu Wurzelfäule führen.
Drillingsblumen reagieren nicht selten mit heftigem Laubwurf, wenn ihr Standort verändert wird. Dies wird jedoch rasch kompensiert.
Wenn der Blütenflor nachlässt, kann dieser durch einen Rückschnitt neu angeregt werden.
Die Überwinterung der Schönen Drillingsblume erfolgt wärmer als die der Kahlen Drillingsblume. Temperaturen zwischen mindestens 12 und etwa 17 Grad sind gut geeignet. Wird im möglichst hellen Winterquartier das Laub abgeworfen - was üblich ist -, muss die Wassergarbe reduziert werden. Der Wurzelballen darf mäßig trocken bis frisch sein.
Sorten:
Aurantiaca: gelbe Blüten mit einem leichten Stich ins Orangene
Jamaica White: weiße, ganz zart grünstichige Blüten
Killie Campbell: kräftig Rosa aufblühend, später etwas verblassend
Mary Palmer: zweifarbig zart-rosa und weiß
Raspery Ice: Variegata-Form mit roten Blüten
Rosenka: rötlich-orange aufblühend und rosa verblühend
Rubiana: karmin-rot aufblühend und zu kräftigem Violett wechselnd