Scilla siberica // Sibirischer Blaustern

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 50.00
Wikipedia Scilla siberica
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Scilla siberica

Der Sibirische Blaustern kommt von der Ukraine über den Kaukasus bis Zentral-Russland vor. Nach Süden reicht das Verbreitungsgebiet über die Gebirgsregionen der Türkei bis in den Nahen Osten. Der Sibirische Blaustern trägt seinen Namen insofern gänzlich zu Unrecht.

Von Rumänien und Bulgarien bis Östereich und Tschechien sowie in den Niederlanden und Teilen Nordamerikas ist er neophytisch eingebürgert.

Massenbestand des Sibirischen Blausterns im Beriner Großen Tiergarten. Der lichte Laubbaumbestand wird während sommerlicher Trockenperioden bewässert.

Scilla siberica besiedelt dauerhaft frische bis feuchte, sommergrüne Laubwälder und steigt in alpinen Wiesen bis über die Baumgrenze hinauf. Die Standorte sind auch im Sommer nicht oder nur in Ausnahmefällen von Trockenstress betroffen.

Die Böden sind humos-nahrhafte Lehm- und Mineralböden mit meist günstiger Basenversorgung.

Während der Vegetationsperiode im Frühling ist die Belichtung in Waldstandorten licht halbschattig, erst nach dem Blatteinzug von Scilla sibirica und dem Austrieb der Laubbäume sind die Standorte schattig. Alpine Matten sind dagegen ganzjährig sonnig.

Die nickende Stellung der Blüten mit den blauen Staubbeuteln machen Scilla siberica unverwechselbar.

Beschreibung
Der Sibirische Blaustern ist ein vorsommergrüner Frühlings-Geophyt. Aus einer Zwiebel entspringen drei bis fünf Blätter, seltener sind es nur zwei.

Kräftige Zwiebeln sind in der Lage, zwei bis drei (vier), zwischen 10 und 20 cm hohe Blütenstiele zu treiben. Sie tragen zwei bis drei nickende Blüten von leuchtendem Mittelblau mit einer dunkler blau abgesetzten Mittelachse. Auch an Naturstandorten treten gelegentlich weiße Varietäten auf. Die Blütezeit reicht von etwa Mitte März bis Anfang April.

Im Vergleich zum in weiten Teilen Deutschlands heimischen Zweiblättrigen Blaustern (Scilla bifolia) ist dieser Blaustern in allen Teilen kräftiger und hat v.a. fast immer mehr als zwei Laubblätter. Auch die nickenden Blüten sind ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu praktisch allen anderen kultivierten Blausternen


Scilla sibirica standhaft zwischen Carex sylvatica und Dryopteris atrata

Verwendungshinweise
Der Blaustern-Komplex ist zurecht einer der beliebtesten Spätwinter-Blühaspekte und Scilla siberica spielt hierbei eine bedeutende Rolle. Es spielt unter rein gestalterischen Aspekten aber auch keine entscheidende Rolle, welche der Blausternarten eingesetzt werden. Einem blauen Blütenteppich unter Parkbäumen sieht man nicht auf den ersten beiden Blicken an, welche Art für das beeindruckende Schauspiel verantwortlich zeichnet.

Der Sibirische Blaustern kann sich etwas besser gegen ähnlich hohe wintergrüne Waldgräser und Farne behaupten. Er ist daher die bessere Wahl, wenn man komplexere Wald-Krautschichten entwickeln möchte. Auch er sollte jedoch in individuenreichen, ausgedehnten Beständen verwendet werden.

In Gebirgslagen bildet die Art z.B. gerne mit Primula vulgaris oder auch Primula elatior Blühgemeinschaften.


'Alba' ist etwas zierlicher als die Normalform.

Kultur/Pflege von Scilla siberica

Die Art ist robust und pflegeleicht. Auf frischen bis feuchten, nahrhaften Böden und im Frühling hinreichender Sonneneinstrahlung ist sie vital und breitet sich durch Selbstversamung und Tochterzwiebeln rasch aus. Wer etwas Geduld mitbringt, muss die Pflanzung daher nicht mit 100 Zwiebeln/m² begründen.

Dabei sind während der Vegetationsperiode wärmebegünstigte Standorte sehr förderlich. Dennoch ist die Art vollkommen winterhart.

Die keimfreudigen Samen werden leidenschaftlich gerne durch Ameisen verschleppt. Blausterne wandern auf diese Weise durch die Anlage und tauchen mitunter an überraschenden Orten auf. An manchen Stellen kann das lästig werden, insbesondere, wenn kleinteilige Preziosenpflanzungen erobert werden.

Die gezielte Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.

Sorten:
  • Alba: rein-weiße Blüten, sonst wie die Normalform
  • Spring Beauty: wie die Normalform, allerdings kräftiger und höher im Wuchs (ca. dreifacher Preis)
  • Bilder



























    'Alba'