Naturstandort von Linum grandiflorum:
Der Rote Lein stammt aus einer relativ kleinen Küstenregion im Nordwesten Algeriens. In Spanien gilt er als eingebürgert.
In Frankreich ist er punktuell an der Mittelmeerküste und in Italien auf Sardinien verwildert. Auch in weiten Teilen der mittleren USA, in Texas und Florida neophytisch eingebürgert. Er findet sich als Gartenflüchtling vorrangig in siedlungsnahen Brachflächen oder an Straßenböschungen ein.
Linum grandiflorum Ton-in-Ton mit Monarda didyma
In Deutschland tritt er sehr unbeständig und temporär als Gartenflüchtling in ausgesprochen wärmebegünstigten Regionen auf.
Linum grandiflorum wächst im ursprünglichen Verbreitungsgebiet v.a. in vollsonnigen, sommertrockenen Magerweiden. Die Kalk-Mineralböden sind humusarm und skelettreich.
Mangelhaft standfeste 'Bright Eyes' auf zu nahrhaftem Boden. Im Hintergrund: Selinum wallichianum und Agastache rugosa x foeniculum 'Blue Fortune'
Beschreibung: Linum grandiflorum ist eine sommergrüne Einjährige. Der einzelne basale Trieb verzweigt sich buschig und endet in einem lockeren, doldenähnlichem Blütenstand. Die Wuchshöhe schwankt je nach Standortgunst zwischen 30 und 60 cm.
Die Blüten der Wildform sind leuchtend blutrot. Es gibt aber auch Auslesen mit weißen Blüten. Die Blütezeit reicht ausgedehnt von Anfang Juli bis Ende September.
Die schmalen, spitz zulaufenden Blätter sind relativ ausgeprägt grau-grün.
Verwendungshinweise: Linum grandiflorum wird gelegentlich in Sommerblumenrabatten eingesetzt, ist insgesamt aber kein häufiger Gast in unseren Gärten.
Der Rote Lein passt grundsätzlich gut in ländlich/bäuerliche Rabatten, was auch seiner traditionellen Verwendung entspricht.
Aufgrund der langen Blütezeit eignet er sich auch für Mischbepflanzungen in größeren Pflanzkübeln. Insbesondere mit den Samenständen von sommerblühenden Ziergräsern entstehen ganzjährig ansprechende Lösungen.
Er kann aber auch naturhafter in Kies- und Steppenanlagen als Blenderpflanze für die ersten Vegetationszeiten eingesetzt werden. Mit zunehmendem Bestandsschluss geht er aber mehr oder weniger rasch zurück oder fällt klimabedingt schon im zweiten Jahr ganz aus.
'Bright Eyes'
Kultur: Linum grandiflora liebt es sonnig und warm, auch Hitzestress wird gut ertragen. Auf frischen und nahrhaften Böden ist er nicht ausreichend standfest. Günstiger sind etwas ärmere Substrate oder gelegentlicher bis regelmäßiger Trockenstress ab dem Frühsommer.
Die Aussaat kann zumindest bei neu angelegten Beeten direkt an Ort und Stelle nach den Eisheiligen erfolgen. Eine Vorkultur ist nicht erforderlich, wenn man ausreichend Saatgut zur Verfügung hat. Im Frühling minimieren dauerhaft frische Böden den Verlust von Keimlingen.
Will man die Art über längere Zeit in einem Staudenbeet kultivieren, muss im Herbst oder Frühling immer Platz mit ausreichend freien Bodenstellen geschaffen werden. Dann versamt sich die Art auch eigenständig.
Sorten:
Bright Eyes: rein-weiße Blüten mit rost-rotem Zentrum
Rubrum: karmin-rote Blüte mit rost-rotem Zentrum
Salmon Bright Eyes: aprikot Blüten mit tief orangenem Zentrum