Naturstandort von Phyla nodiflora: Die Teppichverbene hat ein außergewöhnlich großes Verbreitungsgebiet. Es umfasst nahezu die gesamte Südhalbkugel und weite Teile der Subtropen der Nordhalbkugel. In den USA verläuft die nördliche Verbreitungsgrenze in etwa entlang der Übergangszone von der subtropischen zur warm gemäßigten Klimazone.
In Europa ist Phyla nodiflora west-mediterran in den Tief- und Hügelstufen verbreitet, ist in Frankreich aber nur eingebürgert. Im südlichen, weitgehend frostfreien England gibt es ebenfalls neophytische Populationen.
Phyla nodiflora bildet dichte, aber nicht unkrautfreie Teppiche.
Phyla nodiflora ist ein typischer Kriechpionier in temporär überstauten, ab dem Spätfrühling abtrocknenden Tümpel im Bereich von Flussauen oder an Seen mit stark schwankenden Wasserständen durch Schmelzwasserzuflüsse zum Winterende. Hier ist sie z.B. mit der
Gemeinen Sumpfbinse, dem
Blut-Weiderich oder der
Rundblättrigen Minze vergesellschaftet.
In den Tropen findet man sie auch am Rande von Mangrovenwäldern im Bereich der Flussdeltas mit mäßigem Salzeinfluss.
Die Standorte sind (voll-)sonnig und extrem wärmebegünstigt. Meist handelt es sich um schlickige oder tonige Ablagerungen über sandigen oder schottrigen Substraten. Die Basenversorgung ist relativ hoch, die Stickstoffversorgung mäßig.
Im Laufe des Sommers werden die frühjahrsnassen Standorte zusehends trockener, bleiben aber meist frisch oder fallen nur kurzzeitig trocken.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur LegendeLicht (8) Temperatur (9) Kontinentalität (3) Feuchte (6) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Beschreibung: Phyla nodiflora ist eine frost- aber kaum winterharte, in milden Wintern wintergrüne, dann oft bräunlich verfärbende Staude. Sie bildet durch oberirdische Ausläufer rasch teppichartige Bestände und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm.
Die länglich-ovalen Blätter sind frisch-grün und etwas verdickt, mithin andeutungsweise sukkulent. Sie können für Tees verwendet werden, schmecken aber nur wenig aromatisch.
Die blass rosa-violetten Blüten sind in kleinen, rudlichen Köpfchen angeordnet. Sie erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Ende September und werden gerne von Insekten angeflogen.
Verwendungshinweise: Die Teppichverbene kann in Mitteleuropa dauerhaft nur in den wintermildesten Regionen in besonders geschützten Lagen im Freiland kultiviert werden. Milde Winterverläufe übersteht sie zwar auch andernorts, der erste Normalwinter reißt aber große Lücken in den Bestand bzw. sorgt für Totalverluste.
Sie wird in der Regel als "Rasenersatz" angepriesen. Da sie weder wie Rasen aussieht, noch wie Rasen betreten werden kann, ist der Vergleich nicht sonderlich naheliegend.
In der Tat entwickelt sie aber rasch einen dichten, grünen Teppich, der den Sommer über ansehnlich von den kleinen Blütenköpfen geziert wird. In schattigeren Lagen bleibt der Flor weitgehend aus und die vegetative Ausbreitung steht im Fokus der Wachstumsstrategie.
Wo die Klimabedingungen dies zulassen, kann man die Art gut zwischen Trittsteine in wenig betretenen Wegeverbidnungen oder zwischen den Fahrstreifen von Auffahrten einsetzen. Einen ähnlichen, zuverlässig winterfesten Effekt erzielt man mit Thymianen wie
Thymus longicaulis oder
Thymus herba-barona bzw. Stachelnüsschen wie
Acaena anserinifolia.
Im Kräuterbeet eignet sie sich als hübscher Bodendecker z.B. zwischen mediterranen Halbsträuchern.
Wo eine Freilandkultur nicht dauerhaft aussichtsreich ist, stellt sie eine interessante Alternative für die Kultur in Kübeln und Hängeampeln auf Terrassen und Balkonen dar.
Im Versandhandel ist die Art zuverlässig zu beziehen.
Die kleinen Blätter sind leicht sukkulent.
Kultur: Die Teppichverbene benötigt ganzjährig möglichst warme Standorte. Im Winter sollte das Thermometer höchstens kurzzeitig einmal bis -10 Grad fallen. Sobald der Frost mehrere Zentimeter in den Boden eindringt, ist mit Totalverlusten zu rechnen.
Kübelexemplare können frostfrei-kühl und hell sowie bodenfrisch überwintert werden. In der Regel wird man vor der Einwinterung einen kräftigen Rückschnitt vornehmen, damit im Frühling ein kompakter, ansehnlicher Neubeginn gestartet werden kann.
Die Art ist lichtliebend, wächst aber auch in etwas schattigeren Lagen noch gut bodendeckend. Mit zunehmender Verschattung schwindet aber die Blühfreude zusehends.
Etablierte Bestände können auf tiefgründigen, gut wasserspeichernden Böden sommerliche Trockenperioden ganz gut ohne Bewässerung überstehen. Die derben, leicht sukkulenten Blätter und die hohe Saugkraft des Wurzelwerkes helfen über Trockenperioden gut hinweg.
An die Bodeneigenschaften werden geringe Anforderungen gestellt. Es kommen sowohl leichte wie schwere, schwach saure bis stark alkalische Böden in Frage. Auf stickstoffreichen Standorten ist die Wuchskraft natürlich ausgeprägter, unter stickstoffarmen Bedingungen funktioniert die Teppichverbene aber ebenfalls klaglos.
Sorten:
Summer Pearls: wie beschrieben (Handelsstandard)