Naturstandort von Agave attenuata: Die Drachenbaum-Agave stammt aus den Gebirgen im Westen Mexikos. Sie ist hier bevorzugt in Höhenlagen von etwa 2.000 m zu finden.
Das Klima im Verbreitungsgebiet ist subtropisch mit einer kurzen Regenzeit in den Sommermonaten.
Auf Sizilien, an der Lybischen Mittelmeerküste und der Nordinsel Neuseelands ist die Drachenbaum-Agave stellenweise eingebürgert. Auch auf den Kanarischen Inseln ist sie eine sehr beliebte Park- und Gartenpflanze und verwildert gelegentlich.
Agave attenuata wird hier ähnlich wie am Naturstand im Unterwuchs von Kiefern verwendet.
Agave attenuata steht bevorzugt im licht halbschattigen bis licht-schattigen Unterwuchs von Trockenwäldern. Typische Vegetationsformationen sind felsige Kiefernwälder und Trockenhanggebüsche. Es werden auch vollsonnige Standorte toleriert.
Die skelettreichen Böden drainieren gut und fallen regelmäßig trocken. Die Bodenreaktion ist schwach basisch bis sauer.
Mit den Jahren bildet die Haupt-Rosette einen Stamm mit an der Basis nachwachsenden Nebenrosetten.
Beschreibung: Die Drachenbaum-Agave ist eine im Alter strauchförmige Sukkulente. Sie bildet bis zu 150 cm hohe Stämme mit einer endständigen Blattrosette. Am Stammgrund werden neue Rosetten nachgebildet, so dass mit der Zeit ein dichtes "Gebüsch" entsteht.
Die fleischigen Blätter sind bläulich-grau-grün. Anders als die meisten Verwandten enden die Blätter nicht in einer Dornenspitze.
Ab dem zehnten Jahr können die ältesten Rosetten einen gigantischen Blütenstand entwickeln. Er erhebt sich bis zu 300 cm i die Höhe bevor er sich bogig wieder dem Boden zuwendet. Die grünlich-gelben Einzelblüten blühen von unten nach oben auf.
Die Rosette stirbt nach der Blüte ab. Da in aller Regel vorher Nebenrosetten gebildet wurden, bedeutet dies aber nicht das Ende der gesamten Pflanze. Auch hierin unterscheidet sich Agave attenuata von den meisten Verwandten.
Verwendungshinweise: Agave attenuata steht im Schatten der chronisch beliebten
Agave americana.
Verdient hat sie das nicht und kann nur mit der Macht der Gewohnheit erklärt werden. Ihre ungewöhnliche Gestalt ist von großer Ästhetik und prädestiniert sie für den Einsatz in größeren Kübeln auf Terrassen, Innenhöfen und Atrien.
Der Gestaltungsansatz muss dabei nicht zwingend exotisch-mediterran sein. Die grafische Struktur passt sich auch hervorragend in minimalistische Architekturkonzepte ein.
Nicht zu unterschätzen ist das Fehlen von Dornen, die bei vielen anderen Agaven eine genaue Standortplanung fernab von Bewegungsflächen erfordern.
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Die Blüten- und Samenstände sind nicht vorrangig schön - aber gewaltig eindrucksvoll.
Kultur: Agave attenuata ist robust und zuverlässig zu kultivieren. Anders als z.B.
Parrasana-Agave toleriert sie aber nur kurzzeitig ganz leichten Frost. Eine Auspflanzung ist jedenfalls auch mit intensiven Schutzmaßnahmen nirgends möglich.
Auch wenn sie am Naturstandort oft etwas verschattet steht, kultiviert man sie im kühlen Mitteleuropa doch besser eher sonnig. Die sommerliche Wärmemenge kommt dann den natürlichen Bedingungen näher.
Die Trockenheitstoleranz ist selbstverständlich sehr hoch. Man muss sich jedenfalls keine Sorgen machen, sie in den Sommerferien mal zwei Wochen alleine zu lassen. Üppiger ist die Entwicklung aber, wenn das Substrat zwischen den Gießvorgängen nur leicht abtrocknet. Nach Möglichkeit wässert man nicht mit kaltem Wasser direkt aus dem Hahn, sondern lässt die Sommersonne das Wasser handwarm werden.
Als Pflanzsubstrat eignen sich Mischungen mit hohen Anteilen von Lava oder Blähton. Dabei verträgt Agave attenuata eine relativ hohe Stickstoffversorgung ohne in einen mastigen Wuchs zu verfallen.
Die Art kann prinzipiell auch ganzjährig im Haus an einem Südfenster gehalten werden. Exemplare, die den Sommer im Freien verbringen sollen, werden aber besser kühler bei 10 bis 15 Grad bei möglichst hellem Stand überwintert. In dieser Zeit wird kaum gegossen.
Die Vermehrung aus Samen ist gut möglich. Die Samen werden dünn mit Sand bedeckt und benötigen Temperaturen von etwa 25 Grad und gleichmäßige Feuchte, die man am Besten über gespannte Luft mittels einer Folienabdeckung herstellt. Direkte Mittagssonne ist ungünstig. Die Keimung erfolgt innerhalb von 14 Tagen.
Die Sämlinge sind etwas empfindlich gegen schwankende Lichtbedingungen und mögen auch im ersten Sommer keine Mittagssonne.
In den Subtropen ist Agave attenuata ein gern gesehener Gast in Parkanlagen aller Art.
Sorten:
Ray of Light: ansprechende, etwas schwachwüchsigere Form mit creme-weiß gerandetem Laub, in Mitteleuropa schwierig zu beziehen