Paronychia kapela // Dachziegelartige Mauermiere

Familie Illecebracaveae
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Paronychia kapela
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Paronychia kapela: Die Dachziegelartige Mauermiere ist in den Gebirgsregionen rund um das Mittelmeer verbreitet. Sie fehlt dabei auf den Mittelmeerinseln und in Griechenland.

In Italien steigt sie von gut 1.000 m üNN bis etwa 2.400 m üNN in die hochmontane Stufe auf, die etwa der Winterhärtezone 6 entspricht.



Prächtiger Bestand von Paronychia kapela auf einem nur mäßig stressbetonten und dadurch pflegeintensiven Standort.

Paronychia kapela besiedelt vollsonnige, volltrockene Habitate auf nackten Felsköpfen, südexponierte Felswände oder flachgründige Schotterfluren über Felsbändern bzw. in Steilhängen.

Die Substrate sind basenreich und extrem stickstoffarm.



Die Zierwirkung entfalten häutige Hochblätter unterhalb der eigentlichen Blüten.

Beschreibung: Paronychia kapela ist ein wintergrüner Halbstrauch. Er erreicht ca. 5 cm Wuchshöhe, wächst mit der Zeit aber teppichartig in die Breite. Unter extremen Stressbedingungen ist der Wuchs eher polsterförmig.

Die kleinen, dachziegelartig angeordneten Blätter sind derb und sukkulent. Sie verfärben sich über den Herbst/Winter oft bronze-rot.

Den kleinen Blüten fehlen die Kronblätter und die gelblich-grünen Kelchblätter sind unauffälllig. Die Lockfunktion übernehmen zahlreiche transparent-weiße Hochblätter direkt unterhalb der Blüten. Die Blütezeit beginnt gegen Mitte Mai. Die trockenen Blüten sind sehr haltbar, sodass die Teppiche noch Ende September zu blühen scheinen.

Verwendungshinweise: Paronychia kapela ist selten zu sehen, wird aber im Versandhandel zuverlässig als Topfware angeboten.

Die Optik ist von bizarrer Schönheit. Sie erschließt sich vielleicht nicht auf den allerersten Blick und wohlmöglich braucht man auch ein geschultes Auge, um sie zu erfassen.

Trotzdem gehört die Art unbedingt in die engere Wahl, wenn es darum geht, interessante Felslandschaften mit Extremisten trocken-heißer Standorte zu bestücken.

Durch den in dieser Welt vergleichsweise deutlichen Expansionsdrang eignet sich die Dachziegelartige Mauermiere auch für etwas größere Anlagen. Kleinere Tuffsteine bieten dagegen auf Dauer zu wenig "Auslauf".

Passende Partner sind andere Minimalisten wie das Kreuz-Sandkraut, Immergrünes Felsenblümchen, Diptam-Dost oder Hauswurz-Steinbrech. Schon Polsterbildner von der Wuchskraft einer Haarblättrige Miere sollte man mit etwas Abstand kombinieren.



Die Mauermiere auf einem Felskopf. Die blauen Blüten gehören zum Nordischen Drachenkopf.

Kultur: Paronychia kapela ist nur auf trocken-warmen, substratarmen bis -freien, (voll-)sonnigen Extremstandorten sinnvoll und dauerhaft zu kultivieren.

Unter solchen Bedingungen zeigt sie sich aber erstaunlich robust, winterhart und ohne viel Aufmerksamkeit ausdauernd.

Wenn die Pflanzen in humusreichem Substrat geliefert werden, entfernt man dieses mit Hilfe eines sanften Wasserstrahles möglichst vollständig und ersetzt es in der Pflanzmulde durch feinkörnigen Kalk-Schotter, Sand, Blähton oder Lava.

Sollen größere Felsen relativ zügig überwachsen werden, lässt man die Art am Besten von einer voluminösen, substratgefüllten Spalte aus teppichartig in den Felsen hineinwachsen.

Wo der Wurzelraum sehr begrenzt ist, bleibt der Wuchs dagegen eher polsterartig.



Mitte September sind die Blüten noch immer strukturstabil, während sich die ersten Blätter bereits rötlich verfärben.

Sorten:

  • ssp. serpyllifolia: Blätter lockerer verteilt, Habitus dadurch weniger polsterförmig, meist rötliche Herbst-/Winterverfärbung, stammt aus den Gebirgen Spaniens und Frankreichs (Thymianblättrige Mauermiere), Handelsstandard
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