Heptacodium miconioides // Sieben-Glocken-Strauch

Familie Caprifoliaceae, Geißblattgewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Heptacodium miconioides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Heptacodium miconioides

Der Sieben-Glocken-Strauch stammt aus dem süd-östlichen China.

Das Großklima ist hier subtropisch mit hohen Niederschlagsraten während des sehr warmen Sommerhalbjahres, in dem etwa die Jahresssumme Niederschlag des Norddeutschen Tieflandes erreicht wird. Dafür sind die Wintermonate sehr niederschlagsarm.

 : Die Blüten duften angenehm.

Heptacodium miconioides ist ein seltener, im Verbreitungsgebiet durch Waldrodungen als gefährdet eingestufter Strauch.

Er kommt von der submontanen bis in die niedrige Montanstufe vor. In diesen Höhen treten während der Wintermonate regelmäßig Frosttage auf, zweistellige Minusgrade sind aber ungewöhnlich.

Der Sieben-Glocken-Strauch besiedelt lichte Stellen in der Strauchschicht von Trockenwäldern, entsprechende Waldlichtungen und Waldränder sowie Gebüsche an steilen Hängen und Geländeabbrüchen.

Die Habitate sind vollsonnig bis tief halbschattig, im Sommer hitzeanfällig und aufgrund guten Wasserabflusses kurzzeitig mäßig trocken bis dauerhaft frisch. Die feinerde- und skelettreichen, im oberen Bodenhorizont humosen Böden sind mäßig nahrhaft und können alkalisch bis schwach sauer reagieren.

 : Die nach der Befruchtung heranwachsenden Kelchblätter sind ebenso zierend wie die eigentliche Blüte.

Beschreibung
Heptacodium miconioides ist ein sommergrüner, trägwüchsiger Normalstrauch. Er erreicht in Mitteleuropa im Alter Wuchshöhen von ca. vier bis fünf Metern und wird dabei fast ebensobreit. Im natürlichen Verbreitungsgebiet ist die Art wüchsiger und wird mehr als sechs Meter hoch.

Einjährige Äste haben eine dezent-zierende, rot-braune Rinde, die sich später grau-braun verfärbt. Die Rinde löst sich in Streifen ab und erzeugt an den Hauptstämmen ein Muster aus hellen Längsstreifen.

Die Rinde an älteren Stämmen und Ästen auffällig, aber ohne wirklichen Zierwert.

Die Blätter werden 10 bis 15 cm lang. Sie hängen an kurzen Stielen mit einem herzförmigen Grund und einer etwas ausgezogene Spitze. Auffällig ist der hochgezogene Blattrand, der den Blättern eine kahnartige Form verleiht. Die Blätter sind auf der Oberseite tief-grün und unterseits heller. Sie verfärben sich im Herbst zunächst grünlich-gelb und später dumpf purpur-bräunlich, haften aber lange bis zu den ersten richtigen Nachtfrösten.

Ab Mitte August beginnt die lieblich duftende Hauptblüte. Sie reicht bis Mitte Oktober und streicht dann bis Ende Oktober aus. Die einzelnen, weißen Blüten messen im Durchmesser etwa 1 bis 1,5 cm und stehen in endständigen Rispen am diesjährigen Holz. Die Blütenstiele sind oft attraktiv burgunder-rot überlaufen.

Mit der Befruchtung wachsen die Kelchblätter stark an und verfärben sich zierend blass purpur-rot. Mit zunehmender Reife der einzelnen Nussfrüchte vertrocknen die Kelchblätter bis spätestens Ende November und werden braun.

Optimal entwickeltes, fast baumförmiges Exemplar.

Verwendungshinweise
Heptacodium miconioides ist ein Multitalent ohne die eine, wirklich herausragende Fähigkeit. Die Blüte ist hübsch, der Blütenduft gut wahrnehmbar und sehr angenehm, die Fruchtstände für einige Wochen ansehnlich und die Herbstfärbung vorhanden, aber ohne Leuchtkraft.

Die Rinde der Hauptstämme ist interessant, es lohnt sich durchaus, sie durch Aufastung prominenter zu präsentieren. Die damit meist verbundene Erziehung zu mehrstämmigen Schirmformen gibt dem etwas durchschnittlichen natürlichen Habitus zudem eine malerische Note.

Unter dem Strich spricht einiges dafür, die Art häufiger einzusetzten. Sie ist allerdings recht kostenintensiv, weshalb sich durchschnittlichere, mit weniger Talenten gesegnete Sträucher vielfach doch durchsetzen. In der Regel ist es die beste Lösung, Heptacodium miconioides in Solitärstellung oder an Gehölzrändern vorgezogen zu platzieren.

 : Einsetzende, mäßig zierende Herbstfärbung.

Kultur
Der Sieben-Glocken-Strauch ist gut winterhart, zuverlässig und in einem weiten Standortspektrum einsetzbar.

Etablierte Exemplare kommen auf tiefgründigen Böden problemlos ohne Bewässerung über die mitteleuropäischen Sommer. Warme, auch hitzeanfällige Lagen sind gut bekömmlich und im Zweifel wählt man lieber einen sonnigen denn verschatteten Standplatz.

Jungen Bütenständen fehlen die rötlichen Blütenstengel.

Bilder