Viola grypoceras (Viola coreana) // Koreanisches Veilchen

Familie Violaceae, Veilchengewächse
Pflanzen pro qm 50.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Viola grypoceras: Das Koreanische Veilchen kommt von den Gebirgen des süd-östlichen Chinas über die Koreanische Halbinsel bis Japan und Sachalin im Norden vor.

Viola grypoceras steigt von den Hügelstufen bis in knapp 2.500 m Höhe auf. Im überwiegend subtropischen bis warm-gemäßigten Verbreitungsgebiet verlaufen die Winter selbst in diesen Höhen vergleichsweise mild. Die sommerlichen Niederschlagsraten sind hoch, während die Winter relativ trocken sind.

Das Koreanische Veilchen besiedelt absonnige, rasige Berghänge und den Unterstand von Gebüschformationen.

Die Standorte sind licht halbschattig bis schattig. In den sommerkühleren Hochlagen werden auch sonnige Habitate toleriert.

Die feinerde- und mehr oder weniger humusreichen Böden drainieren zwar gut, sind aufgrund der hohen sommerlichen Niederschlagsraten aber dauerhaft frisch. Die Bodenreaktion ist sauer bis schwach alkalisch. Die Stickstoffversorgung ist mäßig bis relativ hoch.

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'Sylettas' ist die attraktivste und auch üblichste Form des Koreanischen Veilchens, auch wenn sich ihre Blüten wie hier oft nicht öffnen und sich stattdessen selbst befruchten.

Beschreibung: Viola grypoceras ist eine in milden Wintern wintergrüne, sonst halb-wintergrüne Staude. Sie bildet kleine Rosetten aus rundlichen, grünen Blättern und erreicht Wuchshöhen zwischen 10 und 20 cm.

Im Handel sind aussschließlich Formen mit attraktiven Blattzeichnungen.

Die typischen veilchenblauen Blüten erscheinen von Mitte April bis Mitte Mai.

Verwendungshinweise: Das Koreanische Veilchen wird im Wesentlichen als Blattschmuckstaude betrachtet. Die handelsübliche Auslese 'Sylettas' überzeugt in dieser Disziplin mit silbrig-weißer Blattaderung besonders.

Eine Verwendung kommt nur in sehr gut betreuten Anlagen in Frage. Die Art ist zudem so zierlich, dass sie erstens nur in individuenreichen Beständen und zweitens in der unmittelbaren Nähe von Wegen und Sitzplätzen optisch wirksam ist.

Wem es gelingt, im lichten Halbschatten bis lichten Schatten von Bäumen oder an Nordfassaden einen vitalen Bestand zu unterhalten, hat eine bewundernswerte Situation erschaffen. Im schattigeren Teil des Alpinariums ist die Wirkung in den Felsspalten ebenfalls großartig und zudem etwas weniger pflegeaufwändig.

Als Kombinationspartner kommen nur niedrige, defensive Waldstauden bzw. schattenverträgliche alpine Stauden in Frage. Auf etwas basenreicheren Standorten funktioniert z.B. das Zusammenleben mit dem Europäischen Alpenveilchen erstaunlich gut. Auch der Kriech-Steinbrech oder das zarte, vorsommergrüne Kanadische Tränendes Herz, der Europäische Hundszahn, Sauerklee oder das Walddickblatt harmonieren.

Alternativ bedenkenswert ist der Einsatz in Pflanzgefäßen. Die Blattzeichnung lässt sich so am Besten studieren. Die Überwinterung muss dann weitgehend frostfrei, kalt und hell mit regelmäßigen Wassergaben erfolgen.

Kultur: Viola grypoceras ist nur in geschützten Situationen winterhart. Standorte, an denen sie im Winter ihr Blattwerk an den Frost verliert, sind der Vitalität abträglich.

Für eine so zierliche Pflanze stellt sie außerdem erstaunliche Ansprüche an die Wasser- und Stickstoffversorgung. Sie begibt sich damit in Konkurrenz zu erheblich kräftigeren Stauden und kann nur mit intensiver Unterstützung vor dem zeitigen Untergang bewahrt werden.

Im Grunde werden nur dauerhaft frische Standorte toleriert. Sowohl wiederkehrender Trockenstress als auch dauerhafte Feuchte führen früher oder später zum Ausfall. Das ideale Bodensubstrat ist luftig-humos mit guter Abfuhr überflüssigen Porenwassers aber guter innerer Wasserhaltefähigkeit. Die mineralischen Bodenbestandteile sind eher kalkarm. Bodenverdichtung ist sehr ungünstig.

Immerhin ist das Koreanische Veilchen schattenverträglich. Mittagssonne ist ihr sogar unangenehm und auch im tiefen Schatten ist sie zwar sehr trägwüchsig, funktioniert aber noch.

Auf offenen, frischen und konkurrenzfreien Bodenstellen kann man recht zuverlässig mit Selbstversamung rechnen.

Sorten:
  • Mars: 15-20 cm hohe Form mit spitz zulaufenden Blättern mit auffälligem, dunkel rot-braunen Blattzentrum, violette Blüten
  • Sylettas: niedrige, 5-10 cm hohe Form mit schwach kriechendem Rhizom, auffällig weiße Laubzeichnung, kleinen, oft nicht voll entwickelten Blüten, die sich selbst befruchten, versamungsfreudig (handelsüblich, auch wenn die Sortenbezeichnung oft fehlt)
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