Thymus mastichina // Mastix-Thymian

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Thymus mastichina
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Thymus mastichina: Der Mastix-Thymian ist nur auf der Iberischen Halbinsel verbreitet. Er steigt vom Meeresniveau bis in knapp 2.000 m Höhe auf. In den höheren Gebirgslagen treten zuverlässig winterliche Frostphasen auf.

Thymus mastichina wächst in trockenen, natürlicherweise baumfreien Felsheiden und Nadelpolsterfluren, in mageren Volltrockenrasen auf Felsbändern und Steilhängen. V.a. im Tiefland findet man ihn aber auch in festgelegten Binnendünen.

Die recht versamungsfreudige Art ist zudem häufiger an gestörten Plätzen in trockenen Ruderalfluren z.B. entlang von Straßenböschungen anzutreffen.

Die Standorte sind vollsonnig und stark wärmebegünstigt. Die skelett- und basenreichen, humusarmen Fels, Schotter oder Sandböden drainieren stark und fallen selbst im Winter zeitweise trocken. Die Stickstoffversorgung ist gering.

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Die Blütenphase ist unaufdringlich, aber nicht ohne eigenen Reiz.

Beschreibung: Thymus mastichina ist ein immergrüner, buschig wachsender Zwergstrauch. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 40 (50) cm.

Die kugeligen bis eiförmigen Blütenstände stehen an den Triebenden und hüllen den Strauch mitunter vollkommen ein. Die eigentlichen Lippenblüten im Juni sind klein und eher unauffällig. Den größeren optischen Effekt erzielen die hell-grünen, wollig-bewimperten Kelchblätter, die die Blütenstände zu creme-grünen Kugeln machen. Die später strohigen Kelchblätter sind auch für den ausdauernden Zierwert der Samenstände verantwortlich.

Die leicht graustichigen, grünen Laubblätter sind reich an ätherischen Ölen und entfalten einen intensiven, scharfen Geschmack. Sie werden vereinzelt zum Würzen von Speisen verwendet.

Verwendungshinweise: Der Mastix-Thymian ist einer der wenigen aufrecht-buschig wachsenden Thymiane und ähnelt zumindest in dieser Hinsicht Thymus vulgaris.

Aber ansonsten hat er eine sehr individuelle Erscheinungsform gefunden. Sicherlich überwältigt er nicht gerade mit Farbenpracht, aber das dezente, helle creme-grün der Blütenphase und später noch mehr die bis zum Winter präsente helle Strohfarbe der Samenstände sind nicht ohne Reiz.

Zumindest optimal entwickelte Exemplare, überzogen von kugeligen Blüten-/Samenständen vermitteln auf subtile, aber klare Weise den Flair sonnig-heißer Mittelmeerlandschaften. Sie verstärken damit die Ausdruckskraft von Steppenrasen, Felsheiden und trocken-warmen Alpinarien, Mauerköpfen und Trockenmauern.

Gute Partner sind neben zierlicheren mediterranen Halbsträuchern wie der mit dunkel-grünem Laub effektvoll zu den strohigen Samenständen des Mastix-Thymians kontrastierende Thymus vulgaris 'Faustini', das schwefel-gelbe Etruskische Heiligenkraut oder Silber-Lavendel.

Dazu sollten grundsätzlich niedrigere Gräser der Trockenrasen wie Sesleria sadleriana , Koeleria vallesiana oder Festuca cinerea nicht fehlen.

Für die Topfkultur kommt die Art nur in Frage, wenn man sie küchennah beernten möchte. Die Optik verfehlt hier ihre Wirkung. Im Kräutergarten ist er dagegen auch optisch eine interessante Bereicherung, wenn man einen hinreichend trockenen und warmen Platz findet.

Im Handel ist die Art kaum als Topfballenware zu beziehen. Es gibt allerdings zuverlässig Saatgut zu beziehen, mit dem man relativ rasch zu vorzeigbaren Ergebnissen kommt.

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Die eigentliche Zierfunktion übernehmen die behaarten Kelchblätter.

Kultur: Thymus mastichina ist in Mitteleuropa nur bedingt winterhart, kann unter Einhaltung einiger weniger Sicherheitsmaßnahmen aber dennoch dauerhaft im Freiland gehalten werden.

Erstens sollte man nur auf ganzjährig stark wärmebegünstigte, gerne hitzeanfällige, möglichst vollsonnige Standorte zurückgreifen. Windgeschützte Hanglagen vor Südfassaden in Kombination mit dunklen Felsen in der Fläche sind ein guter Anfang.

Zweitens sind zwingend sehr gut drainierende Substrate erforderlich. Dies können reine Sand oder lockere Schotterböden auf erhöhten Plätzen oder an Steilhängen sein. Humusanteile und höhere Stickstoffgehalte sind schädlich. Der Wurzelballen trocknet idealerweise auch im Winter immer mal wieder ab.

Konnte man Topfware beziehen, entfernt man das meist humusreiche Kultursubstrat mit einem sanften Wasserstrahl so weit wie möglich. Die Frühjahrspflanzung ist immer die richtige Entscheidung.

Wie bei eigentlich allen mediterranen Zwerg- und Halbsträuchern ist ein regelmäßiger Rückschnitt um etwa die Hälfte hilfreich, um der Vergreisung entgegen zu wirken und für einen kompakten Wuchs zu sorgen. Ein guter Zeitpunkt liegt im Frühling kurz vor dem Neuaustrieb.

Hält man die erforderlichen Extrembedingungen des Standorts ein, benötigt Thymus mastichina praktisch keine weitere Aufmerksamkeit.

Die Vermehrung ist sowohl über ausgereifte Stecklinge als auch über Saatgut meist unproblematisch. Die Samen keimen bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad inenrhalb von zwei bis vier Wochen. Ein Kältereiz ist nicht erforderlich.

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