Agastache rupestris // Felsen-Agastasche

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Agastache rupestris

Die Felsen-Agastasche kommt in den Bergregionen von Arizona und New Mexiko im Süd-Westen der USA bzw. Norden Mexikos vor. Die Vorkommen beschränken sich weitgehend auf die Höhenstufe zwischen 1.500 m und 2.100 m üNN.

Agastache rupestris besiedelt (voll-)sonnige Schotter- und Felshänge. Die skelettreichen, humus- und stickstoffarmen Rohböden sind stark drainiert und Trockenstress tritt praktisch ganzjährig auf.

Im Verbreitungsgebiet fallen die Wintertemperaturen regelmäßig unter Null Grad Celsius und auch zweistellige Frostgrade sind keine Ausnahme. Die Winterniederschläge sind ausgesprochen gering, von November bis März fallen teilweise weniger als 100 mm/m².

Das Somemerhalbjahr ist ausgesprochen warm und etwas niederschlagsreicher. Insgesamt fallen aber meist weniger als 500 mm/m² im Jahr.

Agastache rupestris bietet eine ungewöhnliche Blütenfarbe, die sich aber erstaunlich gut mit vielen anderen Farben kombinieren lässt. Das Weiß des Klatschmohn 'Bridal Silk' passt ohnehin immer.

Beschreibung
Agastache rupestris ist eine kurzlebige, sommergrüne Staude. Sie bildet am Grunde verholzende, buschige Horste von 40 bis 60 cm Höhe. Sie blüht noch im Jahr der Aussaat und erreicht im zweiten Standjahr ihren Vitalitätshöhepunkt. Schon im dritten Jahr lässt der Blütenflor deutlich nach.

Die kleinen, fast nadelförmigen Blätter sind grau grün. Von Anfang Juli bis Ende September entwickeln sich ausdauernd ein lockerer Blütenstand aus lachs-rot-orangen Lippenblüten. Sie erfreuen sich in der Heimat besonderer Beliebtheit bei Kolibris.

Die gesamte Pflanze verströmt einen ausgesprochen scharf-aromatischen Duft mit Minz-Aniskomponenten. Aus den Blättern kann man entsprechend Aufgüsse und Tees zubereiten.

Ähnlich ist die stärker orangefarbene und breiters Laub aufweisende Agastache aurantiaca. Beide Arten hybridisieren leidenschaftlich gerne und viele der als Sorten von Agastache rupestris bzw. Agastache aurantiaca vertriebene Sorten dürften in Wahrheit Hybriden dieser beiden Elternarten sein.

Verwendungshinweise
Die Felsen-Agastasche wird in Mitteleuropa selten kultiviert und ist nur mit etwas Mühe als Topfballen zu beziehen. Gehandelt wird v.a. die Sorte "Pink Sunrise", die aber auch eine Hybridform sein kann. Die Wildart ist praktisch nur als Saatgut erhältlich.

Die wirklich ungewöhnliche Blütenfärbung ist das Alleinstellungsmerkmal dieser Art und macht sie zu einer interessanten Option für intensiv betreute Steppen- und Kiesgärten oder mediterrane Anlagen.

Generell überzeugend ist sie auf Natursteinmauern oder in Verbindung mit Felsen. Aufgrund des ausdauernden Blütenflors eignet sie sich auch für die Kübelkultur, wobei sie hier weitgehend frostfrei überwintert werden sollte.

Idealerweie kombiniert man sie mit strukturstarken, niedrigeren bis mittelhohen Ziergräsern. Sehr gut geeignet ist dafür das Mexikanische Federgras. So fällt auch nicht weiter ins Gewicht, dass ihr Wuchs etwas zur Struppigkeit neigt.

Farbliche eindrucksvolle Kombination mit Aster amellus 'Veilchenkönigin'

Kultur/Pflege von Agastache rupestris

Agastache rupestris ist wie die meisten Gattungsvertreter kurzlebig. Dafür lässt sie sich sehr zuverlässig aus Saatgut ziehen, das bei Aussaat im zeitigen Frühling schon im ersten Sommer zur Blüte kommt, die sogar besonders lange fast bis zu den ersten Frösten reicht. Die Kulturführung ist wegen der Kurzlebigkeit etwas anstrengend, zumindest wenn man den Anspruch hat, jedes Jahr einigermaßen blühfreudige Bestände vorweisen zu können. Denn dann muss man alljährlich dafür sorgen, dass Sämlinge zur Auffrischung der Bestände beitragen.

Für die Winterhärte ist es viel bedeutsamer, dass die Substrate möglichst trocken sind, als dass tiefe Frostphasen vermieden werden. In trockenen Kübeln übersteht die Art sogar eine Zeit lang einen gänzlich durchgefrorenen Wurzelballen. Unter den mittelamerikanischen Duftnesseln ist sie die robusteste Option.

Neben windgeschützten Standorten sind v.a. sehr durchlässige, sandig-kiesige oder schottrige Böden ohne nennenswerte Humusanteile erforderlich. Jungpflanzen entwickeln sich ohne Trockenstress natürlich rascher, Trockenphasen beeindrucken aber schon bald überhaupt nicht mehr. Im Gegenteil, sie kommen dem kompakten Wuchs entgegen.

Die Böden sollten eher stickstoffarm sein. Auf reichen Substraten entsteht ein mastiger Wuchs, unter dem zudem die Winterhärte leidet.

Dem leicht unordentlichen Wuchs kann man recht gut mit einem Einkürzen der Triebspitzen im späten Frühling bzw. frühen Frühsommer entgegen wirken. So werden auch mehr Blüten angesetzt.

Aus den leicht verholzenden Trieben lassen sich im Sommer leicht Wurzelstecklinge gewinnen. Die Vermehrung aus Saatgut ist aber reichlich, zuverlässig und führt rasch zu blühenden Exemplaren.

Sorten:
  • Pink Sunrise: wie beschrieben, etwas stärkerer Rosa-Ton in der Blüte, evtl. handelt es sich um eine Art-Hybride mit Agastache aurantiaca (handelsüblich)
  • Rosie Poesie: violett-rosa Blütenkrone mit rosa-roten Kelchen, mit ca. 40 cm Höhe etwas kompalter, vermutlich handelt es sich um eine Art-Hybride mit Agastache aurantiaca
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