Althaea cannabina // Hanfblättriger Eibisch
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Althaea cannabina
Der Hanfblättrige Eibisch ist vom gesamten europäischen Mittelmeerraum über das Schwarze Meer und Vorderasien bis Zentralasien verbreitet. Die nördlichsten und einzigen mitteleuropäischen Populationen finden sich in Tschechien und der Slowakei.
In Italien steigt Althaea cannabina vom Meeresniveau mit subtropischen Klimaten bis in knapp 1.000 m üNN auf. Hier herrschen Winterbedingungen, die denen Mitteleuropas nicht sonderlich nachstehen.

Althaea cannabina entwickelt luftige Blütenwolken im Hochsommer
Der Hanfblättrige Eibisch besiedelt (voll-)sonnige Saumstrukturen z.B. vor Hecken, an Straßenböschungen oder auf den Schultern von Grabenböschungen. Daneben stellt er sich gelegentlich auch in ausdauernden Ruderalfluren ein.
Er bevorzugt eher rohe, humusarme Mineralböden mit schwach saurer bis alkalischer Reaktion und guter Stickstoffversorgung.
Die Standorte sind etwas wärmebegünstigt, im Frühling meist frisch mit kürzeren Trockenperioden während des Sommers.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (6) Stickstoff (7)
Beschreibung
Althaea cannabina ist eine im Alter buschig-horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 150 cm und wird mit ihrem strauchartigen Wuchs ebenso breit. Unter optimalen Kulturbedingungen sind auch 200 cm Höhe/Breite nicht außergewöhnlich.
Die Art ist langlebig und entwickelt tiefreichende Pfahlwurzeln.
Die rosafarbenen, an Hibiskus erinnernden Blüten erscheinen ausdauernd von Anfang Juli bis Mitte September. Sie bilden luftige, wolkenartige Strukturen.
Namensgebend sind die fünflappigen, leicht rauh behaarten Blätter, die entfernt an das Laubbild des Hanfs erinnern. Aus den Fasern des Stengels wurden im Mittelalter Stoffe gewebt und Seile gefertigt.
Recht ähnlich ist die Buschmalve (Lavatera thuringiaca) bzw. die kurzlebigen Lavatera-Olbia-Hybriden.
Verwendungshinweise
Eine Althaea cannabina entwickelt sich mit der Zeit zu einer hochsommerlich eindrucksvollen Erscheinung. Der wolkenartige Habitus ist etwas unstrukturiert, verbreitet aber eine sehr romantische Wirkung.
Insofern passt die Art schön in ländliche Gärten, entweder als Solitär in Prachtrabatten, als Gruß an die Nachbarschaft am Gartenzaun oder als Gruppe mit raumteilenden Funktionen im Sommer.
Auch ein Einsatz in großen Kübeln auf geräumigen Terrassen ist nicht abwegig. Der Wurzelballen darf dann aber nicht durchfrieren.
Kultur/Pflege von Althaea cannabina
Althaea cannabina braucht es möglichst sonnig, gerne wärmebegünstigt vor windgeschützten Südmauern.
Tiefgründige, kräftige Gartenböden mit gutem Wasserabzug ohne nennenswerten Trockenstress im Sommer sind ideal. Etablierte Exemplare können mit ihrem tiefreichenden Wurzelwerk aber auch längere Trockenphasen ganz gut überbrücken.
Winterliche Ausfälle sind kaum zu erwarten. Bei Herbstpflanzungen und nachfolgend rauhen Wintern können Jungpflanzen aber an ihre Grenzen kommen.
Bei der Wahl des Standortes sollte man sich sicher sein, dass dieser Eibisch dort über Jahre verbleiben kann, denn schon nach zwei Standjahren wird eine Verpflanzung nur noch schwerlich überstanden.
Die Vermehrung aus Saatgut erfolgt am Besten in Anlehnung an die Kulturführung von Kaltkeimern. Die Saat läuft generell ungleichmäßig und langwierig auf. Dabei ist darauf zu achten, dass das Keimbett nicht austrocknet. Daher sind Standorte ohne längere Sonnenexposition günstiger.
In der Regel wird man sich diese Mühen aber gar nicht machen müssen, da Selbstversamung recht zuverlässig auftritt. Nur junge Sämlinge lassen sich klaglos verpflazen.