Naturstandort von Blechnum cordatum (Palmblatt-Farn): Blechnum cordatum kommt im südlichen Chile und Argentinien in Gebirgsregionen vor. Die Art ist hier vorrangig in etwa 1.500 bis 2.000 m üNN anzutreffen, steigt aber auch bis zu 2.500 m üNN hinauf.
Der Palmblatt-Farn besiedelt moorige oder anmoorige Feuchtwälder mit meist mäßiger Stickstoff- und Basenversorgung sowie die Uferbereiche von Waldbächen.
Die Standorte sind schattig bis licht halbschattig.
Im Winter können die Tiefsttemperaturen in den Nachtstunden auf -5 bis -12 Grad Celsius fallen.
In Großbritannien wird die Art schon länger und ausgiebiger kultiviert und gilt in den südlichen, sehr wintermilden und regenreichen Landesteilen stellenweise als eingebürgerter Neophyt.
Blechnum cordatum mit frisch-grünem Austrieb im Frühsommer
Beschreibung
Blechnum cordatum ist ein immergrüner, durch Ausläufer unter günstigen Bedingungen mit der Zeit merklich in die Breite drängender Farn. Er erreicht je nach Standortgunst bis zu 200 cm Wuchshöhe. In Europa bleibt er - außerhalb von Gewächshäusern - mit 50-80 cm Höhe wesentlich niedriger.
Die Wedel sind einfach und grob gefiedert. Das Laub ist derb-ledrig und im ausgereiften Zustand dunkel-grün. Junge Wedel sind hell-grün und gelegentlich auch rötlich überlaufen.
Im Alter bilden die abgestorbenen Wedelbasen kleine, bis etwa 50 cm hohe Stämme. Die Sporen werden ähnlich wie z.B. beim Strauß-Farn an gesonderten, chlorophyllfreien Wedeln gebildet.
Verwendungshinweise
Blechnum cordatum ist eine interessante, exotische Erscheinung mit hohem Wiedererkennungswert. Leider ist er in Mitteleuropa nur im Weinbauklima in zudem besonders geschützten Lagen für die ganzjährige Freilandkultur geeignet.
In intensiv betreuten Anlagen kann sich der Aufwand einer sommerlichen Freiland-Kultur in versenkten Kübeln durchaus lohnen. Zusammen mit anderen Farnen, Waldgräsern und fernöstlich anmutenden Waldstauden können urig-fremdartige Stimmungen erzeugt werden.
In größeren, hochwertigen Pflanzgefäßen kommt der Palmblatt-Farn auch auf schattigen Balkonen und Terrassen gut zur Geltung. Einen sehr distinguierten Eindruck hinterlassen solche Gefäße auch auf Torpfeilern, auf Gartentreppen oder vor Hauseingängen.
Im Handel ist die Art nur kostenintensiv im Direktversand über Spezialhändler zu beziehen.
Alternativ erzielt der Mond-Sichelfarn
(Cyrtomium fortunei) eine ähnliche, vielleicht sogar exotischere Wirkung. Er ist zudem frosthärter, bleibt aber zumindest an weitgehend frostfreien Standorten im Vergleich zierlicher.
"Winterbraun" umschreibt den Blattzustand nach den ersten nennenswerten Frostnächten treffend.
Kultur
Außerhalb der Weinbauklimate sollte von einer dauerhaften Freilandkultur Abstand genommen werden. Mit viel Laubmulch ist es zwar auch hier durchaus möglich, die Rhizome hinreichend zu schützen, so dass sie auch nach totalem Blattverlust zumindest partiell wieder austreiben. Dies schwächt die Exemplare aber und lässt sie nicht zu eindrucksvoller Größe gedeihen. Und darum sollte es gehen.
Es empfiehlt sich daher, den Palmblatt-Farn in großen, stark gelochten Eimern oder Kübeln zu kultivieren und nur etwa von Anfang April bis Mitte Dezember im Boden versenkt im Freiland zu halten. Mit den ersten ernsthaften Frösten erfolgt dann die kühle bis kalte Kultur in hellen Innenräumen.
Wichtig ist -sommers wie winters -hohe Luftfeuchtigkeit und dauerhaft frisches bis feuchtes Substrat.
In sommerkühlen Regionen verträgt Blechnum cordatum auch sonnige Standorte, wenn die Böden ausreichend feucht sind.
Auf organische Düngung reagiert die Art positiv mit williger Wedelproduktion und reger Ausläuferbildung. Ideal sind stark humose, saure bis schwach alkalische Böden.